Heimat Europa in Dortmund: Klangvokal-Musikfestival lockt zu Begegnungen mit KünstlerInnen aus 30 Ländern

Die Operngala im Westfalenpark - einer der Höhepunkte. Foto: Oliver Schaper/Klangvokal
Ein Konzert  im Westfalenpark – einer der Höhepunkte. Foto: Oliver Schaper/Klangvokal

Von Joachim vom Brocke

Es ist schon sehr beachtlich, welch ein phantastisches Programm Torsten Mosgraber für das 9. Klangvokal Musikfestival zusammengestellt hat. Vor allem vor dem Hintergrund eines Etats, der bei 600 000 Euro liegt, davon kommen 300 000 Euro aus dem städtischen Haushalt. Den Rest bringen musikfreudige Sponsoren auf bzw. stammen aus dem Eintrittskartenverkauf, wobei hier die Preise durchweg erschwinglich sind. Viele Karten kosten unter 25 Euro.

Beim 9. Klangvokal-Musikfestival vom 2. bis 25. Juni gibt es 22 Aufführungen 

Das Klangvokal-Team: von links Granville Walker (Musikverein Dortmund), Dr. Margarethe Helfen (Förderverein Klangvokal), Direktor Torsten Mosgraber, Klaus Steenweg, Sparkasse. Foto: Joachim vom Brocke
Das Klangvokal-Team: Granville Walker (Musikverein), Dr. Margarethe Helfen (Förderverein Klangvokal), Direktor Torsten Mosgraber, Klaus Steenweg (Sparkasse). Foto: Joachim vom Brocke

Das 9. Klangvokal-Musikfestival vom 2. Mai bis 25. Juni bietet in der Stadt 22 Aufführungen, davon 17 Eigenveranstaltungen. Unter dem Motto „Heimat Europa“ kommt es zu hochkarätigen musikalischen Begegnungen mit Künstlern aus 30 Ländern.

„Heimat Europa ist ein Thema, das wir bereits Ende 2015 ausgewählt haben“, sagt Direktor Torsten Mosgraber. Zu erleben gibt es diesmal musikalische Entdeckungen von Norwegen bis Zypern, von Großbritannien bis Russland.

Schwerpunkte bilden sechs Aufführungen mit Opernmusik vom 17. ins 20. Jahrhundert und sieben Veranstaltungen mit Chormusik vom 14. Jahrhundert bis heute. „So können wir uns einmal anders dem europäischen Gedanken widmen“, freut sich Mosgraber.

Vier Opern stehen erstmals aus dem Spielplan von Klangvokal

Lawrence Brownlee. Foto: Derek Blanks/ Klangvokal
Lawrence Brownlee. Foto: Derek Blanks/ Klangvokal

Eröffnet wird das Klangvokal-Musikfestival am Sonntag, 28. Mai, 18 Uhr, im Konzerthaus mit der komischen Oper „Le Comte Ory“ von Gioachino Rossini mit dem WDR-Rundfunkchor und dem WDR-Funkhausorchester unter Leitung von Giacomo Sagripanti.

Erstmals auf der Bühne zu erleben sind der US-amerikanische Tenorstar Lawrence Brownlee in der Titelrolle sowie Jessica Pratt und Jana Kurucová.

„Gesänge des Südens und des Nordens“ mit Lieder und Balladen aus Spanien und Notwegen gibt es am Mittwoch, 31. Mai, 20 Uhr, in der Marienkirche zu erleben.

Die Wise Guys treten beim A-Cappella-Festival im Westfalenpark auf

China Moses. Foto: Klangvokal
China Moses. Foto: Klangvokal

Jazz-Diva China Moses erzählt mit ihren musikalischen Freunden am Donnerstag, 1. Juni, 20 Uhr, im Jazzclub Domicil an der Hansastraße Nachtgeschichten.

Immer beliebt ist das A-Cappella-Festival im Westfalenpark, diesmal am Freitag, 2. Juni, und Sonntag, 4. Juni. Das im letzten Jahr wegen schlechter Witterung abgesagte Konzert mit den „Wise Guys“ steht am Freitagabend auf dem Programm.

„Eine letzte Gelegenheit“, sagt Mosgraber, „denn die Wise Guys wollen sich im Sommer auflösen“. Außerdem gibt’s die „HörBand“ zu erleben. Sonntag stehen „Männersache“, „Füenf“ und „Medlz“ auf der Bühne.

Die Dortmunder Chorakademie sorgt Pfingsten für buntes Programm

Der Lettische Rundfunkchor. Foto: Andrejs_Vasjukevičs/ Klangvokal
Der Lettische Rundfunkchor. Foto: Andrejs_Vasjukevičs/ Klangvokal

Im Orchesterzentrum können Musikfreunde am Freitag, 2. Juni, 19.30 Uhr, die Oper „Tamerlano“ von Antonio Vivaldi mit dem Ensemble Les Accents erleben.

Die Chorakademie am Konzerthaus Dortmund stellt sich in zwei Konzerten am Sonntag, 4. Juni, 16 Uhr, und am Montag, 5. Juni, 11 Uhr, im Konzerthaus vor. Geboten wird  über Pfingsten ein bunt gemischtes Programm von den verschiedenen Ensembles der Chorakademie.

In der Nikolaikirche im Kreuzviertel, einer neuen Spielstätte, gibt es am Sonntag, 4. Juni, 19 Uhr, zudem ein Konzert mit dem Chor des Lettischen Rundfunks unter Leitung von Sigwards Kjava. Auf dem Programm u.a. Werke von Sergej Rachmaninoff.

Ex-Opernchorchef Granville Walker steht am 5. Juni am Dirigentenpult

Der Dortmunder Musikverein. Foto: Oliver Schaper/ Klangvokal
Der Dortmunder Musikverein. Foto: Oliver Schaper/ Klangvokal

Granville Walker, langjähriger Chorleiter des Opernchores und jetzt aktiv beim Dortmunder Musikverein, präsentiert am Pfingstmontag, 5. Juni, 19 Uhr, in der Reinoldikirche das Oratorium „The Dream of Gerontius“ von Edward Elgar.

Es singen und spielen der Philharmonische Chor des Dortmunder Musikvereins und die Dortmunder Philharmoniker. Granville Walker („Das Stück liebe ich seit meiner Kindheit“) hat bereits mit denn Probenarbeiten dazu begonnen.

Mit dabei die Solisten Brenden Gunnell, Ann Hallenberg, Karl-Heinz Lehner.

Händel-Oper mit Puppen gibt es im Orchesterzentrum zu erleben

„Klänge der Nacht“ heißt es am Freitag, 9. Juni, 20 Uhr, in der Bonifatiuskirche mit französischer Barockmusik von Henry du Mont, Antoine de Boësset, Étiene Moulinié.

Georg Friedrich Händel’s Oper „Acis and Galatea“ steht am Samstag, 10. Juni, 19.30 Uhr, im Orchesterzentrum an der Brückstraße auf dem Klangvokal-Programm. Die musikalische Aufführung dieser szenischen Aufführung mit Puppen hat Jana Semerádová.

Ein Familienkonzert unter dem Titel „Piano Plus“ gibt es am Sonntag, 11. Juni, ab 11 Uhr im Domicil. Leiterin Claudia Schmidt verspricht eine prickelnde Mischung aus Minimal Music, Weltmusik und Jazz.

„Bach pur“ gibt es an Fronleichnam in der Reinoldikirche

Tenebrae. Foto: Chris O’Donovan/ Klangvokal
Tenebrae. Foto: Chris O’Donovan/ Klangvokal

Mit „Chansons aus dem Mittelmeer“ möchte Vikia Stavrou aus Zypern die Dortmunder Musikfreunde am Sonntag, 11. Juni, 20 Uhr, im Domicil bekannt machen.

Musik des Spätmittelalters unter dem Titel „Karl IV. und das Goldene Prag“ bringen die Sänger der Schola Gregoriana Pragensis aus Tschechien mit. Zu hören am Dienstag, 13. Juni, 20 Uhr, in der Marienkirche.

„Bach pur“ am Donnerstag, 15. Juni (Fronleichnam) um 19 Uhr in der Reinoldikirche. Zu Gast ist mit den Solisten Sarah Wegener, David Allsopp, Thomas Hobbs und Peter Harvey der Kammerchor und das Barockorchester aus Stuttgart. Musikalische Leitung: Frieden Bernius, ein gefragter Bach-Spezialist.

Fest der Chöre am 17. Juni in der City

Beliebt seit vielen Jahren das „9. Fest der Chöre“. Diesmal ist es am Samstag, 17. Juni, von 10 bis 22 Uhr auf Plätzen, in Kirchen und Geschäften der Innenstadt.

Mehr als 130 Chöre und Vokalensembles aus Dortmund und Umgebung stellen auf Open-Air-Bühnen, an Singhaltestellen, in Kirchen, in der U-Bahn und in Geschäften zwischen Reinoldi- und Petrikirche ihr Können vor; viele hundert BesucherInnen singen gerne mit.

Schlagersänger Roland Kaiser zu Gast auf einer musikalischen Reise

Schlagersänger Roland Kaiser. Foto: Sandra Ludewig/ Klangvokal
Schlagersänger Roland Kaiser. Foto: Sandra Ludewig/ Klangvokal

Ungewöhnlich wird der Abend „Berlin, Mailand, Hollywood“ am Sonntag, 18. Juni, ab 15 Uhr im Konzerthaus. Musik von Gaetano Donizetti und Leonard Bernstein, Schlager und Filmsongs aus Berlin und Hollywood gibt es zu hören.

Mit dabei Sopranistin Simone Kermes und der Schlagersänger Roland Kaiser als Special Guest. Musikalisch begleitet werden beide von der Neuen Philharmonie Westfalen.

Henry Purcell’s Oper „King Arthur“ ist in einer halbszenischen Aufführung am Samstag, 24. Juni, ab 20 Uhr in der Reinoldikirche zu hören. Das gefeierte belgische Ensemble Vox Luminis und exzellente Solisten versprechen besonderen Glanz.

Jazz aus Polen mit Anna Maria Jopek und ihrer Band im Domicil

Anna Maria Jopek. Foto: ZUZA/ Klangvokal
Anna Maria Jopek. Foto: ZUZA/ Klangvokal

Die Jazz-Sängerin Anna Maria Jopek aus Polen kommt mit ihrer Band am Donnerstag, 22. Juni, 20 Uhr ins Domicil an der Hansastraße.

Anna Maria Jopek gehört zu den erfolgreichsten Sängerinnen ihres Heimatlandes, wo sie jeden nur erdenklichen Musikpreis gewonnen hat.

„Himmlische Schönheit“ ist ein Konzertabend am Freitag, 23. Juni, 20 Uhr, in der Bonifatiuskirche überschrieben.

Dann singt der britische Chor „Tenebrae“ unter Leitung von Nigel Short Werke der Renaissance und des Barock.

Spanische Nacht und Feuerwerk beendet das Festival

Beendet wird das 9. Klangvokal-Musikfestival am Sonntag, 25. Juni, mit einer Spanischen Nacht und abschließendem Feuerwerk im Westfalenpark.

Mit Maria Rey-Joly (Sopran), Ismael Jordi (Tenor), Santiago Lara (Flamencogitarre) und unterstützt vom WDR-Funkhausorchester wird viel spanischer Flair durch den Westfalenpark ziehen. Wenn das Wette nicht mitspielen sollte, zieht die spanische Nacht ins Konzerthaus um.

Mehr Informationen:

  • Ein 60-seitiges Programmheft sowie Flyer informieren detailliert über die einzelnen Abende. 
  • Tickets gibt es an den bekannten Vorverkaufsstellen oder unter der Servicenummer 01806-57 00 70. 
  • www.klangvokal.de
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