Luther-Spiele statt Halloween am Reformationstag: 200 begeisterte Konfirmanden aus ganz Dortmund nehmen teil

In der Markus-Kirche in der Nordstadt fanden die Luther-Stiele statt.
In der Markus-Kirche in der Nordstadt fanden die Luther-Spiele statt. Fotos: Stefan Reddigau/Susanne Schulte

Von Susanne Schulte

Wenn Martin Luther und Katharina von Bora auf der Bühne tanzen, wenn der Ablassthaler essbar ist, wenn Schiedsrichter die Thesen lesenden Menschenschlangen vor der Kirchentür im Auge haben müssen, dann hat die Jugendkontaktstelle des evangelischen Kirchenkreises zu Lutherspielen eingeladen.

Wer hat sie erfunden? – Das Team der  Dortmunder Jugendkontaktstelle

Die Mitarbeiter der Jugendkontaktstelle haben sich die Luther-Spiele ausgedacht.
Dina Hoffmann, Stefan Reddigau, Ronja Stolze, Dirk Loose und Julia Downar vom Organisations-Team.

Dass diese Veranstaltung nicht nur lehrreich ist, sondern auch sehr unterhaltsam, hat sich unter den Konfirmandinnen und Konfirmanden rumgesprochen: Gut 200 waren es, die sich für diesen Reformationstag-Abend in der Markus-Kirche angemeldet hatten und auf der Fahrt im Bus eine erste Einstimmung aufs Thema hörten.

Dass „das Gegenprogramm zu Halloween“ so gut ankommt, freut den Miterfinder und Mitarbeiter der Jugendkontaktstelle, Dirk Loose sehr.

Man habe es zweimal an Himmelfahrt versucht, die evangelische Jugend zu Treffen einzuladen, dieses auch gemacht, aber nur 30 Mädchen und Jungen erreicht. „Damit waren wir sehr unzufrieden.“

Jetzt sind Loose und seine haupt- und nebenamtlichen MitstreiterInnen das nicht mehr. Letztes Jahr zur Premiere der Lutherspiele waren es 120 Gäste, die mitmachten, jetzt bereits 200 aus knapp einem Dutzend Gemeinden aus Dortmund. „Das muss sich erst rumsprechen, auch unter den PfarrerInnen“, sagt Loose.

Konfirmanden können Punkte sammeln beim Rosen-Puzzle und Ablassthaler-Werfen

Hendrik Meisel als Martin Luther und Denise Ratkowski als Katharina von Bora
Hendrik Meisel als Martin Luther und Denise Ratkowski als Katharina von Bora.

Das wird es, denn auch die hatten ihren Spaß – und auch ein wenig Ehrgeiz, dass ihre Konfis gut abschnitten. Helfen durften sie bei der Lösung der Aufgaben aber nicht. Darauf achteten dann die SchiedsrichterInnen.

Durch den Abend führte der Namensgeber der Spiele selbst. Hendrik Meisel als Martin Luther und Denise Ratkowski als Katharina von Bora sind echte Bühnenprofis – wenn sie denn auf einer stehen. Ansonsten arbeiten sie beim Kirchenkreis.

Das Moderatorenpaar leitete von einem zum nächsten Spiel über, vom Luther-Rosen-Puzzle zum Ablassthaler-Werfen, machte die Vortänzer und erklärte die Welt zu Luthers Zeiten: „93 Prozent der Menschen können nicht lesen und schreiben. Der Buchdruck ist noch keine 50 Jahre alt.“

Die Aufgabe, die einzelnen Lebensstationen Martin Luthers in die richtige Reihenfolge zu bekommen, war die schwierigste an diesem Abend.

Den Wanderpokal holten Jugendliche aus Nette

200 Konfirmanden, darunter viele Mädchen, nahmen teil.
200 Konfirmandinnen und Konfirmanden nahmen teil.

Die Pause nach gut anderthalb Stunden konnten alle gut gebrauchen und die Häppchen, die auf dem nur durch Feuerkörbe beleuchteten Kirchplatz an mittelalterlichen Ständen bereit lagen, auch.

Mit einer Andacht zum Mitspielen und Mitsingen sowie der Siegerehrung ging der Reformationstag zu Ende.

Den Wanderpokal, auf dem bereits die Gewinner aus Mengede stehen, nahm die Konfirmanden-Gruppe aus Nette der Noah-Kirchengemeinde mit nach Hause.

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Reaktionen

  1. Isolde Braun

    Endlich!!! Halloween is out!! Seit Jahren macht die Pastorin der ev. Ki.-Gemeinde Do-Hombruch ein liebevolles Gegenprogramm (mit Luthergedenken u. Übernachtung f. Konfis i.d.Kirche). Nun endlich besinnen wir uns durch die Loose-Initiative,dass wir als Evangelische mehr zu bieten haben als Kürbiskopf u.Herbstblätter.
    Kompliment an meine Hochzeitskirche St.Markus. Ich sag es ja:“Im Norden geht die Sonne auf“ s.Jahreslosung von 2007

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