Kinderschutzbund sucht Familienpaten und Zeitschenker für ehrenamtliche Hilfen, wenn der Alltag nicht rund läuft

Der Kinderschutzbund sucht Patinnen und Paten.
Der Kinderschutzbund sucht Patinnen und Paten. Fotos: Wolf-Dieter Blank

Von Susanne Schulte

Läuft das Familienleben nicht rund, kann der Kinderschutzbund Dortmund Hilfe geben. Gut ausgebildete Patinnen und Paten kommen einmal die Woche zu den Familien, kümmern sich ehrenamtlich vor allem um die Kinder und geben so Eltern und Nachwuchs wieder Zeit, Kräfte zu sammeln und stabil zu werden, um den Alltag nach einer gewissen Zeit wieder selbst zu stemmen.

Familienpaten geben den Müttern Zeit zum Durchatmen

Der Kinderschutzbund lädt am 16. Juni zu einem Infoabend ein.
Der Kinderschutzbund lädt am 16. Juni zu einem Infoabend ein.

Die Nachfrage um diese kostenlose Unterstützung wird immer größer, auch weil immer mehr Mütter und Väter sich trauen, um Hilfe zu fragen. So sucht der Kinderschutzbund stets Frauen und Männer, die sich die Aufgabe als Patin und Paten zutrauen. Erste Voraussetzung ist, so sagt der Therapeut Arndt van der Wurp: „Drei bis vier Stunden Zeit in der Woche, um das Ehrenamt zu beginnen und zu übernehmen.“

Die sogenannten Familienpaten arbeiten in Familien, in denen ein Kind jünger als drei Jahre alt ist. Ein halbes, maximal ein Jahr kümmern sie sich vorrangig um das jüngste Familienmitglied, so dass die Eltern, meist ist es die Mutter, ein paar Stunden Zeit hat, die sie nur mit dem älteren Kind verbringt oder ohne Hetze zum Arzt gehen kann.

Aber auch für die Erwachsenen sind die PatInnen da, hören zu und geben Hilfe bei Behördenangelegenheiten. „Das Angebot wird sehr gut nachgefragt“, sagt Martina Furlan, Geschäftsführerin des Kinderschutzbundes und selbst Diplom-Pädagogin. „Und es soll auch so selbstverständlich angenommen werden wie ein Kita-Platz.“

Ausbildung fürs Ehrenamt dauert fast ein halbes Jahr

70 Frauen und Männer wurden in den vergangenen zehn Jahren geschult und haben mehr als 200 Familien während kurzfristiger Krisen begleitet und entlastet. 20 dieser Patinnen und Paten sind zurzeit im Einsatz, weitere werden dringend gebraucht.

Weil Großeltern häufig nicht mehr in der selben Stadt wohnen, weil die Familien wegen der Arbeitsstätte umziehen mussten, fehlen in der Nähe wichtige Personen als Hilfe in der Not. Die Patinnen und Paten kommen hier gerade recht.

Wer sich für dieses Ehrenamt interessiert, wird fast ein halbes Jahr lang einmal in der Woche in einer Gruppe mit Gleichgesinnten ausgebildet und erhält auch während der Arbeit in den Familien professionelle Unterstützung von den Fachkräften des Kinderschutzbundes.

Zeitschenker geben einem Kind ihre ganze Aufmerksamkeit

Das Bunte Haus des Kinderschutzbundes ist in der Lambachstraße 4.
Das Bunte Haus des Kinderschutzbundes ist in der Lambachstraße 4.

Das gilt auch für die ehrenamtlich Tätigen, die eine Patenschaft für Kinder psychisch kranker Eltern übernehmen möchten. Zeitschenker hat der Kinderschutzbund dieses Hilfsangebot genannt.

Die Patinnen und Paten kümmern sich, sind Kinder unterschiedlichen Alters in der Familie, immer nur um eines, verbringen die Zeit mit dem Jungen oder Mädchen meist außerhäusig, auf dem Spielplatz, im Schwimmbad – und manchmal auch im Zuhause der Patin.

Zwölf Frauen arbeiten seit dem vergangenen Jahr – nach einer entsprechenden Ausbildung – im Auftrag des Kinderschutzbundes für dieses Projekt, das federführend von der Diplom-Sozialarbeiterin Birgit Weber betreut wird. „Das hat es lange nicht gegeben, dass man die Kinder von psychisch Erkrankten im Blick hatte.“

Vor der Patenschaft lernen sich beide Seite kennen

Sowohl für die Familien wie für die Patinnen und Paten gilt: Bevor man die Patenschaft übernimmt oder in Anspruch nimmt, lernt man sich kennen. Die Eltern haben regelmäßigen Kontakt mit den Fachleuten vom Kinderschutzbund wie die Ehrenamtlichen auch.

Die nächsten Ausbildungsgruppen für die beiden Patenschaftsprojekte beginnen nach den Sommerferien. Der Kinderschutzbund wartet aber heute schon auf die ersten Anrufer und Anruferinnen, die sich für eines der Ehrenämter interessieren.

Die Telefonnummer lautet: 0231/847978-0. Wer mailen möchte, richtet sich an diese Adresse: verwaltung@dDKSB-do.de

Infoabend am 15. Juni im „Bunten Haus“ in der Nordstadt

Für alle Menschen,, die sich für dieses Thema, interessieren, findet am  15. Juni um 18 Uhr ein  Infoabend im „Bunten Haus“ des Kinderschutzbundes, Lambachstraße 4, in der Dortmunder Nordstadt.

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Reaktionen

  1. Kinderschutzbund

    Familienpatenschaften beim Kinderschutzbund Dortmund gesucht

    2005 starte eines der erfolgreichsten Projekte des DKSB Dortmund e.V.: Familienpatenschaften für Familien mit einem Kind unter drei Jahren in belastenden Lebenssituation.

    Der DKSB Dortmund e.V. sucht für dieses Angebot Ehrenamtliche die Spaß und Interesse an der Arbeit mit Kindern haben. Die ehrenamtlichen Familienpaten verbringen regelmäßig 1 x wöchentlich (ca. 3-4 Stunden) Zeit mit ihren Patenkindern und gestalten ihre Zeit in der Familie und auch außerhalb, dies immer abgestimmt auf die Bedürfnisse aller Beteiligten.

    Mit diesem präventiven Angebot soll die ganze Familie entlastet und die Kinder gestärkt werden.
    Um diese Arbeit auszubauen, sucht der DKSB Dortmund e.V. neue ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die ca. über ein halbes Jahr auf diese Arbeit mit den Familien im Rahmen einer Patenschulung vorbereitet werden.

    Interessierte melden sich bitte unter 0231/8479780 oder per Mail unter verwaltung@dDKSB-do.de.

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