Leerstehende katholische Kirche Sankt Albertus Magnus in der Nordstadt ist besetzt

Leerstehende Kirche Sankt Albertus Magnus in der Enscheder Straße wurde besetzt. Aus einem schauen Besetzer und lassen Luftballons ins Freie
Leerstehende Kirche Sankt Albertus Magnus in der Enscheder Straße wurde besetzt. Aus einem  Fenster schauen Besetzer und lassen Luftballons ins Freie

Anfang Januar diesen Jahres begann ein Artikel auf nordstadtblogger.de über die Kirche Sankt Albertus Magnus in der Enscheder Straße mit den Sätzen „Es scheint, als hätte sie die Zeit vergessen. Versteckt in der Enscheder Straße, einer Seitenstraße in der Nähe des Borsigplatzes, steht die katholische Kirche Sankt Albertus Magnus“. Seit heute Nacht hat das Vergessen ein Ende.

Kirche wurde in der Nacht besetzt – Anwohner alarmierten Polizei

Leerstehende Kirche Sankt Albertus Magnus in der Enscheder Straße wurde besetzt
Transparente vor dem ehemaligen Gotteshaus.

Die profanierte – sprich entweihte – Kirche ist besetzt. Laut Angaben der Polizei erhielt man von den Anwohner der Straße, den Hinweis mehrere Personen befänden sich mit Taschenlampen in der Kirche. Um 22.30 Uhr ist das Gebäude von einer unbestimmten Anzahl Personen besetzt worden.

„Gegen 23 Uhr entschlossen sich weitere Personen zu einer spontanen Solidaritätskundgebung vor dem Hauptportal des besetzten Gebäudes. Eine Versammlungsleiterin meldete für die gesamte Nacht eine Versammlung/Mahnwache unter dem Titel „Solidarität mit den Besetzern der Albertus-Magnus-Kirche“ an“, so die Polizeipressestelle.

Die Besetzer wollen ein soziales Zentrum in der ehemaligen Kirche betreiben

Leerstehende Kirche Sankt Albertus Magnus in der Enscheder Straße wurde besetzt. Auf dem Dach winken Besetzer
Auf dem Dach winken Besetzer.

Die Mahnwache wurde von Birgit Rydlewski, Landtagsabgeordnete der Piraten angemeldet. Die Besetzter aus dem linken Spektrum möchten gerne in Eigenverantwortung in dem leerstehenden Gebäude ein soziales Zentrum betreiben.

Soziales Zentrum Avanti soll es heißen , wie es auf ihre Internetseite heißt, die seit gestern freigeschaltet ist. Die Kirche befindet sich im Besitz des Erzbistum Paderborn und wird vom Pastoralverbund Dortmund Nordstadt-Ost verwaltet.

Ungefähr zehn Leute halten die Wache vor der Kirche aufrecht. Über die Anzahl der in dem Gebäude anwesenden Personen gibt es keine Angaben. Die Polizei ist mit drei Fahrzeugen vor Ort, das große Aufgebot aus der Nacht wurde abgezogen. Die Enscheder Straße ist gesperrt.

Pfarrer Ansgar Schocke vom Pastoralverbund Nordstadt-Ost ist zu Gesprächen vor Ort

Leerstehende Kirche Sankt Albertus Magnus in der Enscheder Straße wurde besetzt. Der katholische Pfarrer Ansgar Schocke spricht mit Mitgliedern der Mahnwache vor der Kirche
Der katholische Pfarrer Ansgar Schocke spricht mit Mitgliedern der Mahnwache vor der Kirche.

Pfarrer Ansgar Schocke von den Nordstadt-Pastoralverbünden, kommt – in seiner Begleitung Dieter Wiese vom Kirchenvorstand der Dreifaltigkeitsgemeinde. „Wir haben konkrete Verkaufsverhandlungen für Sankt Albertus Magnus“, erklärt der Pfarrer.

„Zur Zeit laufen Gespräche im Bistum mit einem Investor mit sozialer Ausrichtung“, so Schocke. Insgesamt gibt es vier konkrete Angebote.

„Wir stellen keine Strafanzeige, ich finde es gut dass auf Leerstände aufmerksam gemacht wird“, erklärt der der Geistliche den Aktivisten vor der Kirche und lädt sie zum Gemeindefest in St. Joseph ein, „es gibt heißen Kaffee und auch vegane Wurst“.

Die Situation vor der Kirche ist entspannt und friedlich

Leerstehende Kirche Sankt Albertus Magnus in der Enscheder Straße wurde besetzt
Leerstehende Kirche Sankt Albertus Magnus in der Enscheder Straße wurde besetzt.

Schocke macht sich Sorgen um die wertvollen Kirchenbänke, die zur Zeit in Sankt Albertus Magnus eingelagert sind und wird zu Gesprächen mit den Besetzern in das Gebäude gelassen.

Derweil räumen die Aktivisten vor der Kirche den Müll beiseite, der offensichtlich schon länger dort liegt. Dieter Wiese von der Kirchengemeinde hält den Müllsack auf, die Gummihandschuhe stiftet ein Polizist.

Die Atmosphäre ist entspannt und friedlich. Aus einem Fenster oben im Gotteshaus werden Luftballons ins Freie entlassen.

Besetzer wollen auf die vielen Leerstände in der Nordstadt aufmerksam machen

Leerstehende Kirche Sankt Albertus Magnus in der Enscheder Straße wurde besetzt. Die Straße wurde gesperrt
Die Enscheder Straße wurde wegen der Besetzung un der Mahnwache gesperrt.

Nach ungefähr zwanzig Minuten kommt der Pfarrer wieder aus der Kirche, „dass sind alles vernünftige gesprächsbereite Leute, die von den konkreten Verkaufsverhandlungen der Kirche nichts gewusst haben“, beschreibt er seine Verhandlungspartner.

„Sie wollen auf die vielen Leerstände in der Nordstadt aufmerksam machen.“ Eine Woche gibt Ansgar Schocke den Besetzern Zeit, über ihr Anliegen zu beraten. „Sie versicherten mir, dass es aber solange nicht dauern wird“, ergänzt er, steigt auf sein Rad und fährt zum Gemeindefest.

Mehr Infos auf nordstadtblogger.de über die Kirche Sankt Albertus Magnus

Print Friendly, PDF & Email

Reaktionen

  1. Bescan

    Ich finde es nicht gut, wenn Leute einfach den Besitz anderer besetzen! Aber die Idee dort ein Soziales Zentrum zu errichten, um den Leuten zu helfen, finde ich gut. Auch finde ich gut, dass der Kirchenbesitzer gesagt hat, das die Besetzung anscheinend ok ist und zusammen geredet wurde.

    Ich bin gespannt, was dort passieren wird. Das heute deswegen Nazis in UNSER Viertel gekommen sind, finde ich nicht gut. Aber es war schön, dass Alle zusammengehalten haben und es den Nazis gezeigt haben. So ‚was bringt die Leute zusammen und das ist wichtig! Grade in der Nordstadt. Ich hoffe, dass ich dort mal vorbei schauen kann und auch reingelassen werde!

Reaktion schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert