Kulturbrigaden machen aus „A Clockwork Orange“ spannenden Abend – Premiere im Theater im Depot

A Clockwork Orange“ bringen die Kulturbrigaden auf die Nordstadt-Bühne.
„A Clockwork Orange“ bringen die Kulturbrigaden auf die Nordstadt-Bühne. Fotos: TiD

Von Joachim vom Brocke

Einen „heftigen Stoff“, so Rada Radojcic, haben sich die Jugendlichen der freien Theatergruppe Kulturbrigaden selbst ausgewählt: „A Clockwork Orange“ (Uhrwerk Orange) nach dem Roman von Anthony Burgess, das Anfang der 70er von Stanley Kubrick verfilmt in die Kinos kam. Premiere ist am Samstag, 5. November, um 20 Uhr im Theater im Depot an der Immermannstraße 29.

Kulturbrigaden entwickeln Theaterstücke – Drei 14-Jährige gehören zum Team

Schon seit einiger Zeit gibt es die Kulturbrigaden, ein Zusammenschluss einzelner Künstler aus den Bereichen der darstellenden Künste. Neben verschiedenen Projekten, wie die Entwicklung der dezentralen Kulturarbeit in NRW oder den künstlerischen Austausch und der Bereicherung der Theaterlandschaft, gehören Workshops, Theaterkurse, Coaching sowie Musikangebote zum Aufgabenbereich. Darunter ebenfalls die Entwicklung von Theaterstücken mit Profis und Laien.

Regisseurin von „A Clockwork Orange“ ist Rada Radojcic, Theaterpädagogin und Sängerin. Mit ihrem jungen Ensemble wurde das Stück jugendgerecht überarbeitet, zum Teil in enger Zusammenarbeit mit dem Elternhaus. „Drei 14-Jährige sind aktiv dabei“, schilderte Rada Radojcic, „die älteste ist 24 Jahre“.

Sprecherzieher, Schauspieler und Regisseur Jens Wachholz stand diesmal als Dramaturg zur Seite. Für die Musik ist Dixon Ra zuständig. Die Kulturbrigaden haben inzwischen im Brück-Center auf der Brückstraße eine eigene Etage angemietet. Hier werden die unterschiedlichen Projekte bearbeitet.

Erzählt wird die Geschichte von Alex, einem jungen Gewalttäter

A Clockwork Orange“ nach dem Roman von Anthony Burgess wurde Anfang der 70er von Stanley Kubrick verfilmt.
„A Clockwork Orange“ nach dem Roman von Anthony Burgess wurde Anfang der 70er von Stanley Kubrick verfilmt.

Erzählt wird in „A Clockwork Orange“ von Alex, einem jungen Menschen, der sich gemeinsam mit seiner Gang nur dann lebendig empfinden kann, wenn wehrlose Opfer zusammengeschlagen, ausgeraubt oder vergewaltigt werden.

Dadurch gibt es in dem völlig überarbeiteten Bühnenstück viele brutale Effekte, die im Team choreographisch gelöst wurden, erzählte Rada Radojcic. Als die Spirale der Gewaltexzesse in einem Mord kulminiert, wird Alex zu 14 Jahren Haft verurteilt.

Im Gefängnis gilt Alex wegen seiner vermeintlichen Angepasstheit als idealer Anwärter für ein schräges Experiment der Gehirnwäsche.

Stoff von Anthony Burgess wird neu hinterfragt

Normiertes Verhalten wird durch extreme Konditionierung erzielt. Im Ergebnis löst allein der Gedanke an Gewalt sofort Übelkeit aus. Alex wird als „geheilt“ entlassen. Was folgt ist eine spannende Auseinandersetzung zwischen psychiatrischer Überhöhung und der Frage ob ein Mensch und seine Mechanismen veränderbar sind.

Die Kulturbrigaden adaptierten den Stoff von Anthony Burgess neu für das junge Ensemble und lassen die Figuren in ihren überästhetisierten Gewaltexzessen gesellschaftliche Fragen nach heutiger Angepasstheit und psychologischen Exzessen neu definieren.

Regisseurin Rada Radojcic: „Gewalt als Frage der gesellschaftlichen Entwicklung in Zeiten von Computerspielen, täglichen Kriegs- und Terrorbildern und herabgesetzten Wahrnehmungsschwellen wird neu hinterfragt und für jung und alt spürbar, erlebbar gezeigt“.

Mehr Informationen:

  • Premiere von „A Clockwork Orange“ ist am Samstag, 5. November, 20 Uhr. Weitere Vorstellungen: Sonntag, 6. November, 18 Uhr und am Samstag, 26. November, 20 Uhr.
  • Karten kosten im Vorverkauf 14 Euro und 16 Euro an der Abendkasse. Zu haben sind sie im depot an der Immermannstraße, aber auch bei dortmundTourismus gegenüber vom Hauptbahnhof.
  • www.kulturbrigaden.com
  • www.depotdortmund.de 
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Reaktionen

  1. TiD

    A Clockwork Orange – Ein Jugendtheaterstück der Kulturbrigaden

    Nächste Vorstellung:
    SA 21.01.2017 um 20 Uhr
    Eintritt: VVK 14 € / 8 € erm.
    AK 16 € / 10 € erm.
    Kinder bis 14 J. VVK + AK: 5€
    Ort: Theater im Depot

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