Start des Dekadenprojektes „Nordwärts“: Großes Interesse an der Auftaktveranstaltung auf der Westfalenhütte

Auf der Westfalenhütte fand die sehr gut besuchte Auftakt-Veranstaltung für  Nordwärts statt.
Auf der Westfalenhütte fand die sehr gut besuchte Auftakt-Veranstaltung für Nordwärts statt.

Großes Interesse am Dekadenprojekt „Nordwärts“: Mehr als 200 Menschen nahmen an der Auftaktveranstaltung im Besucherzentrum der Westfalenhütte in der Nordstadt teil. Sie disktutierten einen Tag lang verschiedene Themen, bei denen sie in den kommenden Jahren Akzente setzen wollen.

„Nordwärts“ will die Potenziale ausloten und heben

„Jetzt ist der Norden dran. Es gibt viele Entwicklungen im Süden und in der City“, betont OB Ullrich Sierau. „Im Norden ist zwar auch immer ganz viel passiert – aber es gibt noch viele Potenziale und Stärken.“ Diese gelte es jetzt zu heben.

OB Ullrich Sierau begrüßte die zahlreichen Teilnehmer der Auftaktveranstaltung.
OB Ullrich Sierau begrüßte die zahlreichen Teilnehmer der Auftaktveranstaltung.

Ökonomische, ökologische aber auch weitere soziale Optimierungspotenziale finden sich vor allem in den Handlungsfeldern Flächenentwicklung, Schaffung/ Sicherung von Arbeitsplätzen, Steigerung der Umwelt- und Lebensqualität sowie im Bereich Qualifizierung und Bildung.

„Nordwärts“ soll Innovationsimpulse entwickeln, die sich auf diese vier Handlungsfelder konzentrieren. Für die nächsten zehn Jahre soll das Projekt die Menschen, die Wirtschaft und die allgemeine Lebensqualität des Projektgebietes in den Mittelpunkt stellen.

„Das werden zehn Jahre, die es in sich haben werden, aber die sich auch lohnen werden“, betont Sierau. „Wir gelten als Modellfall des Strukturwandels.“ Das macht sich für den OB am Technologiepark, Phoenixsee und anderen Sachen fest. Aber ist bereits alles gut? Noch nicht: „Wir haben eine zu hohe Arbeitslosigkeit und viele Kinder in Armut. Daran müssen wir arbeiten.“

Lob vom Land für die Dortmunder Stadtplanung

Michael von der Mühlen, der für Stadtentwicklung zuständige NRW-Staatssekretär, ist zuversichtlich, dass das Vorhaben gelingen kann: „Hier gibt es schon lange eine qualifizierte und gute Stadtplanung.“ Besonders positiv wird in Düsseldorf aufgenommen, dass das Vorhaben ressortübergreifend angelegt ist.

NRW-Staatssekretär Michael von der Mühlen lobte die hervorragende Stadtplanung in Dortmund.
NRW-Staatssekretär Michael von der Mühlen lobte die hervorragende Stadtplanung in Dortmund.

„Am Tag der Stadterneuerung reden wir über ein Projekt, dass die verschiedenen Ressortpolitiken in einen gesamtstädtischen Kontext einordnet. Die Stadt ist Gegenstand von ganzheitlicher Betrachtung“, lobte der Gast aus Düsseldorf.

Moderne Stadtentwicklung macht Bürger nicht zu Betroffenen, sondern zu Beteiligten“ – dies gelte es auch in Zukunft in den Mittelpunkt zu stellen. Das Ruhrgebiet habe unterschiedliche Auswirkungen der Globalisierung erlebt. „Wir müssen die Transformation so begleiten, dass es keine Brüche gibt und die Herausforderungen gemeinsam meistern.“

Dortmund verfolge mit „Nordwärts“ einen lebenswirklichen Ansatz. „Das Land wird das Projekt daher nicht nur interessiert beobachten, sondern auch engagiert begleiten und unterstützen“, versprach von der Mühlen.

Um diese Prozesse zu organisieren, gibt es in Dortmund eine Koordinierungsstelle: Michaela Bonan mit ihren Kolleginnen Stefanie Dänner, Britta Lüdeking und Harriet Ellwein kümmern sich darum.

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Reaktionen

  1. Nordwärts

    NordwärtsSommerAkademie: Anmeldungen 
sind noch möglich

    Am 25. und 26. August 2016 starten die Koordinierungsstelle „Nordwärts“ und ihre Kooperationsparter/innen aus Wirtschaft, Forschung, Wissenschaft und (Aus-)Bildung erstmals mit der NordwärtsSommerAkademie. Diese Veranstaltung soll künftig jährlich stattfinden und Studierende wie Interessierte für das Projekt Nordwärts, seine Themenfelder und sein Projektgebiet begeistern.

    Die erste NordwärtsSommerAkademie unter dem Titel „Möglichkeits(t)räume“ findet im Big Tipi der Erlebniswelt Fredenbaum statt und steht ganz im Zeichen der baulich-planerischen sowie künstlerisch-medialen Auseinandersetzung mit dem Projektgebiet. Am ersten Tag befördern Statements, Kurzvorträge, eine spannende Bustour im „Nordwärts“-Projektgebiet und der Austausch über gemachte Eindrücke die Inspiration der Teilnehmer/innen. Am zweiten Tag werden dann in Workshops aus Eindrücken und Skizzen konkrete Ideen, um die zu betrachtenden Räume neu zu denken, zu gestalten und zu nutzen. Wenige Teilnahmeplätze sind noch frei.

    Anmeldung unter: 
http://www.nordwaertssommerakademie.dortmund.de

  2. Projekt „nordwärts“ legt erste Evaluation vor (PM)

    Der Verwaltungsvorstand hat in seiner heutigen Sitzung den Zwischenbericht zum Monitoring- und Evaluationskonzept des Projektes „nordwärts“ zur Kenntnis genommen und die Vorlage an die politischen Gremien weitergeleitet.

    Ziel des Projektes „nordwärts“ ist die Harmonisierung der Lebensqualität in der Gesamtstadt. Um das Ziel messbar zu machen und gleichzeitig transparent darzustellen, werden jährlich Kennzahlen und Indikatoren für das Projekt „nordwärts“ und die Stadtbezirke im Projektgebiet erfasst, aufbereitet und analysiert. Erste Ergebnisse liefert der nun vorgelegte Kennzahlenbericht.

    Zwischenfazit: Positive Tendenz und weiterer Handlungsbedarf

    Zusammengefasst zeigt die bisherige Evaluation, dass die „Entwicklungsschere“ zwischen Dortmunds nördlicher Hälfte und der Gesamtstadt nicht weiter auseinandergegangen ist. Dies zeigt sich insbesondere an der in 2020 positiveren Einschätzung der Bürger*innen zur wahrgenommenen Lebensqualität im Vergleich zum Projektstart im Jahr 2015. Hierzu dürften die vielfältigen Aktivitäten der Stadtgesellschaft und der Verwaltung – unter anderem im Rahmen des Projektes „nordwärts“ – beigetragen haben.

    Wahrgenommene Lebensqualität in den Quartieren steigt

    In der jährlichen Bürger*innenbefragung der Stadt Dortmund werden den Menschen unter anderem Fragen zur empfundenen Lebensqualität gestellt. Die ausgewerteten Rückmeldungen machen Politik, Stadtgesellschaft und Verwaltung deutlich, dass sie dem Ziel, die Lebensqualität in ganz Dortmund anzugleichen, mit gebündelter Kraft bereits näher gekommen sind.

    In der Zwischenevaluation zeigt sich: Die Optimist*innen in den „nordwärts“-Quartieren werden deutlich mehr, die Pessimist*innen deutlich weniger – tendenziell sogar stärker als in der Gesamtstadt.

    ü3-Versorgungsquote und ehrenamtliches Engagement zeigen positive Tendenzen

    Die ü3-Versorgungsquote hat sich im „nordwärts“-Gebiet von 2014 bis 2020 positiv entwickelt, während sie in Gesamtdortmund im gleichen Zeitraum etwas abgenommen hat. Mit Stand 2020 können somit im „nordwärts“-Gebiet mehr über dreijährige Kinder eine Kita oder Tagespflege besuchen als in der Gesamtstadt.

    Sowohl ein Blick auf Dortmund insgesamt als auch in die „nordwärts“-Kulisse zeigt: Immer mehr Menschen engagieren sich ehrenamtlich. Dabei übertrifft der Anteil der Ehrenamtlichen im „nordwärts“-Gebiet den Anteil der Ehrenamtlichen in der Gesamtstadt. Das war mit Projektstart 2015 noch anders.

    Einige Kennzahlen konnten stabilisiert werden

    Der Abstand zwischen der Gesamtstadt und dem „nordwärts“-Gebiet hat sich in einigen Bereichen zwar nicht verringert, ist aber stabil geblieben. Dies trifft zum Beispiel auf die Arbeitslosenquote zu. Auch wenn diese im „nordwärts“-Projektgebiet im gesamten Betrachtungszeitraum höher ist als in der Gesamtstadt, bleiben die Werte auf einem stabilen Niveau. Somit ist nicht erkennbar, dass sich die Arbeitslosenquote im „nordwärts“-Gebiet tendenziell negativer entwickelt als in der Gesamtstadt.

    Weitere Aktivitäten und Anstrengungen auch künftig erforderlich

    In einigen Bereichen, zum Beispiel bei der Verbesserung der Transferleistungsquoten und bei der Erhöhung der Schulübergangsquoten auf Gymnasien im „nordwärts“-Gebiet, zeigt sich jedoch: Es besteht weiter Handlungsbedarf für alle Akteur*innen. Denn im Ergebnis der Kennzahlenevaluation wird sichtbar, dass der Abstand zwischen den Entwicklungen im „nordwärts“-Gebiet und der Gesamtstadt größer geworden ist.

    So sind im „nordwärts“-Projektgebiet beispielsweise mehr Menschen in der Altersgruppe der 15- bis unter 65-Jährigen auf Unterstützung durch Transferleistungen angewiesen als in der Gesamtstadt. Das gilt im Jahr 2020 auch für mehr ältere Menschen im „nordwärts“-Projektgebiet als noch im Jahr 2014

    Die Schulübergangsquoten zeigen deutlich, dass aus dem „nordwärts“-Projektgebiet weniger Schüler*innen ein Gymnasium besuchen als in der Gesamtstadt.

    Finanzielle Unterstützung von „nordwärts“-Teilprojekten durch die Koordinierungsstelle ist gestiegen
    Die „nordwärts“-Teilprojekte profitieren seit 2017 vom jährlichen Zuwendungstopf der Koordinierungsstelle, für den das Budget vom Rat der Stadt Dortmund zur Umsetzung der von der Bürgerschaft entwickelten und vom Rat befürworteten Projekte bereitgestellt wurde. Auf Grundlage einer transparenten Förderrichtlinie können die Projekte finanziell unterstützt werden. Neben der Unterstützung bei der Beantragung und der Bewilligung von Fördermitteln berät die Koordinierungsstelle die Projekte durch die Vermittlung weiterer Finanzierungsquellen (z. B. Stiftungen, Förderprogramme).

    Die Nachfrage der Ideengeber*innen nach finanzieller Unterstützung steigt von Jahr zu Jahr, denn viele der bürgerschaftlich umgesetzten Teilprojekte sind zur Realisierung ihrer Projektideen auf die „nordwärts“-Zuwendungen angewiesen. So konnten die Verantwortlichen des „nordwärts“-Projektes bislang rund 2,6 Mio. € Fördermittel zur Unterstützung der Teilprojekte auszahlen.

    Anpassung und Optimierung der Projektsteuerung

    Aufbauend auf den Ergebnissen der Kennzahlen-Analyse werden Rückschlüsse auf die Veränderungen im „nordwärts“-Gebiet gezogen, mit deren Hilfe die weitere nachhaltige Projektsteuerung weiter optimiert wird. Wo wird nachfokussiert, in welchen Bereichen muss das Engagement weiter verstärkt werden, welche Projekte zeigen nicht die erhoffte Wirkung? Hierzu werden der nun startende politische Diskussionsprozess sowie der Dialog mit dem „nordwärts“-Kuratorium weitere Ideen und Vorschläge zur Weiterqualifizierung des „nordwärts“-Prozesses entwickeln. Zudem werden die Kennzahlen weiterhin jährlich erfasst, beobachtet und bewertet.

    Diese bedarfsgerechte und beteiligungsorientierte Weiterentwicklung des Monitoring- und Evaluationskonzeptes ist von großer Bedeutung. Eine abschließende Evaluation ist zum Projektende von „nordwärts“ im Jahr 2025 vorgesehen.

    Zum Hintergrund

    „nordwärts“ ist ein in 2015 begonnenes und auf zehn Jahre angelegtes Beteiligungsprojekt. Das Projektgebiet umfasst knapp 46 Prozent der Dortmunder Stadtfläche und gut 42 Prozent der rund 603.600 Einwohner*innen. Sieben von zwölf Dortmunder Stadtbezirken gehören zu „nordwärts“: Eving, Huckarde, Innenstadt-Nord, Mengede, Scharnhorst und Teile von Innenstadt-West und Lütgendortmund. Von den 237 „nordwärts“-Teilprojekten sind zum aktuellen Zeitpunkt mehr als 70 % bereits gestartet oder umgesetzt.

    Im Kennzahlen-Zwischenbericht sind Tendenzen im „nordwärts“-Gebiet und in der Gesamtstadt bei ausgewählten Indikatoren beschrieben. Auf Analysen zu Veränderungen in einzelnen Stadtbezirken des „nordwärts“-Projektgebietes und Ergebnisveränderungen in einzelnen Jahren wird bewusst verzichtet, da der Zwischenbericht über wesentliche Entwicklungen seit „nordwärts“-Projektbeginn informieren soll.

    Der vollständige Kennzahlen-Zwischenbericht inklusive einer Übersicht über alle erhoben Kennzahlen kann voraussichtlich ab Mitte Februar 2022 auf der Internetseite http://www.dortmund.de/nordwaerts unter dem Menüpunkt „Downloads“ eingesehen werden.

    Neben den im Kennzahlen-Zwischenbericht aufgeführten Indikatoren spielen weitere qualitative und inhaltliche Wirkungen in den „nordwärts“-Teilprojekten eine wichtige Rolle. Diese wurden den politischen Gremien bereits in einer separaten Zwischenbilanz im Jahr 2021 vorgelegt. Diese kann ebenfalls auf der Internetseite unter dem Menüpunkt „Downloads“ eingesehen werden.

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