Hafen AG und Gerber-Architekten legen ihre Visionen für die Speicherstraße vor – Hafenpromenade und 4000 Arbeitsplätze

So könnte die neue Hafenpromenade am Schmiedinghafen aussehen. Entwurf: Gerber
So könnte die neue Hafenpromenade am Schmiedinghafen aussehen. Entwurf: Gerber

Es gab viele Ideen und Visionen für den Hafen, die sich alle als nicht tragfähig und realisierbar erwiesen. Jetzt kommt ein neuer großer Aufschlag auf den Tisch: Die Dortmunder Hafen AG präsentiert gemeinsam mit Gerber-Architekten einen großen Diskussionsvorschlag für die städtebauliche Entwicklung entlang der Speicherstraße. Dazu gehören eine Uferpromenade, der GründungsCampus und viele neue und revitalisierte Büro- und Gewerbebauten. Insgesamt 4000 neue Arbeitsplätze könnten in der Nordstadt entstehen, glaubt Wirtschaftsförderer Thomas Westphal.

Chance: Erstmals enden zeitgleich alle Pacht- und Mietverträge an der Speicherstraße

Hafenchef Uwe Büscher und Stararchitekt Eckhard Gerber stellten die Pläne vor. Foto: Alex Völkel
Hafenchef Uwe Büscher und Stararchitekt Prof. Eckhard Gerber stellten die Pläne vor. Foto: Alex Völkel

Der Grund für den Optimismus: Es biete sich „eine historische Möglichkeit“, wie Hafen-Chef Uwe Büscher erneut deutlich macht: Erstmals seit Jahrzehnten werden zum Jahresende alle Pacht- und Mietverträge im Bereich der Speicherstraße beendet sein – dann bietet sich die Möglichkeit zu einem großen Wurf.

„Daher wollen wir die städtebauliche Entwicklung anstoßen, was aber nicht ohne privates Kapital zu realisieren sein wird“, so Büscher. Und ihm schwebt ein großer Wurf vor, der sich dem Thema „Arbeiten am Wasser“ verschrieben hat. Ein Grund, warum er den Dortmunder Stararchitekten und sein Büro ins Boot geholt hat.

„Wir haben uns mit dem Projekt beschäftigt, weil sich in Dortmund und im Ruhrgebiet viel entwickeln kann, sodass sich in den nächsten Jahren sehr viel an neuen Strukturen ergeben wird“, betont Prof. Eckhard Gerber, Gründer und Inhaber von Gerber Architekten.

Die Speicherstraße soll im nördlichen Teil an die Bahntrasse verlegt werden

Urbane Qualität: So könnte die neue Hafenpromenade am Schmiedinghafen aussehen. Entwurf: Gerber
Urbane Qualität: So könnte die neue Hafenpromenade am Schmiedinghafen aussehen. Entwurf: Gerber

Wasser habe auf Menschen schon immer eine hohe Anziehungskraft gehabt, was in Dortmund nicht zuletzt auch in Hörde ablesbar sei: „Durch den Phoenixsee ging eine Entwicklung vonstatten, die es ohne den See nicht gegeben hätte. Doch Dortmund hat noch mehr Potenziale und wir müssen das Wasser hier nicht erst bauen“, verdeutlicht er mit Blick auf Schmiedig- und Stadthafen.

Gerber-Designdirektor Benjamin Sieber stellte die Planungen für die nördliche Speicherstraße entlang des Schmiedinghafens vor. Das ambitionierte Ziel: Auf der vollen Länge soll ein Kontakt zum Wasser hergestellt werden. Bislang bilden die Unternehmen eine Barriere. Das soll sich – sollte der Entwurf realisiert werden – ändern: Am Hafenbecken soll eine urbane Promenade, die zum Verweilen einlädt, entstehen.

Die Grundstücke würden dafür ein Stück vom Wasser weg verlagert. Um ausreichend Platz zu haben, soll der nördliche Teil der Speicherstraße um rund 20 Meter bis an die Bahntrasse verlegt werden, die natürlich erhalten bleibt.

Das Arbeiten am Wasser steht im Mittelpunkt – Wohnen ist ausgeschlossen

Foto (v.l.): Thomas Westphal (Geschäftsführer Wirtschaftsförderung Dortmund), Michaela Bonan (Nordwärts Projekt), Prof. Eckhard Gerber (Gründer und Inhaber Gerber Architekten), Uwe Büscher (Vorstand Dortmunder Hafen AG), Dirk Goosmann (Aufsichtsratsvorsitzender Dortmunder Hafen AG) und Benjamin Sieber (Designdirektor Gerber Architekten Dortmund).
Thomas Westphal, Michaela Bonan, Eckhard Gerber, Uwe Büscher, Dirk Goosmann und Benjamin Sieber. Foto: Alex Völkel

Denn eins ist für alle Beteiligten klar: Das Arbeiten am Wasser steht im Mittelpunkt. Wohnen soll es auch weiterhin nicht geben, um den gewerblichen Charakter des Hafens nicht zu gefährden. Die Industriebetriebe  – auch auf der anderen Seite des Hafenbeckens – soll es weiter geben.

„Bei der weiteren Entwicklung müssen wir im Blick behalten, dass der Hafen das letzte große zusammenhängende Industriegebiet ist. 5000 Arbeitsplätze sind direkt im Hafen, 8000 davon abhängig“, betont Hafen-Aufsichtsrat Dirk Goosmann. „Wir möchten diese Arbeitsplätze und die industrielle Nutzung des Hafens nicht gefährden.“

Auf den neu gewonnen Grundstücken sollen moderne Büro- und Gewerbeimmobilien entstehen. Im ebenerdigen Bereich könnten sich beispielsweise Industrie und Handel, Dienstleistungen und Bildungseinrichtungen befinden. Ab der ersten Etage bilden die Gebäude eine U-Form, die das begrünte Dach des Erdgeschosses säumt. Im oberen Bereich bieten sich Büroflächen mit einem weiten Blick über die Nordstadt-Grenzen hinaus als attraktiver Standort an.

Vier große u-förmige Bürokomplexe und Quartiergarage geplant

Vier u-förmige Bürokomplexe und eine Quartiergarage sind geplant. Entwurf: Gerber
Vier u-förmige Bürokomplexe und eine Quartiergarage sind geplant. Entwurf: Gerber

Insgesamt vier große u-förmig angelegte Bürokomplexe sind geplant. So soll aus jeder Etage der Blick aufs Wasser möglich sein. Damit die Speicherstraße und die angrenzenden Nordstadt-Straßen nicht mit parkenden Autos verstopft werden, soll eine große Quartiergarage zwischen den neuen Bürogebäuden entstehen.

Sieber schwebt ein städtisch-urbanes Ufer vor, welches das gewerblich-industrielle Ufer nicht beeinträchtigt und in die „vorgefundenes Hafenvokabular“ wie Prellbock, Lastenkran oder Schienen integriert wird. Mit dem Konzept soll eine Entwicklung angestoßen werden, die den Hafen näher an die Stadt rücken lässt, weg von der reinen Industrienutzung hin zum urbanen Quartier am Wasser“, ergänzt Gerber.

Ander als im hinteren Bereich sollen im südlichen Teil der Speicherstraße (vom Santa-Monika-Anleger bis zur Hafen-Verwaltung) vor allem die bestehenden Gebäude revitalisiert und ggfs. durch Neubauten ergänzt werden. Dafür haben die Planungen bereits vor zwei Jahren begonnen. Auch eine teilweise Bebauung der Freifläche im Bereich des Anlegers der Santa Monika wäre vorstellbar und möglich.

Wirtschaftsförderung präsentiert die Ausgestaltung des GründungsCampus

Im Magazingebäude will die Stadt den GründungsCampus etablieren. Foto: Völkel
Im Magazingebäude will die Stadt Dortmund den GründungsCampus etablieren. Foto: Völkel

Die Wirtschaftsförderung Dortmund präsentiert daher erstmals die weitere Ausgestaltung des GründungsCampus in der Speicherstraße 12, aufgebaut werden soll.

In der unmittelbaren Nachbarschaft in der Speicherstraße 15 entsteht der „Heimathafen“ – ein Bildungs- und Begegnungszentrum.

„Beide Pläne ergänzen sich, können in einem ersten Bauabschnitt realisiert werden und eine Initialzündung für die Entwicklung der gesamten Speicherstraße sein“, sagt Thomas Westphal, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung.

Die Speicherstraße 12 soll nach den Vorstellungen der Wirtschaftsförderung zu einem Gründungszentrum für neue Ideen und die Digitale Wirtschaft aufgebaut werden. Dafür wird das ehemalige Lagerhaus umgebaut, in dem dann die Gründungsangebote der Stadt Dortmund gebündelt werden. Darin wird auch das Gründerinnenzentrum aufgehen, welches bisher noch in der Bornstraße ist.

Entwicklung zum Digitalquartier Hafen als Ziel – 4000 Arbeitsplätze angepeilt

Noch ist die Speicherstraße wenig einladend. Das soll sich ändern. Foto: Völkel
Noch ist die Speicherstraße wenig einladend. Das soll sich ändern. Foto: Völkel

„Die Speicherstraße 12 hat das Potenzial, dass sich das Quartier zu einem Digitalquartier Hafen entwickelt“, so Westphal. In den kommenden dreißig Jahren werde die Digitalisierung weiter im Vordergrund stehen. Für jede Branche und jeden Industriezweig seien ganz neue Geschäftsmodelle zu entwickeln.

Westphal möchte hier Firmen mit entsprechenden Kompetenzen etablieren –  Technologen, Innovatoren, Kreative, Beratungsgesellschaften, Solo-Selbstständige. Insgesamt 4000 neue Arbeitsplätze könnten hier entstehen, ohne die bestehenden Jobs im Umfeld zu gefährden, glaubt der städtische Wirtschaftsförderer.

Die Attraktivität des Standorts sei hoch. Das zeige ja auch der Phoenixsee. Denn nicht nur Wohnbebauung sei hier entstanden. „Es haben sich dort 120 Unternehmen mit 1200 Beschäftigten und einem Jahresumsatz von 220 Millionen Euro niedergelassen. Der Phoenixsee ist unser modernstes Gewerbegebiet“, so Westphal.

Erstmals ist nicht nur eine Verpachtung, sondern auch ein Verkauf denkbar

Mit dieser Ansicht der südlichen Speicherstraße wirbt die Stadt um Investoren. Entwurf: Post-Welters-Architekten
Mit dieser Ansicht der südlichen Speicherstraße wirbt die Stadt um Investoren. Entwurf: Post-Welters-Architekten

Dem könnte der Hafen in einigen Jahren den Rang ablaufen, wenn sich die Pläne realisieren lassen. Beim Oberbürgermeister und im Sonderältestenrat der Stadt kamen die Pläne gut an.

Dafür würde Hafen-Chef Uwe Büscher auch von seiner Doktrin abrücken, Grundstücke nur zu verpachten, nicht aber zu verkaufen. „Ich will keine Lösung ausschließen“, betonte Büscher auf Nachfrage.

Denn Investoren sollen auf keinen Fall verschreckt werden. Private Investitionen in dreistelliger Millionenhöhe werden hier erwartet.

Die Stadt wird die Pläne auch auf der Immobilienmesse Expo Real in München vorstellen. Die ersten Investoren gibt es schon.

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Reaktionen

  1. Karl-Heinz Czierpka

    Dortmund springt schon wieder zu kurz! Nach jahrzehntelangem Stillstand am Hafen nun endlich vernünftige Pläne für die Nutzung eines Hafens, der eigentlich ein ganz normales Industriegebiet ist, aber mit „Hafen“ nicht mehr viel zu tun hat – wenn man einen Hafen irgendwie mit Schiffen in Verbindung bringt. Vier oder fünf Schiffe am Tag – zu mehr bringt es Europas größter Kanalhafen nicht mehr. Und gerade im Schmiedinghafen tut sich da nicht viel – wenn man hier eine Schiffsbewegung am Tag sieht, hat man schon ereignisreiche Stunden erwischt. Das Hafenerlebnis beschränkt sich also auf das stumpfe Starren auf eine nicht immer so ganz appetitliche Wasserfläche.

    Leben auf dem Wasser, spektakuläre Manöver, versemmelte Anlegeversuche – eben das, was das berühmte Hafenkino ausmacht, das gibt es nur mit der Sportbootschifffahrt. Und nur dort gibt es auch ganztägigen Betrieb, für Restaurants wichtig. Denn „Boote kucken“ ist überall der Renner und eben nur dort möglich, wo sich was bewegt – und das ist nicht der Schmiedinghafen in Dortmund! Andere Städte haben das verstanden: Bei den Wasser-Projekten in Mülheim, Gelsenkirchen oder Essen hat man von Anfang an die Sportboote als Frequenzbringer im Blick. Und wer sonntags bei schönem Wetter in der Marina Rünthe einen guten Platz am Wasser erwischen will, muss früh aufstehen.

    Mit Anlegemöglichkeiten für die Sportbootschifffahrt würde man nicht nur das Leben auf dem Wasser in die Stadt holen, man würde auch der Nordstadt neue Kunden bescheren. Aus diesem Grunde bemühen sich Orte in den Niederlanden wie im deutschen Osten um Anleger in der Stadt, denn die Crews lassen viel Geld vor Ort. Und gerade in Dortmund würde sich das lohnen: Unmittelbar an der Stadtbahnhaltestelle gelegen könnten die Bootstouristen das große sportliche und kulturelle Angebot unserer Stadt einfach nutzen, könnten die vielen Sehenswürdigkeiten schnell erreichen und letztlich die City als preiswerte Einkaufsmeile erleben. Das wäre im Ruhrgebiet einmalig und das riesige Angebot deutschlandweit nur noch mit der Situation in Berlin vergleichbar. Anlegen im Herzen der Stadt – hier könnte das realisiert werden. Und der Nordstadt würde es auf jeden Fall gut tun.

    Allerdings gibt es Gegner eines solchen Planung. Der Hafen hat kein Interesse an Sportbooten, sieht sich immer noch als Industriehafen trotz des bescheidenen Verkehrsaufkommens, das andernorts an 400 Meter Spundwand direkt am Kanal abgewickelt wird. Dortmund braucht dazu elf Kilometer Kailänge. Wer den Hafen auf dem Luftbild betrachtet, stellt eines auf den ersten Blick fest: Große Leere auf dem Wasser. Wo das Sportboote stören könnten bleibt schleierhaft. Selbst der Duisburger Hafen wird von Sportbooten auf dem Weg an den Rhein befahren, auch der Hamburger Hafen lebt mit Freizeit-Skippern – warum nicht auch Dortmund? Und natürlich sind die Ruderer gegen Sportboote. Was überall funktioniert, scheint in Dortmund unmöglich. Die Leistungszentren und Olympiastützpunkte im Osten Deutschlands, etwa in Potsdam, kommen mit einem sehr starken Aufkommen an Freizeitschifffahrt klar. Überall auf Kanälen und Seen begegnen sich Paddler und Ruderer, in Dortmund aber verhindert die Sportler-Lobby eine guten Entwicklung am Hafen, die letztlich allen nutzen würde.

    Der Blick nach Münster zeigt eine ähnliche Situation: Dort legen Sportboote entlang der Hafenmauer an, und bereits am frühen Morgen flanieren die Sehleute über die Promenade. Nachmittags kommen die Familien und selbst abends und in der Nacht bieten die Sportboote mit ihren Flaggen und Lichtern die maritime Kulisse für das Nachtleben.

    Das täte Dortmund, seit 1899 Hafenstadt, richtig gut!

  2. Wirtschaftsförderung DO

    Arbeitsplätze und Aufenthaltsqualität: Hafenquartier an der Speicherstraße wird als Zukunftsstandort entwickelt

    In der Speicherstraße – dem Hafenquartier zwischen Stadthafen und Schmiedinghafen – werden in Zukunft Büros, Gastronomie, ein Bildungs- und Begegnungszentrum und Gründungsunternehmen mit digitalem Schwerpunkt entstehen. Möglich wird dies durch eine zu erwartende millionenschwere Städtebauförderung. Oberbürgermeister Ullrich Sierau sieht durch den Umbau der Speicherstraße wichtige Impulse für das Projekt „Nordwärts“. „Die Speicherstraße liegt in der Gebietskulisse von Nordwärts. Durch die Entwicklung des Quartiers wird ein neuer innerstädtischer Arbeits- und Aufenthaltsraum entstehen, direkt am Wasser gelegen und sehr attraktiv“, sagt Sierau. Thomas Westphal, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung, ergänzt: „Durch den angestrebten Nutzungsmix für Gastronomie, Handel, Dienstleistungen und industrielle Zwecke wird es Platz für 4000 neue Arbeitsplätze geben.“

    Beim Umbau des Hafenquartiers Speicherstraße arbeiten die Stadt und die Dortmunder Hafen AG Hand in Hand: Während sich die Stadt mit dem südlichen Abschnitt (Bereich Stadthafen) befasst, kümmert sich die Dortmunder Hafen AG um die nördliche Speicherstraße (Schmiedinghafen). Die Planung und Entwicklung der südlichen Speicherstraße wird von der Wirtschaftsförderung unter den beteiligten Fachbereichen federführend koordiniert.

    In der Speicherstraße 15 wird das Projekt „Heimathafen“, das integrative Bildungs- und Begegnungszentrum, in 2017 vorbereitet und in den beiden Folgejahren umgesetzt. Teil des Förderantrags ist auch die Umgestaltung der öffentlichen Wegeflächen. Der sieht unter anderem die Gestaltung des Raumes am Santa Monika Anleger, der südlichen Promenade und des zentralen Platzes zwischen den Gebäuden Speicherstraße 2 und 10 vor. Erste sichtbare bauliche Maßnahmen wird es im Bereich der südlichen Speicherstraße geben, dort wo auch die wichtige Brückenfunktion zur Nordstadt und Zentrum liegt. Die Kanalbauarbeiten in der Speicherstraße sollen im März 2017 beginnen und voraussichtlich sechs Monate dauern.

    Die Wirtschaftsförderung strebt die Errichtung eines Gründungscampus in der Speicherstraße 10-12 an. Das derzeitige Lagerhaus soll umgebaut und sämtliche Gründungsangebote der Stadt Dortmund und auch externer Partner gebündelt werden. Hier soll ein Gründungszentrum für neue Ideen aller Branchen, im Besonderen aber die digitale Wirtschaft aufgebaut werden. Im Digitalquartier Hafen sollen sich im Umfeld der Speicherstraße 10-12 Firmen mit entsprechenden Kompetenzen ansiedeln. Dadurch entsteht ein in Deutschland einzigartiges Konzept. Die Wirtschaftsförderung betreibt dieses Projekt getrieben durch die Gründungsförderung von 2016 – 2021, danach geht das Projekt in den Regelbetrieb über. Die Umbauarbeiten werden bis Mitte des kommenden Jahres ausgeschrieben sein.

    Der Planung der Dortmunder Hafen AG sieht eine großflächige Entwicklung der nördlichen Speicherstraße bis zur Schäferstraße vor (Schmiedinghafen). Zudem bezieht die Planung die Entwicklung des Grundstücks Tankweg 50 mit ein. Die in Zusammenarbeit zwischen der Dortmunder Hafen AG und dem Büro Gerber Architekten erstellte Konzeptstudie sieht die Neuordnung der in die Jahre gekommenen Gewerbeimmobilien auf der Ostseite der Speicherstraße vor. Durch eine Versetzung der nördlichen Speicherstraße um rund 20 Meter in Richtung Osten werden größere Flächen für moderne und attraktive Neubauten erschlossen, die sich bis zur Einmündung Speicherstraße/Schäferstraße ziehen. So entsteht eine Riegelbebauung unterschiedlicher und architektonisch anspruchsvoller Gewerbeimmobilien. Für die Nutzung im Erdgeschoss bieten sich Gastronomie, Handel, Dienstleistungen oder industrielle Zwecke an.

    Flankiert wird das neue Hafenquartier von einer wasserseitigen Promenade, die ihren Ursprung in der südlichen Speicherstraße in Höhe des Santa Monika Anlegers hat und das verbindende und prägende Element für die Entwicklung der gesamten Speicherstraße als Einheit ist. Entlang des Kanals ist eine Hafenpromenade geplant, die die Zugänglichkeit zum Wasser gewährleistet sowie die Erlebnisqualität des Dortmunder Hafens steigert. Die Entwicklung beider Planungsgebiete geschieht in enger Abstimmung zwischen Stadt und Hafen AG.

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