In der Imker-AG der Förderschule summt es wieder – dank vieler Spenden: 150 Gläser sind voll mit Nordstadt-Honig

Auf die richtige Werbung kommt es an: Lehrerin und Imkerin Anja Köhler und ihr Freund Thomas Kuß geben alles, um den Nordstadt-Honig auf viele Brötchen zu bekommen. Foto: Susanne Schulte
Auf die richtige Werbung kommt es an: Lehrerin und Imkerin Anja Köhler und ihr Freund Thomas Kuß geben alles, um den Nordstadt-Honig auf viele Brötchen zu bekommen. Fotos: Susanne Schulte

Von Susanne Schulte

Nicht vor leeren Gläsern mussten Anja Köhler und Thomas Kuß am vergangenen Sonntag während des Stilllebens auf dem Borsigplatz sitzen. Weil es in Sachen Spenden gut brummte, summten auch die Bienen ab dem Frühjahr wieder rund um die Vincenz-von-Paul-Schule an der Oesterholzstraße. 150 Gläser mit Nordstadthonig konnten die Lehrerin Anja Köhler und ihr Partner in der Bienen-AG, Thomas Kuß, mit Honig füllen. Dabei sah es Anfang des Jahres gar nicht danach aus.

Vom Geld des Sponsorenlaufes beim Hoeschparkfest wird eine Honigschleuder gekauft

Auf dem Deckel der Honig-Gläser sind die meisten Mitglieder der Bienen-AG zu sehen.
Auf dem Deckel der Honig-Gläser sind Mitglieder der Bienen-AG zu sehen.

Einer der Derner Imker, der das Projekt an der Förderschule mit angestoßen hatte, verabschiedete sich nach Spanien, samt aller von ihm geliehenen Imker-Utensilien. Dann überlebten die meisten Tiere den Winter nicht: „Ein kleines Völkchen von vieren ist uns geblieben“, erzählt Anja Köhler.

Kälte und Krankheiten machten den Tieren zu schaffen. Doch da Köhler selbst eine aktive Imkerin ist, konnte sie aushelfen und es kamen gespendete Völker dazu. Die zehn Jungs der Bienen-AG konnten also weiter daran arbeiten, ihr Wissen um den Honig und die Tiere zu erweitern.

Das Geld aus dem Sponsorenlauf beim Hoeschparkfest liegt noch auf dem Konto. „Davon kaufen wir die Honigschleuder.“ Und weitere 300 Euro gab’s von dem Hamburger Unternehmen S-Flex, zu dem Thomas Kuß gute Verbindungen hat.

Den Honig gibt’s direkt in der Schule zu kaufen und demnächst auch im ConcordiArt

Ein gelungenes Etikett für den Nordstadt-Honig: mit Borsigplatz und den schwarz-gelben Bienen.
Ein gelungenes Etikett für den Nordstadt-Honig: mit Borsigplatz und den schwarz-gelben Bienen.

Die Imker-AG der Schule hat nach dem ersten Bericht der Nordstadtblogger viele Schlagzeilen gemacht, erzählt Anja Köhler. Viele Zeitungen und andere Medien haben darüber berichtet. „Das ist schön, aber unsere Kundschaft ist ja in der Nachbarschaft“, sagt die Lehrerin.

Der Honig kann direkt in der Schule gekauft werden – ein 250-Gramm-Glas kostet 4,50 Euro – und soll demnächst auch bei ConcordiArt zu haben sein. Das schöne an dem Nordstadt-Honig ist nicht nur der Geschmack – „Er ist dieses Jahr viel aromatischer als mein eigener, mit einem Hauch von Minze“, wirbt die Imkerin für das Schulprodukt.

Es ist auch das Glas mit dem außergewöhnlichen Etikett. Auf dem Deckel sind die jungen Imker der AG zu sehen, auf dem Glas der Borsigplatz samt schwarz-gelben Bienen.

Außer Kälte und Krankheiten greifen auch Menschen Bienen an – Volk wurde von der Palette geworfen

Der Bienenstock, der gleich neben dem Schulgelände steht – aufs Gelände darf er nicht, weil Bienen stechen können –, ist immer mal wieder Ziel von grobem Unsinn und Gewalt. „Unser größtes und stärkstes Volk wurde von der Palette geworfen. Alle drei Kisten waren umgefallen und standen offen“, berichtet Köhler.

Viele Tiere waren tot, die Menschen mussten sich während der Rettungsaktion kräftig stechen lassen. Anja Köhler befürchtet, dass die Königin eines der Opfer war. Doch die Imkerin klebt am Projekt der Bienen-AG. „Wir haben jetzt vier Wirtschaftsvölker, bei mir zuhause steht noch ein Ableger.“

Es geht also weiter. Im Herbst und Winter bereiten sich Tiere und Kinder auf die nächste Honig-Saison vor. Anja Köhler und Thomas Kuß sind optimistisch, dass die dritte Ernte in 2018 in die Gläser fließt.

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