Hardy Krüger macht Front gegen Neonazis: Besuch im Dortmunder Rathaus

Hardy Krüger macht Front gegen Nazis: Gemeinsam gegen rechte Gewalt und wirbt um Unterstützung für Projekte gegen Rechts
Hardy Krüger macht Front gegen Nazis: Gemeinsam gegen rechte Gewalt und wirbt um Unterstützung für Projekte gegen Rechts

Von Joachim vom Brocke

Hardy Krüger ist ein Weltbürger. Vor der Kamera als erfolgreicher Schauspieler in vielen Studios der Welt, hinter der Kamera als Flieger, Autor, Filmemacher. Die 86 Lebensjahre sind ihm kaum anzusehen. Schon seit Jahren macht Hardy Krüger Front gegen Neonazis. Als Zeitzeuge nationalsozialistischer Gewaltherrschaft weist er immer und immer wieder auf die aktuelle Bedrohung durch den Rechtsextremismus hin. So auch im Dortmunder Rathaus, wo sich Hardy Krüger zunächst im Goldenen Buch der Stadt verewigte.

Der Schauspieler stellt auf Tour durch Deutsche Rathäuser das Projekt „Gemeinsam gegen Gewalt“ vor

Hardy Krüger macht Front gegen Nazis: Gemeinsam gegen rechte Gewalt und wirbt um Unterstützung für Projekte gegen Rechts. Hardy Krüger schreibt ins Goldene Buch der Stadt
Hardy Krüger schreibt ins Goldene Buch der Stadt

Anschließend stellte der Schauspieler das Projekt „Gemeinsam gegen Gewalt“ vor, das im Frühjahr vergangenen Jahres entstand.

Seit dieser Zeit sind Hardy Krüger und seine Mitstreiter Dieter Hallervorden, Hark Bohm und Klaus Bednarz, unterstützt von der Daimler-Benz AG, auf einer Rathaustour durch Deutschland unterwegs.

Dortmund war nach Hamburg, Köln, Berlin, Stuttgart und Leipzig die sechste Station. Mit dabei Anetta Kahane, Vorstandsvorsitzende der Amadeu Antonio Stiftung, der Initiative für Zivilgesellschaft und demokratische Kultur.

Ullrich Sierau informiert über Nazi-Attacke auf Rathaus am Wahlabend

Hardy Krüger macht Front gegen Nazis: Gemeinsam gegen rechte Gewalt und wirbt um Unterstützung für Projekte gegen Rechts. Hardy Krüger und Anetta Kahane, Amadeu-Antonio-Stiftung
Hardy Krüger und Anetta Kahane, Amadeu-Antonio-Stiftung

OB Ullrich Sierau, Bürgermeisterin Birgit Jörder und Hartmut Anders-Hoepgen, städtischer Sonderbeauftragter für Vielfalt, Toleranz und Demokratie, begrüßten Hardy Krüger im Rathaus.

Sierau informierte den Gast: „Wir haben erst vor wenigen Tagen hautnah erleben müssen, wie sich rechtsextreme Gewalt vor dem Rathaus entladen hat“.

Gegen solche Übergriffe müsse sich die Gesellschaft mit allen Mitteln schützen.

Der Oberbürgermeister freute sich, einen „so prominenten Mitstreiter wie Hardy Krüger“ an der Seite zu wissen.

Schauspieler ist Zeitzeuge der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft
„Wenn ich sehe, dass Neonazis heute vielerorts ungestört aufmarschieren und ihre Parolen verbreiten können, macht mich das wütend“, betonte Hardy Krüger. Die demokratische Mehrheit müsse aktiv werden und klar machen, „dass sie das nicht duldet“. Bestehende Anti-Rechts-Initiativen müssten nach seiner Meinung „gestärkt und dauerhaft gefördert werden“.

Als Zeitzeuge berichtete er später von seinen Erlebnissen während der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft. Hardy Krüger sollte zur Elite des NS-Regimes erzogen werden, brach aber noch vor Kriegsende mit dieser Ideologie. Die Begegnung mit dem Schauspieler Hans Söhnker, der bis zu seinem Tod zum lebenslangen Freund wurde, habe mit entscheidend dazu beigetragen.

Aufruf zur Spendenkampagne „Mut gegen rechte Gewalt“

Hardy Krüger macht Front gegen Nazis: Gemeinsam gegen rechte Gewalt und wirbt um Unterstützung für Projekte gegen Rechts. Anetta Kahane, Amadeu-Antonio-Stiftung
Anetta Kahane, Amadeu-Antonio-Stiftung

Hardy Krüger rief zur Unterstützung der Spendenkampagne für die Aktion „Mut gegen rechte Gewalt“ der Amadeu Antonio Stiftung auf. Diese Stiftung sei Partner seiner Veranstaltungen und verfolge das Ziel, die demokratische Zivilgesellschaft gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus zu stärken und dauerhaft zu fördern.

„Gerade im ländlichen Raum sind Rechtsextreme gut verankert und werden als harmlos wahrgenommen. Dabei sorgen sie durch Einschüchterung und Gewalt für ein Klima der Angst“, sagte Anetta Kahane. Mit den Spenden werden bundesweit Jugendinitiativen gegen rechte Gewalt und Aussteigerangebote unterstützt.

Details:

Spenden für die Aktion „Mut gegen rechte Gewalt“ der Amadeus Antonio Stiftung
sind möglich auf dem folgenden Konto:
GLS Bank Bochum, IBAN: DE32 4306 0967 6005 0000 01
BIC: GENODEM1GLS

Hardy Krüger wurde 2009 mit dem Großen Verdienstkreuz der Bundesrepublik
Deutschland ausgezeichnet.

Seit 1944 steht er vor der Filmkamera. Der erste Streifen hieß „Junge Adler“,
Regisseur war Alfred Weidemann.

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