UPDATE: Mehr Schutz vor Straßenlärm – Tempo 30 auf sieben zusätzlichen Straßen in Dortmund geplant

In der Immermannstraße gilt bisher nur nachtsTempo 30 - das ändert sich.
In der Immermannstraße in der Nordstadt gilt bisher nur nachts Tempo 30 – künftig soll das auch tagsüber gelten.

Redaktioneller Hinweis: In den Artikel hat sich der Fehler eingeschlichen, dass der Rat schon entschieden hat. Bisher wurde das jedoch nur vom Verwaltungsvorstand beschlossen. Die Fachausschüsse und Rat beraten erst nach der Sommerpause. Der Text wurde entsprechend aktualisiert. Wir bitten den Fehler zu entschuldigen. Danke für die entsprechenden Hinweise.

Auf Empfehlung von Umweltamt, Tiefbauamt und Stadtplanungs- und Bauordnungsamt soll der Rat der Stadt Dortmund im September beschließen, neben den derzeit bestehenden Straßen mit Geschwindigkeitsreduzierungen für sieben weitere Straßenabschnitte die zulässige Höchstgeschwindigkeit auf 30 Stundenkilometer zu begrenzen. Insgesamt wurden 16 Straßenabschnitte zur Prüfung vorgeschlagen – darunter vier Straßen in der Nordstadt. Drei davon fielen durch.

Beschlossen wurde Tempo 30 zusätzlich für folgende Straßen:

Grundlage für die Empfehlung ist der Lärmaktionsplan, den der Rat der Stadt Dortmund 2015 beschlossen hat. Dieser nennt eine Vielzahl von Maßnahmen zur Lärmminderung. Eine Maßnahme ist die Reduzierung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit von 50 auf 30 Stundenkilometern. Im Hauptstraßennetz gelten Geschwindigkeitsreduzierungen auf 30 km/h aufgrund der Straßenverkehrsordnung bislang nur auf Strecken, die eine besondere verkehrliche Gefahrenlage aufweisen.

Diese Begrenzung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit bringt eine Reduzierung des Schallpegels bis zu 2,7 dB(A). Bei dieser gering anmutenden Zahl ist zu berücksichtigen, dass eine Halbierung des Verkehrs zu einer Reduzierung des Schallpegels um 3 dB(A) führt.

Zahlreiche Hindernisse für Tempo 30 – drei Nordstadt-Straßen fallen durch

Im Lärmaktionsplan wurden 16 Straßenabschnitte benannt, an denen Tempo 30 geprüft werden sollte. Doch die Brackeler Straße zwischen Borsigplatz und Im Spähenfelde, die Mallinckrodtstraße zwischen Lagerhaus- und Münsterstraße, die Treibstraße zwischen Superweg und Kurfürstenstraße sowie sechs weitere Straßen fielen bei der Prüfung durch.

Die Brackeler Straße ist bei der Prüfung durchgefallen – wegen der Zweispurigkeit und der Umweltbelastung.

Die Gründe:

  • Vier dieser Straßen sind vierspurig. Wegen der optischen Breite dürfte die Akzeptanz der Autofahrer sehr gering sein, dort nur 30 km/h zu fahren.
  • Bei zwei Straßen handelt es sich um Landesstraßen, die eine wichtige Verbindungsfunktion wahrnehmen. Würde man dort eine Tempo-30-Strecke einrichten, bestünde das Risiko der Verkehrsverdrängung ins untergeordnete Netz.
  • Für zwei Straßen werden die Ergebnisse der diesjährigen Lärmkartierung abgewartet, bevor dazu eine Aussage gemacht wird.
  • Bei der Brackeler Straße wird wegen der hohen Luftschadstoffbelastung und der nicht eindeutigen Auswirkung von Tempo 30 auf die Luftbelastung an dieser Straße darauf verzichtet, diese Straße als Tempo-30-Strecke vorzuschlagen.

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