UPDATES: In der Nähe des BVB-Mannschaftsbusses sind drei Sprengsätze explodiert – Champions-League-Spiel abgesagt

Der Explosionsbereich an der Wittbräucker Straße wurde weiträumig abgesperrt. Foto: Marcus Arndt
Der Explosionsbereich an der Wittbräucker Straße wurde weiträumig abgesperrt. Foto: Marcus Arndt

Von Marcus Arndt und Alexander Völkel

Dramatische Momente auf der Wittbräucker Straße: In der Nähe des Mannschaftsbusses von Borussia Dortmund sind drei kleinere Sprengsätze explodiert. Dabei wurde BVB-Profi Marc Bartra offenbar durch umherfliegende Glassplitter leicht verletzt.

Scheiben des BVB-Mannschaftsbusses wurden beschädigt

Im Bus saßen die BVB-Profis, die auf dem Weg vom Hotel l’Arrivée Hotel & Spa in Höchsten zum Stadion waren. Dort sollte das Champions-League-Viertelfinalspiel gegen den AS Monaco stattfinden. Nach jetzigem Kenntnisstand sind die Scheiben im hinteren Teil des Busses teilweise geborsten.

Offenbar durch umherfliegende Scherben wurde Bartra verletzt und ins Krankenhaus gebracht. Er wurde an Hand und Arm verletzt, aber nicht lebensbedrohlich, bestätigte BVB-Geschäftsführer Watzke.

Bei den Detonationen erlitt ein Polizeibeamter ein Knalltrauma und einen Schock. Er ist derzeit nicht mehr dienstfähig. Der Beamte auf seinem Motorrad war für die Begleitung des Busses zum Stadion eingesetzt. Zum Zeitpunkt der Explosionen befand er sich vor dem Mannschaftsbus.

Die anderen Spieler und Betreuer kamen nach jetzigem Informationsstand mit dem Schrecken davon. Sie wurden von schwer bewaffneten PolizistInnen vom Ort des Vorfalls wegeskortiert.

Um was für Explosionen es sich gehandelt hat, kann die Polizei zur Stunde noch nicht mitteilen. Das Areal wurde daher weiträumig abgesperrt. Mittlerweile ist die Spurensicherung am Ort des Geschehens. Außerdem hat die Polizei eine Drohne eingesetzt, um das Areal zu sondieren.

In einer Hecke unweit des Busses wurden Teile eines Sprengkörpers gefunden. Nach ersten Erkenntnissen (Stand: 21.50 Uhr) geht die Polizei von einem Angriff mit ernst zu nehmenden Sprengsätzen aus.

Champions-League-Spiel wurde abgesagt und wird nachgeholt

Eine Gefahr für die BesucherInnen des Stadions hat nach Aussage der Polizei zu keinem Zeitpunkt bestanden. Nach Abstimmung zwischen BVB, Polizei, Feuerwehr und UEFA wurde das Viertelfinalspiel 15 Minuten vor Abpfiff abgesagt. Es soll am morgigen Mittwoch, 12. April, um 18.45 Uhr nachgeholt werden. Die Tickets behalten ihre Gültigkeit.

„Das ist eine unglückliche Situation für die Mannschaft. Aber wir können ja die Monegassen nicht bis Donnerstag hier behalten – und in der kommenden Woche ist ja bereits das Rückspiel. Wir haben keine Alternative“, so Watzke. „Wir versuchen uns so professionell wie möglich auf das Spiel morgen vorzubereiten, auch wenn es schwierig ist.“

 

UPDATE (23.55 Uhr): Polizei hat Bekennerschreiben  gefunden – ernsthafte Bedrohung

Staatsanwältin Sandra Lücke, Polizeipräsident Gregor Lange, Michael Stein (Leitungsstab Polizei) und Sascha Fligge (BVB) gaben eine gemeinsame Pressekonferenz. Foto: Marcus Arndt
Staatsanwaltschaft, Polizei und BVB gaben eine gemeinsame Pressekonferenz. Foto: Marcus Arndt

Um 23.15 Uhr sind BVB, Staatsanwaltschaft und Polizei – Staatsanwältin Sandra Lücke, Polizeipräsident Gregor Lange, Michael Stein (Leitungsstab Polizei) und BVB-Sprecher Sascha Fligge  – gemeinsam im Polizeipräsidium vor die Kamera getreten.

Sie bestätigten, dass die Polizei in Tatortnähe ein Bekennerschreiben gefunden habe. Allerdings wollten sie aus ermittlungstaktischen Gründen nichts zum Urheber oder der Sprache des Bekennerschreibens sagen. Die Echtheit werde jetzt geprüft, sagte Staatsanwältin Sandra Lücke.

Die Bedrohung wird ernst genommen – gleiches gilt für die Bauart der Sprengsätze. Die Ermittlungsbehörden gehen davon aus, dass der Anschlag gezielt dem BVB-Bus galt. Daher bedauerte Polizeipräsident Gregor Lange, dass das Champions-League-Spiel nur am morgigen Mittwoch nachgeholt werden kann. Daher kündigte Lange an, dass das Sicherheitsaufgebot rund um das Stadion massiv verstärkt werden wird.

Nicht mitspielen können wird Marc Bartra. Seine Verletzungen sind doch schwerwiegender als zunächst angenommen. Er hat einen Armbruch und mehrere Schnittwunden erlitten und wurde am Abend operiert. Eine Lebensgefahr besteht jedoch zum Glück nicht.

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Reaktionen

  1. DSW21

    Zum verlegten Champions-League-Spiel: Zusatzfahrten wie an anderen Spieltagen

    DSW21 hat heute Morgen die Weichen gestellt, damit die Bus- und Bahnlinien Richtung Stadion heute Nachmittag/Abend wie gewohnt zur Verfügung stehen. Ab etwa 15.30 Uhr werden die Stadtbahnlinien U42, U45 und U46 durch dichtere Fahrplantakte oder größere Fahrzeugeinheiten verstärkt, der Bus-Shuttle ab Universität steht ebenso zur Verfügung wie zusätzliche Busse auf der Linie 450 (Schanze – Kirchhörde – Brünninghausen – Stadion).

    Die wichtigste Stadtbahnlinie in Richtung Signal Iduna Park ist die U45, die ab ca. 15.30 Uhr und bis zu 90 Minuten nach Spielende etwa alle fünf Minuten zwischen den Haltestellen Hauptbahnhof und Stadion oder Westfalenhallen verkehrt.

    Ebenfalls gut zu erreichen ist der Signal Iduna Park mit den Stadtbahnlinien U42 (Grevel – Schulte-Rödding – Reinoldikirche – Theodor-Fliedner-Heim – Hombruch) und U46 (Brunnenstraße/Brügmannplatz – Reinoldikirche – Westfalenhallen). Die nächstgelegenen Haltestellen zum Signal Iduna Park sind die Haltepunkte Theodor-Fliedner-Heim (U42) und Westfalenhallen (U46).

    Auch die Buslinie 450 wird zwischen Schanze/Kirchhörde und Stadion durch zusätzliche Fahrzeuge verstärkt. Hier ist dann vor und nach dem Spiel etwa alle fünf Minuten ein Bus im Einsatz.

    Insbesondere Stadionbesucher, die über die A45/A40/B1 aus Richtung Westen anreisen, können den »Uni-Shuttle« von der Universität zur Haltestelle Theodor-Fliedner-Heim nutzen.

    Ob auch die Eisenbahnunternehmen ihr Angebot zur Haltestelle Signal Iduna Park im gewohnten Umfang ausweiten, ist DSW21 zurzeit noch nicht bekannt.

    Für den Betrieb, die Verkehrssteuerung und für den Service- und Sicherheitsdienst an den Haltestellen werden an BVB-Spieltagen rund 100 zusätzliche Mitarbeiter/-innen benötigt. Diese wurden zum Teil schon gestern Abend angesprochen, nahezu alle haben spontan ihre Bereitschaft erklärt, in dieser besonderen Situation zur Verfügung zu stehen. DSW21-Verkehrsvorstand Hubert Jung: „Diesen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gilt ebenso unser Dank wie denjenigen, die am Dienstagabend kurzfristig für die vorzeitige Rückfahrt umdisponiert wurden. Gegen 21.20 Uhr waren die Bahn- und Bussteige rund um den Signal Iduna Park fast vollständig leer. Und auch die Fans haben durch ihr besonnenes Verhalten dazu beigetragen, dass die Rückfahrt schnell und reibungslos erfolgen konnte.“

    Einzelheiten sind auch dem Internetangebot von DSW21 unter http://www.bus-und-bahn.de (mobil: bub.mobi) zu entnehmen.

  2. Ulla Jelpke (MdB Die Linke)

    „Egal welche Motivation dahintersteckt, eines ist klar: Sprengsätze gegen unschuldige Menschen sind das Letzte. Solche Anschläge kann man nur aufs Schärfste verurteilen“, erklärt die innenpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, Ulla Jelpke, zum Bombenanschlag auf den Mannschaftsbus des BVB Dortmund. Jelpke weiter:

    „Ich wünsche den Verletzten eine rasche Genesung und der Mannschaft ein erfolgreiches Saisonfinale. Alle Fußballfans rufe ich auf, sich nicht verunsichern zu lassen und ihrer Mannschaft die Treue zu halten.

    Auch wenn die Aufnahme von Ermittlungen durch die Bundesanwaltschaft auf einen terroristischen Hintergrund des Anschlags deutet: Vor Spekulationen über die Hintergründe möchte ich warnen. Kaffeesatzleserei bringt gar nichts und schürt allenfalls Ängste. Jetzt gilt es, die Ermittlungen abzuwarten. Ich habe für die Linksfraktion beantragt, das Thema auf die Tagesordnung der kommenden Innenausschusssitzung zu setzen und die Bundesanwaltschaft sowie das Bundeskriminalamt einzuladen.“

  3. RMGD

    Der Rat der Muslimischen Gemeinden (RMGD) ist über den feigen Anschlag auf die BVB-Mannschaft schockiert. Wir verurteilen den Anschlag auf das Schärfste. Wir erklären den BVB und Dortmund unserer uneingeschränkten Solidarität. „Wir alle sind Dortmund“.

    Ahmad Aweimer für den Rat der Muslimischen Gemeinden in Dortmund (RMGD)

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