Intensivierter Kampf gegen Wohnungseinbrüche: Polizei Dortmund richtet einen 21-köpfigen Tatortdienst ein

Tatortdienst Polizei Dortmund
Die Dortmunder Polizei verfügt nun über einen 21-köpfigen Tatortdienst für Wohnungseinbrüche. Fotos: PPDO

Die Bekämpfung des Wohnungseinbruchs genießt bei der Polizei Dortmund höchste Priorität. Passend zur dunklen Jahreszeit ruft das Polizeipräsidium nun den „Tatortdienst Wohnungseinbruch“ ins Leben. Dieser wird im Kampf gegen Einbrecher einen verstärkten Fokus auf die Spurensicherung am Tatort legen.

21 Beschäftigte für Tatortaufnahme, Spurensicherung und Auswertung

Tatortdienst Polizei DortmundErfahrungsgemäß steigt mit Beginn der dunklen Jahreszeit auch die Zahl der Einbrüche. Erst vor wenigen Wochen hat das Polizeipräsidium (PP) Dortmund im Zuge der „Riegel vor“- Woche wieder Aktionen durchgeführt, um die Bürgerinnen und Bürger aufmerksam zu machen und umfassend zu informieren. Prävention ist schlichtweg der erste Schritt.

Wenn es dann aber doch zu einem Einbruch gekommen ist, gilt es, den Tatort aufzunehmen und die Ermittlungen zu beginnen. Diese Tatortaufnahme mitsamt der Spurensicherung übernehmen mit Beginn des Monats Dezember im hiesigen Zuständigkeitsbereich nun 21 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Polizeipräsidiums Dortmund.

Unter ihnen sind zehn Regierungsbeschäftigte, die das Präsidium im Zuge des 15-Punkte-Programms der Landesregierung einstellen konnte. Sie sollen nach vorangegangener Schulung zum Spurensicherer im Zweischichtbetrieb (Früh- und Spätdienst) die Tatortaufnahme übernehmen.

Bessere Klärung von Tatzusammenhängen sowie zielführende Ermittlungsansätze

Tatortdienst Polizei DortmundDie Vorkenntnisse der neuen Kolleginnen und Kollegen sind fachlich vielseitig: So sind unter ihnen ehemalige Chemiker und Labortechniker, die ihr erlerntes Wissen nun in die neue Tätigkeit mit einfließen lassen können.

„Unser Fokus liegt dabei insbesondere auf einer noch intensiveren Spurensuche und -sicherung. Genau dazu dient der eingerichtete Tatortdienst Wohnungseinbruch, in dem die in höchstem Maße spezialisierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tätig sein werden“, sagt Polizeipräsident Gregor Lange.

„Durch die zentrale Tatortaufnahme erhoffen wir uns eine noch bessere Klärung von Tatzusammenhängen sowie zielführende Ermittlungsansätze. Zugleich werden die Kolleginnen und Kollegen im Wachdienst entlastet und können so schneller andere Einsätze wahrnehmen sowie auf den Straßen präsent sein“, so Lange.

2391 Wohnungseinbrüche in zehn Monaten – das sind 14 Prozent weniger als 2015

Tatortdienst Polizei DortmundDie Zahl der Wohnungseinbrüche von Januar bis Oktober 2015 (2781 Fälle in Dortmund / 289 in Lünen) haben die Anstrengungen im Kampf gegen den Wohnungseinbruch nochmal steigen lassen.

Der Trend für den gleichen Zeitraum dieses Jahr beschreibt aktuell eine deutliche Kurve ( 2391 Fälle in Dortmund / 305 Fälle in Lünen d.h. Rückgang von -14,02 Prozent für Dortmund / und -5,54 Prozent für Lünen) nach unten.

„Wir dürfen und werden uns keinesfalls auf diesen positiven Entwicklungen ausruhen. Daher ist es mir ein persönliches Anliegen, gemeinsam mit allen Bürgerinnen und Bürgern, den Wohnungseinbruch nachhaltig zu bekämpfen“, so der Polizeipräsident.

Daher sei die Polizei auch darauf angewiesen, dass sich die Bürgerinnen und Bürger darüber bewusst seien, wie sie sich selbst schützen und die Ermittlungen der Polizei, zum Beispiel durch Aufmerksamkeit und Zeugenhinweise, unterstützen könnten.

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  1. Polizei Dortmund

    Konzentrierter Druck auf Einbrecher bringt Erfolge – Einbruchszahlen massiv gesunken

    Schlechte Zeiten für Wohnungseinbrecher in Dortmund. Spezialisierte Ermittlungskommissionen, brennpunktbezogene Polizeipräsenz, intensivierte Spurensicherung und Sensibilisierung der Bevölkerung: Das ist die Mischung, mit der die Dortmunder Polizei Wohnungseinbrechern zunehmend das Leben schwer macht. Offenbar mit Erfolg:

    In den ersten fünf Monaten 2017 sind die Fallzahlen der Wohnungseinbrüche (im Vergleich zum gleichen Zeitraum 2016) um 652 oder rund 37 Prozent massiv gesunken. Aufgeschlüsselt sind die Zahlen für Dortmund um 517 Delikte oder 32 Prozent gesunken. Für Lünen ist sogar eine Reduktion von 78 Prozent oder ein Minus von 135 Wohnungseinbrüchen zu vermelden. Die Aufklärungsquote der Wohnungseinbrüche ist von rund 11 Prozent (Januar bis Mai 2016) auf 14 Prozent im gleichen Zeitraum 2017 gestiegen. Dieser deutliche Trend lässt für das Jahr 2017 hoffen.

    „Immer wieder haben unsere spezialisierten Ermittlungskommissionen – „Schmelze“, „Engel“ und „Luise“- in jüngster Vergangenheit Einbrecherbanden auffliegen lassen und gestoppt. Jetzt scheint sich tatsächlich ein gewisser Abschreckungseffekt einzustellen. Es war richtig und wichtig, aus allen Teilen der Dortmunder Polizei Personal zur verstärkten Bekämpfung des Wohnungseinbruchs zusammenzuziehen.“ sagte Polizeipräsident Gregor Lange heute in Dortmund.

    In diesem Zusammenhang ist auch die aktuelle Entwicklung der Gesamtkriminalität im Bereich des Polizeipräsidiums Dortmund erfreulich. So verzeichnet diese einen Rückgang von 3910 Fällen im Vergleich zu Januar bis Mai 2016. Das entspricht einer Abnahme von 11 Prozent. Die Gesamtaufklärungsquote liegt dabei momentan bei 57,5 Prozent. Zum Vergleich: Die Aufklärungsquote für das Jahr 2016 (Januar bis Mai) lag bei 52 Prozent.

    „Für mich ist wenig überraschend: Wenn man mehr Personal mit intelligenten Konzepten zusammenbringt, können wir sehr erfolgreich sein. Grundsätzlich gilt die Formel: Je mehr Ressourcen wir investieren können, desto mehr können wir polizeilich bewirken.“ So der Polizeipräsident.

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