3. Internationale Wochen in der Auslandsgesellschaft mit Vorträgen, Konzerten, Film, Literatur und Festabenden

Eine Diskussion mit Prof. Claus Leggewie thematisiert Donald Trump und den Vormarsch der Rechtspopulisten.
Eine Diskussion mit Prof. Claus Leggewie thematisiert Donald Trump und den Vormarsch der Rechtspopulisten.

Ein abwechslungsreiches Programm mit Konzerten, Film- und Literaturabenden, Benefiz- und Festveranstaltungen sowie Vorträgen erwartet die BesucherInnen der dritten Internationalen Wochen in der Auslandsgesellschaft NRW in Dortmund. Der Bogen reicht vom Eröffnungskonzert mit dem Duo Bohemico am 15.1. bis zur vermutlich hitzigen Diskussion mit Prof. Claus Leggewie am 31.1. über Donald Trumps Amtseinführung und den Vormarsch der Rechtspopulisten weltweit.

Der algerische Autor und Friedenspreisträger des dt. Buchhandels Boualem Sansal zu Gast

Der algerische Autor Boualem Sansal ist Friedenspreisträger des deutschen Buchhandels 2011.
Der algerische Autor Boualem Sansal ist Friedenspreisträger des deutschen Buchhandels 2011.

Besonderer Gast ist der algerische Autor und Friedenspreisträger des deutschen Buchhandels 2011 Boualem Sansal. Sein neues Buch „2084 – Das Ende der Welt“ steht im Mittelpunkt der Veranstaltung am 22.1. Für diese Veranstaltung ist eine Anmeldung unbedingt erforderlich.

Wie der Titel in Anlehnung an George Orwells Roman 1984 anklingen lässt, zeichnet auch Sansal in seinem Roman eine Zukunftsvision, wobei hier aber ein totalitäres Regime unter der Kontrolle religiöser Prinzipien und Versprechungen die Menschheit beherrscht.

„Sansals Vision ist zugleich faszinierend und beunruhigend – in einer Zeit gesellschaftlicher Umbrüche mahnt sie zu gelebter Brüderlichkeit, toleranter Demokratie und einsichtiger Freiheit“ (Merlin-Verlag).

Von Flucht und Migration über Klavierkonzert bis zum Holocaust-Gedenken

Ein Eröffnungskonzert mit dem Duo Bohemico gibt es am 15. Januar. Fotos: Veranstalter
Ein Eröffnungskonzert mit dem Duo Bohemico gibt es am 15. Januar. Fotos: Veranstalter

„Flucht und Migration – Schwarz ist der Ozean“ ist das Thema am 17.1., um die Situation in Afghanistan wird es am 19.1. gehen und am 30.1. um das Erbe der griechischen Kultur.

Am 25.1. berichtet Dr. theol. Martin Breidert über Palästina und am 26.1. findet der Internationale Holocaust-Gedenktag im Dortmunder Rathaus. Das chinesische Frühlingsfest im Zeichen des Hahns verspricht bezaubernde Beiträgen aus Kunst und Kultur (20.1.) während die Besucher grünen Tee bei der japanischen Teezeremonie genießen können (21.1.).

Am 27.1. wird der Film „Ixcanul“ gezeigt. Last but not least, in diesem Jahr findet das jährliche Klavierkonzert mit Larissa Batschkovskaja und Stanislas Batschkowkij aus Moskau im Rahmen der internationalen Wochen am 29.1. statt.

Hier gibt es das Gesamtprogramm als PDF zum Download: internationale Wochen 2017

Infos und Anmeldung:

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Reaktionen

  1. AGNRW

    Internationale Politik im Rahmen der Internationalen Wochen 2017

    Afrika: 17.1. Flucht und Migration – Schwarz ist der Ozean
    Afghanistan: 19.1. Nachhaltige Hilfe in Afghanistan – 27 Jahre Chak-e-Wardak Hospital
    Palästina: 25.1. Kairos-Dokument: Hilfeschrei palästinensischer Christen/innen
    USA: 31.1. Trumps Schatten – Zu Gast: Prof. Claus Leggewie

    Außerdem:
    Zu Gast am 22.1. der algerische Autor Boualem Sansal (Friedenspreisträger des deutschen Buchhandels 2011)
    26.1. Internationaler Holocaust-Gedenktag im Dortmunder Rathaus

    Gesamtprogramm der 3. Internationalen Wochen in der Auslandsgesellschaft, 15.-31.1.17

    Di 17.01.2017, 19:00 Uhr
    Eintritt: frei
    Ort: Auslandsgesellschaft NRW e.V., Steinstraße 48, 44147 Dortmund
    Flucht und Migration – Schwarz ist der Ozean
    Vortrag mit Ausstellung und Diskussion: Serge Palasie, Fachpromotor Flucht, Migration und Entwicklung bei „Eine Welt Netz NRW“.

    Aktuelle Phänomene mit Nord-Südbezug lassen sich kaum ohne einen Blick auf die Geschichte erklären. Wie entstand das transatlantische System, das durch Wirtschaft, Politik und Werte verbunden ist? Wo hat unsere aktuelle globale Arbeitsteilung ihren Ursprung? Wer profitiert von ihr und wer nicht? Was haben zwangsrekrutierte Kolonialsoldaten in beiden Weltkriegen mit der Etablierung der Demokratie in Deutschland zu tun? Diese und andere Fragen versucht die Ausstellung „Schwarz ist der Ozean – Was haben volle Flüchtlingsboote vor Europas Küsten mit der Geschichte von Sklavenhandel und Kolonialismus zu tun“ zu beantworten. Ohne einseitige und wenig zielführende historische Schuldzuweisungen will die Ausstellung veranschaulichen, dass ahistorische Betrachtungsweisen immer auch politisch motiviert sind.
    Kontakt: serge.palasie@eine-welt-netz-nrw.de
    Veranstalter: Deutsch-Afrikanische Gesellschaft, Eine Welt Netz NRW, Africa Positive e.V.
    Do 19.01.2017, 19:00 Uhr
    € 5 / Eintritt wird gespendet
    Ort: Auslandsgesellschaft NRW e.V., Steinstraße 48, 44147 Dortmund

    Nachhaltige Hilfe in Afghanistan – 27 Jahre Chak-e-Wardak Hospital
    Benefizveranstaltung (Vortrag, Film, Diskussion)
    Zu Gast: Karla Schefter, Chak-e-Wardak-Hospital

    Trotz vielfacher Kriegswirren und mehrfacher Regierungswechsel habe sich als Überlebensstrategie die strikte Neutralität des Projektes immer wieder bewährt, kommentiert die Projektleiterin Karla Schefter den Erfolg des Krankenhauses. Seit 27 Jahren ist es ununterbrochen in Betrieb und hat mehr als eine Million Menschen behandelt! Mehr noch: Das Chak-e-Wardak Hospital, das sind 77 Beschäftigte darunter 16 Frauen und Auszubildende, die jeweils das Einkommen für bis 30 Personen große Sippen sichern – dies in einer Region mit einer Arbeitslosigkeit von über 50%. Damit ist das Hospital der größte Arbeitgeber in der Region!
    Wenn nachhaltige Hilfe in den Herkunftsländern als Mittel gegen Flüchtlingsströme in Europa hoch gepriesen wird, dann gehört das Chak-e-Wardak Hospital ganz oben auf die Liste der besten Beispiele.
    Karla Schefter war 2016 mehrfach in Afghanistan. Sie berichtet über die aktuelle Situation vor Ort und generell über die Struktur der afghanischen Großfamilie und Gesellschaft. Ergänzend wird der neue Film des Dokumentarfilmemachers Achim Kampmann über das Krankenhaus gezeigt.
    So 22. Januar 2017, 18:00 Uhr
    € 5 / frei für Mitglieder und Sprachkursteilnehmer
    Ort: Auslandsgesellschaft NRW e.V., Steinstraße 48, 44147 Dortmund

    Anmeldung erforderlich: 0231 838 00 54, yankova(at)agnrw.de. Bitte geben Sie bei der Anmeldung an, ob Sie das Simultan-Dolmetschen in Anspruch nehmen möchten.

    2084 – Das Ende der Welt
    Begegnung mit Boualem Sansal, Friedenspreisträger des deutschen Buchhandels 2011
    Veranstaltung in Deutsch und Französisch
    Moderation: David Babin, Deutsch-Französisches Kulturzentrum Essen
    Übersetzung: Odile Brogden, François Guignard

    Der Algerier Boualem Sansal wurde 1949 in Téniet el Had geboren. Erst im Alter von 50 Jahren begann die literarische Karriere des gelernten Ingenieurs und promovierten Ökonoms. Sein erster Roman „Der Schwur der Barbaren“ wurde von der Kritik gefeiert und mit dem „Prix du Premier Roman“ ausgezeichnet.
    Als Direktor im algerischen Industrieministerium wurde er jedoch entlassen. In seinem gesamten Werk setzt sich der preisgekrönte Autor auf beispiellose Weise mit der traumatischen Situation in Algerien auseinander. Im Frühjahr 2009 erschien sein Roman „Das Dorf des Deutschen“ in deutscher Übersetzung. 2011 wurde Boualem Sansal mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet. Ebenfalls auf Deutsch erschienen „Rue Darwin“ und sein Essay „Allahs Narren“.
    Sein neuer Roman „2084 – Das Ende der Welt“ ist im April 2016 bei Merlin erschienen (mittlerweile in 5. Auflage) und steht im Mittelpunkt der Veranstaltung.
    Wie der Titel in Anlehnung an George Orwells Roman 1984 anklingen lässt, zeichnet auch Sansal in seinem Roman eine Zukunftsvision, wobei hier aber ein totalitäres Regime unter der Kontrolle religiöser Prinzipien und Versprechungen die Menschheit beherrscht.„Sansals Vision ist zugleich faszinierend und beunruhigend – in einer Zeit gesellschaftlicher Umbrüche mahnt sie zu gelebter Brüderlichkeit, toleranter Demokratie und einsichtiger Freiheit“ (Merlin-Verlag).
    Mehr zum Autor und zum Buch: http://www.boualem-sansal.de/

    Veranstalter: Auslandsgesellschaft NRW e.V. (Deutsch-Französische und Deutsch-Türkische Gesellschaft, Deutsch-Arabischer Länderkreis), Alevitische Gemeinde, KODIAQ-Projekt (Jugendforum Nordstadt), Deutsch-Französisches Kulturzentrum Essen
    Mi 25. Januar 2017, 19:00 Uhr
    Eintritt frei
    Ort: Auslandsgesellschaft NRW e.V., Steinstraße 48, 44147 Dortmund

    Die Kairos-Erklärung – Ein Hilfeschrei palästinensischer Christen und Christinnen
    Vortrag: Dr. Martin Breidert
    Referent, Dr. theol. Martin Breidert, Pfarrer, Dozent für Sozialethik an der Kirchlichen Hochschule Wuppertal mit Schwerpunkt Menschenrechte.
    Moderatorin: Ute Guckes, AG Israel-Palästina der Frauen für den Frieden in der Evang. Kirche von Westfalen. Beteiligung an der Schrift „Israel. Palästina. Frieden im Nahen Osten“. Stichwort: „Doppelte Solidarität“.
    Veranstalter: Deutsch-Palästinensischer Länderkreis
    Do 26. Januar 2017, 19:00 Uhr
    Eintritt frei
    Ort: Bürgerhalle im Rathaus, Friedensplatz 1, 44135 Dortmund

    Internationaler Holocaust-Gedenktag 2017
    Auf der Flucht – Schicksale jüdischer Emigranten
    Vor 80 Jahren stand für viele Juden in Deutschland – auch in Dortmund – die Frage an, ob eine Emigration oder auch eine Flucht aus Deutschland möglich ist. Die Flucht kostete Geld, man brauchte Einreisegenehmigungen und Kontakte, man gab sein Eigentum nahezu komplett auf. – 1938 auf der internationalen Konferenz in Evian fand sich im Prinzip kein Land, das bereit war, jüdische Menschen aus Deutschland und Österreich aufzunehmen. Deshalb setzen wir dieses Jahr unseren Akzent auf das Thema „Flucht“ – zumal „Flucht und Flüchtlinge“ heutzutage für die Deutschen das Thema Nr. 1 ist.
    Bürgermeisterin Birgit Jörder wird die Veranstaltung mit einem Grußwort der Stadt Dortmund eröffnen. Rolf Fischer hat über die Flucht Dortmunder Juden ins Ausland geforscht und wird davon berichten. Von einem Beispiel dieser Flucht erzählt der Enkel John Löwenhardt, der heute in den Niederlanden lebt. In der Nähe der deutschen Grenze bei Bocholt – in Aalten – gibt es ein interessantes „Untertauchermuseum“, das an das Untertauchen von Niederländern im eigenen Land, aber eben auch von Juden aus Deutschland anschaulich erzählt. Dortmunder Schüler und Jugendliche waren schon dort. Herr Kuiper wird uns davon berichten.
    Die Dortmunder „Botschafter*innen der Erinnerung“ waren vor kurzem auf den Spuren von Flucht und Schicksal von Juden in den Niederlanden und werden mit einem Film davon berichten.
    Umrahmt wird die Gedenkveranstaltung durch Klezmermusik aus der Dortmunder Romberg-Klezmer- Gruppe und Tänzen der Tanzgruppe der jüdischen Gemeinde.
    Wie auch in den letzten Jahren wird diese Veranstaltung vorbereitet und getragen von der „Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit“, der VHS Dortmund, der Auslandsgesellschaft NRW, dem Jugendring und dem „Internationalen Bildungs- und Begegnungswerk“.

    Di 31.01.2017, 19:00 Uhr
    Eintritt frei
    Ort: Auslandsgesellschaft NRW e.V., Steinstraße 48, 44147 Dortmund

    Trumps Schatten – Elend und Glanz des Populismus in Amerika und andernorts
    Vortrag mit Diskussion: Prof. Claus Leggewie

    Nach der Präsidentenwahl in den USA lohnt es sich, einen Aspekt zu beleuchten, der in der hiesigen öffentlichen Diskussion zu kurz gekommen ist. Alle empörten sich über Donald Trump, und wie dumm offensichtlich amerikanische Wähler und Medien sind. Tatsächlich gibt es in den USA vor allem großes Misstrauen gegen das politische Establishment und die Folgen der Globalisierung, insbesondere die offenen Grenzen für Menschen und Waren. Das war aber auch Triebfeder für die Europa kritische UKIP in Großbritannien und die Brexit-Entscheidung, für die nationalistische Bewegung „Front National“ der Marine Le Pen in Frankreich oder die AfD in Deutschland. Unsicherheit, Sorgen, sogar Ängste über die Folgen der Globalisierung nähren nicht nur in den USA die Sehnsucht nach einfachen Antworten und Lösungen. Populisten haben jenseits und diesseits des Atlantiks Hochkonjunktur.

    Claus Leggewie ist Direktor des Kulturwissenschaftlichen Instituts Essen und des Global Cooperation Research Centre in Duisbug sowie Inhaber der Ludwig Börne-Professur an der Universität Gießen. Er war bis 1997 Lehrstuhlinhaber an der New York University, anschließend Fellow am dortigen Remarque Institute, es folgten Gastprofessuren in Paris, Wien und Berlin.

    Veranstalter: Deutsch-Amerikanische Gesellschaft

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