Lesung und Diskussion mit Olaf Sundermeyer in der Nordstadt: „Rechte Gewalt in Deutschland“

„Rechte Gewalt in Deutschland“ – Lesung und Diskussion mit Olaf Sundermeyer – ist das Thema einer Veranstaltung in der Nordstadt. Am 24. November um 19 Uhr findet sie beim  Bezent e.V., Münsterstr. 54, statt. Der Eintritt ist frei.

Lange Zeit wurden viele Opfer in den offiziellen Statistiken nicht erfasst

Das neue Buch von Olaf Sundermeyer.
Olaf Sundermeyer. Foto: Jan Zappner

Lange Zeit ist der Terror von rechts in Deutschland verharmlost worden. Viele Opfer werden in den offiziellen Statistiken nicht erfasst, weil sie die Übergriffe aus Angst nicht anzeigen, oder weil die ermittelnden Stellen das politische Tatmotiv nicht erkennen.

Seit dem Auffliegen der Zwickauer Terrorzelle hat sich dies geändert. Doch droht erneut eine Unterschätzung des Phänomens. Denn die Gefahr geht nicht nur von geplanten Terroranschlägen aus, wie sie das NSU-Trio verübte.

Eines seiner Opfer ist der Dortmunder Kioskbesitzer Mehmet Kubasik. Er wurde in seinem Geschäft in der Mallinckrodtstraße in der Nordstadt erschossen.

Der Nationalsozialistische Untergrund ist nur die höchste Eskalationsstufe der alltäglichen rechten Gewalt, die sich aus denselben ideologischen Wurzeln speist.

Rechte Gewalt gegen Migranten und politisch Andersdenkende

Das neue Buch von Olaf Sundermeyer.
Das neue Buch von Olaf Sundermeyer.

Jeder Schlag gegen einen Linken, jeder Molotowcocktail gegen ein mit Migranten bewohntes Haus, jeder Tote auf der langen Liste der Opfer rechtsextremer Gewalt dient dem politischen Ziel der Rechtsextremen: der Einschüchterung und Beseitigung von Migranten und Andersartigen, die ihrem Ideal eines „völkischen Staates“ im Wege stehen.

Eindringlich schildert Olaf Sundermeyer die konkreten Formen rechter Gewalt in beklemmenden Nahaufnahmen, von dem Anschlag auf das Münchner Oktoberfest im Jahr 1980, über Rostock-Lichtenhagen und Hoyerswerda, Mölln und Solingen in den Neunzigern bis hin zu den Anschlägen des NSU.

Dabei wird eines deutlich: Dass der Staat bislang nicht in der Lage war, seine Bürger wirksam vor Angriffen von rechts zu schützen.

Hooligans gegen Salafisten wird auch Thema werden

Inhaltlich wird der Autor auch auf die HoGeSa-Bewegung eingehen, und intensiv aktuelle Eindrücke schildern, dazu ergänzend Texte lesen.

Die Lesung ist eine Veranstaltung des Planerladen e.V. in Kooperation mit der Auslandsgesellschaft NRW e.V., bodo e.V. und Bezent e.V.. Sie wird gefördert im Rahmen des Bundesprogramms „Toleranz fördern – Kompetenz stärken“.

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