Film und Diskussion im Hoesch-Museum: Arbeiten für Deutschland – Ein Stahlwerk und seine Ausländer

Zu einem Film “ Arbeiten für Deutschland – Ein Stahlwerk und seine Ausländer“ mit anschließender Diskussion lädt das Hoeschmuseum, Eberhardtstrasse 12, am Donnerstag, 12. März, um 18.30 Uhr, im Rahmen eines Museumsgesprächs ein. Der Eintritt ist frei.

Film entstand 1990 – 25 Jahre nach dem die ersten Arbeitsmigranten aus der Türkei kamen

Arbeiten für DeutschlandDer Film: „Arbeiten für Deutschland – Ein Stahlwerk und seine Ausländer“ ist ein Zeitdokument. Eike Hemmer und Ulrich Scholz drehten ihn 1990 auf der ehemaligen Klöckner-Hütte Bremen (heute: ArcelorMittal Bremen).

25 Jahren nachdem die ersten aus der Türkei stammenden Arbeitsmigranten auf der Hütte angekommen waren, geht der Film kritisch der Frage nach, ob diese 1. Generation tatsächlich angekommen ist; wie es ihnen auf der Hütte ergangen ist, wie es mit Qualifizierung und Aufstieg aussieht und mit dem Verhältnis zu den deutschstämmigen Kollegen. Gefragt wird auch nach der Perspektive ihrer Kinder. Auch der Betriebsrat kommt ausführlich zu Wort.

25 Jahre später haben die Bremer Stahlwerke schwere Zeiten gesehen. Wie geht es heute heute auf der Hütte in Bremen den Beschäftigten „mit Migrationshintergrund“. Und: Wie weit steht die „Bremer Geschichte“ auch beispielhaft für die deutsche Stahlindustrie?

Filmemacher und Betriebsrat zu Gast

Eike Hemmer, Mitautor des Films und ehemaliger Betriebsrat auf der Hütte, und Celal Ugurlu, der heute als Betriebsrat im dortigen Hochofenbetrieb tätig ist, sind anwesend und führen mit Beiträgen zu „gestern“ und „heute“ in die Diskussion ein. Die Moderation übernimmt  der Dortmunder Stahlarbeitsforscher Dr. Rainer Lichte.

Dieses Museumsgespräch ist eine Veranstaltung im Vorfeld der „Onkel Hasan“ – Ausstellung, die in diesem Jahr im Hoesch-Museum und im Haus der Vielfalt gezeigt werden wird.

Diese Ausstellung verknüpft zwei Perspektiven miteinander, nämlich diejenige der 1. Generation der Arbeitsmigranten und diejenige der „Generation der Enkel“, also jener Nachkommen aus Familien mit Migrationsgeschichte, die in Deutschland geboren und aufgewachsen sind.

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Reaktionen

  1. Nordstadtblogger-Redaktion

    Museumsgespräch im Hoesch-Museum - „Arbeitsmigration gestern und heute. Gemeinsamkeit und Unterschiede“

    Das Hoesch-Museum, Eberhardstraße 12, lädt am Donnerstag, 16. April, 18.30 Uhr, zum Museumsgespräch zum Thema „Arbeitsmigration gestern und heute. Gemeinsamkeit und Unterschiede“ ein.

    Am 16. August 2015 startet im Hoesch Museum und im Haus der Vielfalt die Ausstellung „Onkel Hasan und die Generation der Enkel“. Eine Reihe von Museumsgesprächen im Vorfeld dieser Ausstellung bereitet auf sie vor.

    Arbeitsmigration gestern: das war zum Beispiel „Onkel Hasan“, der 1965 in der Türkei angeworben wurde und dann sein Arbeitsleben lang als angelernter Arbeiter bei Hoesch in Hohenlimburg tätig war. Diese männliche angeworbene Arbeitsmigration bestimmt weitgehend das Bild davon, was wir in Deutschland überhaupt unter Arbeitsmigration verstehen.

    Aber das stimmte schon damals nicht mit der Realität überein: ein erheblicher Teil der Angeworbenen waren Frauen. Und: Arbeitsmigration ging auch nach dem Anwerbestopp weiter, bis heute und setzt sich in der Zukunft fort. Die heutige Arbeitsmigranten sind zur Hälfte Frauen, sie sind im Durchschnitt qualifizierter als jene der 1. Generation, sie kommen als Flüchtlinge oder mit der „blue card“ oder auf anderen Wegen.

    Nach einem kurzen Einführungsvortrag von Dr. Wilfried Kruse tragen Experten und Expertinnen und Betroffene zu einem differenzierten Bild von Arbeitsmigration gestern und heute bei.

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