Fotostrecke: Der Wald im Hoeschpark steht erneut unter Wasser – Bäume vom Eis umschlossen und geschädigt

Der Hoeschpark steht teilweise schon wieder unter Wasser. Foto: Simon Bierwald
Der Hoeschpark-Wald steht teilweise schon wieder unter Wasser. Fotos: Simon Bierwald

Von Susanne Schulte

Die Spaziergänger im Hoeschpark müssen seit einiger Zeit wieder kürzer treten. Das Brügmanns Hölzchen steht erneut unter Wasser oder besser: mitten in einer Eisfläche, die Wege rund um den neu angelegten Football-Platz sind mit Toren versperrt.

Bei Windstille kippte eine Eiche um: Die Wurzeln waren komplett verfault

Der Hoeschpark steht teilweise schon wieder unter Wasser. Foto: Simon Bierwald
Immer wieder verwandelt sich der Hoeschpark in eine Seenlandschaft – die Bäume leiden.

Dient der Zaun rund um die Sportfläche dem Schutz des Kunstrasens, dienen rot-weiße Absperrbänder dem Schutz der Spaziergänger.

Vorsicht ist geboten: Ende letzter Woche, so erzählen die für das gute Aussehen des Hoeschparks tätigen Gärtner, sei bei absoluter Windstille eine Eiche umgekippt. „Die Wurzeln waren verfault“, erzählen die Männer.

Für sie kein Wunder. Seit drei, vier Jahren stehen die Bäume immer mehrere Wochen im Jahr mitten im Wasser. Die Pumpe, auch die neue, die im vergangenen Jahr nach dem letzten Hochwasser eingebaut wurde, schafft das viele Nass nicht weg.

Zwei zusätzliche Pumpen sorgen dafür, dass die Überschwemmung nicht größer wird

Der Hoeschpark steht teilweise schon wieder unter Wasser. Foto: Simon Bierwald
Der Hoeschpark steht teilweise schon wieder unter Wasser.

Das läuft, davon sind sie überzeugt, vom ehemaligen Hoeschgelände, das jetzt ThyssenKrupp gehört, in den Park. Es sei Grundwasser, das bis vor einigen Jahren auf dem Industriegelände selbst abgepumpt wurde.

Jetzt stünden dort keine Häuser mehr, die man vor dem hohen Grundwasserspiegel schützen müsse und habe das Pumpen deshalb eingestellt. Nun muss die Pumpe im Hoeschpark alles trocken legen.

Wie bereits im vergangenen Frühling laufen tagsüber, wenn die Gärtner vor Ort sind, weitere Pumpen, die das Wasser über Schläuche in die Kanalisation leiten.

Trocken bekommt man das Brügmanns Hölzchen damit nicht, aber man verhindert das Ausbreiten der Wasserfläche. Vor Feierabend bauen die Gärtner Zusatzpumpen und Schläuche ab, damit diese nicht geklaut werden, um sie am nächsten Morgen wieder zu installieren.

Die Pressestelle der Stadt Dortmund wird sich erst morgen zu den Fragen der Nordstadtblogger äußern.

Sie wollen wissen, ob es seit dem Frühjahr 2015 Gespräche mit dem Nachbarn in Sachen Hochwasser und Abpumpen gegeben habe, wie man die Sicherheit der Spaziergänger gewährleisten will, ohne deren Spazierwege zu sperren, was getan wird, um das Brügmanns Hölzchen zu erhalten, ohne den ganzen Wald abzuholzen.

Rund um das Footballfeld sind die Wege für Spaziergänger verschlossen

Das American Football-Feld nimmt Gestalt an. Allerdings sind die Anlagen nicht wie versprochen zugänglich.
Die neuen Sportanlagen sind nicht wie versprochen zugänglich.

Auch zu den abgeschlossenen Toren rund um das Footballfeld gibt es erst morgen eine Stellungnahme. Hatte es noch während des Baus von Seiten der Stadt geheißen, die Tore würden tagsüber für Spaziergänger aufgeschlossen, versperren sie nun seit Wochen den Weg unterhalb der Rosenmauer und auf der gegenüber liegenden Seite.

Hoeschpark-Besucher hoffen, dass das nur vorübergehend ist, solange die Baustelle für den weiteren Kunstrasenplatz zur Lünener Straße hin in Betrieb ist.

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Reaktionen

  1. Annette Kritzler

    Man darf sich ob der aktuellen Situation im Hoeschpark durchaus fragen ob derlei Zustände in einem anderen Park in Dortmund auch so nachlässig und gleichgültig gehandhabt würden. Im Westfalenpark oder auch im Fredenbaum wäre vermutlich schon längst für Abhilfe gesorgt worden! Und im Hoeschpark duldet man derlei Verwahrlosung, es stellt sich die Frage nach dem Warum? Die Verantwortlochen hüllen sich in Schweigen und vertrösten, ja ignorieren die Nachfrager seit Monaten erfolgreich. 2007 wurde der aus URBAN II Mitteln (rund 1,8 Mio €) sanierte Park durch den damaligen OB Langemeyer der Öffentlichkeit übergeben. Die Sanierung hatte den Park aus dem Dornröschenschlaf erweckt, nun droht er wieder darin zu versinken, im doppelten Wortsinn. Damit werden alle Maßnahmen und so auch die Investitionen aus URBANN II Zeit ad absudum geführt. Als engagierte Bürgerin unserer Stadt und als Nordstadtaktivistin sowie als Mitglied des Freundeskreis Hoeschpark e.V. frage ich mich ob die Wertschätzung der Verantwortlichen für den Park, der u. a. Teil der Route der Industriekultur ist, überhaupt vorhanden ist. Der Verbund von Freibad und Park stellt einen unschätzbaren Wert im Bereich der weichen Standortfaktoren des Feizeitsektor dar, dies sträflich zu vernachlässingen kommt einer Kapitulation für den Feizeitwert des Quartiers Borsigplatz gleich. Das werden wir so nicht hinnehmen, darauf können sich die Verantwortlichen schon einstellen. Wir kämpfen für unseren Park, unser Bad und unser Quartier auf das wir stolz sind!

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