Forderung des Kinderschutzbundes: „Kinder haben ein Recht auf gewaltfreie Erziehung“ in der Familie und Einrichtungen

Mitglieder des KInderschutzbundes in der Kindertagesstätte der Gruppe in der Yorckstraße. Foto: Klaus Hartmann
Mitglieder des Kinderschutzbundes in der Kita Yorckstraße. Archivfoto: Klaus Hartmann

Der Deutsche Kinderschutzbund (DKSB) Dortmund hat zum Tag der gewaltfreien Erziehung ein gewaltfreies Aufwachsen für alle Kinder – sowohl in der Familie als auch in allen Institutionen – gefordert.

Augenmerk auf Institutionen wie Erstaufnahmeeinrichtungen und Gemeinschaftsunterkünften

Martina Furlan
Martina Furlan

„Kinder haben ein Recht auf gewaltfreie Erziehung“ – so steht es seit 2000 im Paragraph 1631 Absatz 2 des Bürgerlichen Gesetzbuches. Dieser beschränkt sich dabei nicht auf Eltern, sondern schließt jegliche Personen ein, die das Kind pflegen, erziehen und beaufsichtigen.

„Damit legt das Gesetz fest, dass eine gewaltfreie Erziehung auch im institutionellen Rahmen gewährleistet werden muss“, betont Martina Furlan, Geschäftsführerin.

Auch angesichts der aktuellen Situation von Menschen nach der Flucht fordert der DKSB Dortmund ein gewaltfreies Aufwachsen für alle Kinder, insbesondere in Institutionen wie Erstaufnahmeeinrichtungen und Gemeinschaftsunterkünften.

„Das gesamte Ankommens- und Aufnahmeverfahren in Deutschland ist immer noch auf Erwachsene ausgerichtet“, kritisiert Furlan.

Forderung nach Rahmenbedingungen, die Gewalt im institutionellen Kontext verhindert

Dr. Matthias Albrecht
Dr. Matthias Albrecht

Der DKSB fordert die Politik deshalb auf, Rahmenbedingungen zu schaffen, die Gewalt im institutionellen Kontext verhindert. Gerade in Gemeinschaftsunterkünften müssen alle Beteiligten für das Thema Gewalt sensibilisiert werden.

Zudem könnten eigene Freizeitbereiche für Kinder und Jugendliche dazu beitragen, dass Traumatisierung, Unsicherheiten und Ängste abgebaut werden.

„Grundsätzlich gilt jedoch, dass die Unterbringung in Erstaufnahmeeinrichtungen und Gemeinschaftsunterkünfte nur eine kurzfristige Lösung sein darf.

Was wir brauchen ist eine schnelle und unbürokratische dezentrale Unterbringung für alle, um Kindern und Jugendlichen die nötige Privatsphäre zu sichern und für eine schnelle Integration in ein kindgerechtes Umfeld zu sorgen“, so Dr. Matthias Albrecht, Vorsitzender des Kinderschutzbund Dortmund.

Der DKSB ruft seit 2004 zum Tag der gewaltfreien Erziehung auf. Er soll Eltern darin unterstützen, ihre Erziehungskompetenz zu stärken und den Kinderrechten in der Familie Geltung zu verschaffen. Der Tag der gewaltfreien Erziehung erinnert aber auch daran, dass die gesamte Gesellschaft die Verantwortung für ein gesundes Aufwachsen aller Kinder trägt.

Hintergrund: Der Deutsche Kinderschutzbund (DKSB) – Für die Zukunft aller Kinder!

Das Bunte Haus des Kinderschutzbundes ist in der Lambachstraße 4.
Das Bunte Haus des Kinderschutzbundes ist in der Lambachstraße 4 in der Nordstadt.

Im DKSB, gegründet 1953, sind über 50.000 Einzelmitglieder in ca. 430 Ortsverbänden aktiv und machen ihn zum größten Kinderschutzverband Deutschlands.

Sie setzen sich gemeinsam mit über 10.000 Ehrenamtlichen und rund 5.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für die Rechte und Interessen von Kindern sowie für Veränderungen in Politik und Gesellschaft ein.

Der DKSB will Kinder stark machen, ihre Fähigkeiten fördern, sie ernst nehmen und ihre Stimme hören. Schwerpunkte seiner Arbeit sind Kinderrechte, Kinder in Armut und Gewalt gegen Kinder.

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