Kriminalitätsstatistik für das Jahr 2015: Die Anzahl der Straftaten in der Stadt Dortmund ist leicht gesunken

Vorstellung der Kriminalstatistik Polizei-Präsidium Dortmund. Polizei-Präsidium Gebäude außen
Das Polizei-Präsidium Dortmund ist zuständig für die Städte Dortmund und Lünen. Fotos: Klaus Hartmann

Polizeipräsident Gregor Lange und der Leiter der Direktion „Kriminalität“, Jürgen Kleis, präsentierten für die Kriminalstatistik für das Jahr 2015 fürDortmund und Lünen. Ihr Fazit: Die Gesamtzahl der Straftaten in Dortmund ist um 3,42 Prozent von 93.855 auf 90.491 leicht gesunken. Jede zweite Straftat konnte aufgeklärt werden. Die Aufklärungsquote stieg leicht in der Stadt auf 50,84 Prozent.

Signifikante Rückgänge in den Bereichen Straßenraub und Sexualdelikte

Vorstellung der Kriminalstatistik Polizei-Präsidium Dortmund. Polizeipräsident Gregor Lange
Polizeipräsident Gregor Lange.

Über signifikante Rückgänge freut sich die Polizei in den Bereichen der Gewalt- und Straßenkriminalität.

Die Straßenraube gingen um 11,7  Prozent zurück. Die Anzahl der Sexualdelikte sank in Dortmund um rund ein Viertel – absolut von 536 auf 405 Fälle.

Die Polizei vermutet, dass in diesem Bereich vor allem die rigiden Kontrollen ihrer Beamten und der Mitarbeiter des Ordnungsamtes in den Sperrbezirken ausschlaggebend für diesen Rückgang sind.

Es gibt zudem weniger Prostituierte als im letzten Jahr auf den Straßen. Auch die Hinweise auf verbotene Prostitutionsausübung aus der Bevölkerung sind rückläufig. Es kann davon ausgegangen werden, dass die verbliebene Prostitution nicht mehr erkannt oder als störend empfunden wird, so die Polizei.

Die Zahl der Diebstahldelikte hat leicht abgenommen, die Aufklärungsquote konnte gesteigert werden

Vorstellung der Kriminalstatistik Polizei-Präsidium Dortmund. Polizeiwagen
Einsatzfahrzeuge der Polizei.

Die Anzahl der Diebstahlsdelikte sank ebenfalls, rückläufige Zahlen registrierte die Polizei insbesondere im Bereich des Taschendiebstahls.

Hier sank die Zahl der Fälle  von 4795 auf 4642. Die Anzahl ging um 3,2 Prozent zurück (Dortmund -4,3 %, Lünen +31,7%).

Trotz der deutlichen Steigerung für Lünen ergibt sich für die Dortmunder Polizei in der Gesamtbilanz ein Rückgang, was durch die Betrachtung der absoluten Zahlen deutlich wird: Wurden in der Stadt Dortmund 4455 Taschendiebstähle angezeigt (im Jahr 2014: 4653), schlugen Taschendiebe in der Stadt Lünen 187 mal zu (im Jahr 2014: 142).

Die Aufklärungsquote im Bereich des Taschendiebstahls konnte von 7,1 Prozent im Jahr 2014 auf 10,7 Prozent gesteigert werden, eine bei diesem sehr schwer aufzuklärenden Delikt auch im Quervergleich beachtliche Entwicklung.

Die Erfolge in der Aufklärung dieser Delikte führt die Polizei unter anderem auf die beiden Ermittlungskommissionen (EK) des Polizeipräsidiums Dortmund, die sich mit diesem Delikt befassen, zurückzuführen ist.

Neben der EK „Tasche“ beschäftigt sich seit September 2015 die EK „Maghreb“ mit nordafrikanischen Taschendieben, die häufig  als sogenannte „Antänzer“ agieren. Allein die EK „Maghreb“ konnte seit ihrer Gründung 35 Tatverdächtige ermitteln und zehn Haftbefehle gegen Taschendiebe erwirken.

Steigende Zahl der Wohnungseinbrüche in Dortmund bereitet Sorge

Vorstellung der Kriminalstatistik Polizei-Präsidium Dortmund. Leiter Direktion Kriminalität, Jürgen Kleis
Der Leiter der Dortmunder Direktion Kriminalität, Jürgen Kleis.

Steigende Zahlen gibt es allerdings bei den Wohnungseinbrüchen. Die Anzahl der angezeigten Wohnungseinbrüche stieg im Jahr 2015 in Dortmund von 2762 auf 3357. Das ist ein Plus von 21,6 Prozent.

Im Verlauf des Vorjahres hatte sich zunächst sogar ein Anstieg um rund 25 Prozent für den Zuständigkeitsbereich des PP Dortmund angedeutet.

Daraufhin hat die Dortmunder Polizei ihre Anstrengungen im Kampf gegen Wohnungseinbrecher noch einmal deutlich erhöht und so den Anstieg der Fallzahlen im Jahresmittel noch etwas bremsen können.

Mitte des Jahres wurde ein neues Präsenzkonzept im Kampf gegen Wohnungseinbrecher eingeführt. Die in diesem Deliktsbereich tätige EK „Schmelze“ ist seit Oktober 2015 personell aufgestockt worden. Inzwischen ist seit Februar 2016 eine zweite Ermittlungskommission gegen international agierende Wohnungseinbrecherbanden gegründet worden.

Für die Bearbeitung dieser Einbrüche wurde im Vorjahr ein eigenes Fachkommissariat eingerichtet, welches sich ausschließlich um diesen Bereich kümmert. Diese Maßnahmen tragen dazu bei, dass 2015 letztlich mehr Wohnungseinbrüche als im Vorjahr aufgeklärt werden

Die Kriminalitätsstatistik kann die Wirklichkeit nur bedingt darstellen

Vorstellung der Kriminalstatistik Polizei-Präsidium Dortmund. Polizei-Präsidium Gebäude außen

„So eine Kriminalstatistik stellt die Wirklichkeit aber nur bedingt da“, erklärt Jürgen Kleis, Leiter der Direktion „Kriminalität“.

Die Aussagekraft der Statistik wird dadurch eingeschränkt, dass je nach Art des Deliktes ein Teil der begangenen Straftaten der Polizei nicht bekannt werden.

„Wird jemand Opfer eines Wohnungseinbruches so stellt er in der Regel eine Anzeige, Opfer von Taschendieben bemerken den Diebstahl oft erst später und bringen das Delikt nicht zur Anzeige“, so Kleis.

Mord und Totschlag standen in 2015 mit vier und 14 Fällen zu Buche. Die Aufklärungsquote betrug 100 Prozent. Die gesamte Kriminalstatistik 2015 ist auf der Internetseite der Polizei Dortmund abrufbar: www.polizei.nrw.de/dortmund

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Reaktionen

  1. Polizei Dortmund

    Polizeipräsidium Dortmund gehört zu einer von acht Schwerpunktbehörden –
    Polizeipräsident begrüßt und unterstützt die Entscheidung des NRW-Innenministers

    NRW-Innenminister Jäger hat sich am Oster-Wochenende zum Einsatz von zusätzlichen Polizeikräften im Land geäußert. In diesen Äußerungen sagte er vor allem acht Großstädten die Unterstützung durch zusätzliche Kräfte zu – darunter auch der Dortmunder Behörde. Polizeipräsident Gregor Lange begrüßt die geplanten Sicherheitsmaßnahmen, die auf das 15-Punkte-Programm der Landesregierung zurückgehen.

    „Eine nochmals intensivierte Präsenz und eine Stärkung der kriminalpolizeilichen Ermittlungen sind die Schwerpunkte des langfristigen Sicherheitsprogramms zur Bekämpfung der Kriminalität und Stärkung des Sicherheitsgefühls in Dortmund und Lünen“, so Polizeipräsident Gregor Lange zu den Plänen der Dortmunder Polizei. „Sicherheit ist ein hohes Gut, dass es mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln für unsere Bürger zu erhalten gilt. Daran arbeiten wir als Polizei Dortmund stets mit Hochdruck.“

    Polizeiliche Präsenz für mehr objektive und subjektive Sicherheit: Zukünftig werden zahlenmäßig noch mehr Polizeibeamte in Zivil und auch in Uniform an den Kriminalitätsbrennpunkten in Dortmund und Lünen eingesetzt werden. Auch der Einsatz der Bereitschaftspolizei wird entsprechend intensiviert.

    Klar ist hierbei: Die Anzahl der eingesetzten Polizeibeamten ist endlich, auch deren Stundenkontingente sind nicht unerschöpflich. Deswegen sollen zielgerichtete und flexible Planungen zusammen mit mehr Personal, welches vom Land NRW zur Verfügung gestellt wird, das Sicherheitsgefühl der Bürgerinnen und Bürger langfristig und nachhaltig steigern.

    Klar ist aber auch: Die Polizei schafft das nicht alleine! Wir leisten unseren Beitrag für mehr Sicherheit.

    Die gut funktionierende Netzwerkarbeit von Polizei und Stadt soll weiter bestehen bleiben. Möglicherweise müssen einige der Stellschrauben neu justiert werden, um effizient und nachhaltig gegen Kriminalität vorzugehen.

  2. SPD-MdL

    „Rot-Grüne Landesregierung stärkt die polizeiliche Präsenz“:
    35 zusätzliche Stellen bei der Polizei in Dortmund

    Die Landesregierung hat unmittelbar nach den Ereignissen der Kölner Silvesternacht angekündigt, zur Stärkung der Inneren Sicherheit unter anderem die polizeiliche Präsenz auf der Straße zu verstärken. 500 Polizisten sollen zusätzlich eingesetzt werden. „Dortmund erhält als Schwerpunktbehörde zusätzlich 35 Tarifbeschäftigte“, sagt die Landtagsabgeordnete Nadja Lüders (SPD). „Diese sollen die Polizistinnen und Polizisten bei Verwaltungstätigkeiten entlasten, so dass diese verstärkt ihre operativen Aufgaben auf der Straße wahrnehmen können“, so Lüders weiter.

    Die Landtagsabgeordnete Gerda Kieninger ergänzt: „Einerseits soll die polizeiliche Präsenz und andererseits die kriminalpolizeiliche Ermittlungsarbeit gestärkt werden, vor allem mit den Schwerpunkten Straßen- und Eigentumskriminalität inklusive Sexualdelikten und Wohnungseinbruchsdiebstahl.“

    Die sogenannten Schwerpunktbehörden, zu denen neben Dortmund auch Aachen, Bochum, Duisburg, Düsseldorf, Essen, Gelsenkirchen und Köln zählen. Diesen werden insgesamt 250 zusätzliche Stellen für Tarifbeschäftigte zur Verfügung gestellt. „Die Verstärkung der Schwerpunktbehörden gelingt so ohne eine Einschränkung der Behörden aus den übrigen Regionen, denn auch diese werden um insgesamt 100 weitere Stellen verstärkt. Jede einzelne Behörde wird davon profitieren. Die Polizei bleibt damit in der Fläche stark. Es gibt keine Umverteilung zu Lasten des ländlichen Raumes“, sagt der Landtagsabgeordnete Guntram Schneider.

    Die zunächst befristete Zuweisung der zusätzlichen 350 Stellen erfolgt nach Verabschiedung des ersten Nachtragshaushalts 2016. Zudem wurde bereits die Möglichkeit geschaffen, dass Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte, die kurz vor der Pensionierung stehen, ihren Dienst freiwillig um bis zu drei Jahre verlängern können.

    Der Landtagsabgeordnete Armin Jahl meint: „Damit löst die Landesregierung ihr Versprechen ein. Die Stärkung der polizeilichen Präsenz ist Teil eines Gesamtprogramms zur Stärkung der Inneren Sicherheit.“

    „Förderlich hierfür ist zudem die Bewilligung der 3.000 zusätzlichen Stellen für die Bundespolizei, die die Beamten vor Ort zudem entlasten sollen“, erklärt die Bundestagsabgeordnete Sabine Poschmann. Die regionale Bundespolizei übernimmt wichtige Aufgaben rund um Bahnhöfe.

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