Eröffnung der IKUZ-Inforeihe in der Nordstadt mit dem Thema: „Demokratie – alles eine Frage der Haltung?!“

Die AWO will gesellschaftliche Werte in den Vordergrund stellen.
Die AWO stellt gesellschaftliche Werte in den Vordergrund. Foto: Alex Völkel

Die Integrationsagentur des AWO-Unterbezirks Dortmund bietet in diesem Jahr wieder eine Vielzahl interessanter wie informativer Vorträge in unterschiedlichen Formaten an. Eröffnet wird die Veranstaltungsreihe Ende dieses Monats im Rahmen der bekannten Inforeihe des Interkulturellen Zentrums (IKUZ) mit einem interaktiven Vortrag zum Thema: „Demokratie – alles eine Frage der Haltung?!“ in der Nordstadt.

Hat denn „Demokratie“ überhaupt etwas mit mir zu tun?

Es hat sich vermutlich weitgehend rumgesprochen, dass der Staat, in dem wir leben, beansprucht, eine „Demokratie“ zu sein. Aber was bedeutet das? Für mich und mein Leben? Geht mich das überhaupt etwas an? Kann ich mein Leben nicht so führen, wie ich es will, ohne mir darüber endlos Gedanken zu machen?

Ein kurzer Blick auf viele andere Länder dieser Welt: Da wird in den Nachrichten über irgendwo verhaftete JournalistInnen gesprochen, oder dass es dort keine Wahlen gibt. Was bei uns selbstverständlich ist, ein Leben in Freiheit, ist woanders offenbar weniger bis gar nicht gesichert.

„Aber gerade deshalb muss ich mich nicht um Demokratie bekümmern“, mag nun wer einwenden. Weil alles in ihr so schön selbstverständlich ist. Hier niemand verhaftet wird, weil er/sie seine Meinung sagt. Außerdem können alle wählen, „obwohl‘s sowieso nix bringt, denn die da oben machen ja eh, was sie wollen“ – so ähnlich könnte sich in Worten die Fortsetzung einer gewissen (und leider nicht selten anzutreffenden) Haltung zur Demokratie anhören.

Demokratie nervt manchmal, denn sie muss praktiziert werden, um sie zu erhalten

Demokratie kann lästig sein. Denn sie verlangt eigenständiges Denken und Handeln. Und zwar nicht so sehr, wenn es darum geht, den für mich besten Handyvertrag abzuschließen. Sondern dort, wo die eigene Lebenswirklichkeit im Umgang mit anderen Menschen betroffen ist. Und dort, wo es um wichtige gesellschaftliche Probleme geht, die darauf einen Einfluss haben oder auch weniger, weil sie alle Menschen gleichermaßen betreffen. Wie etwa beim Klimaschutz.

Demokratie fordert dazu auf, sich einzumischen, zu gestalten, sich eine eigene Meinung zu bilden. Die Freiheit, die sie ermöglicht, zu verteidigen. Gegen solche Leute, die meinen, sie hätten immer recht, und für die Menschenrechte nur solange zählen, wie sie selbst von ihnen Gebrauch machen können.

Demokratie bedeutet, dass offene Meinungsvielfalt überhaupt entstehen kann. Und, dass kein Mensch, weil er so denkt, wie er denkt, deshalb ausgegrenzt oder unterdrückt wird. Und erst recht nicht, weil eine Person eine andere Hautfarbe oder ein anderes Geschlecht hat. Oder weil sie aus einer anderen Kultur kommt, eine andere Sprache spricht, an was anders glaubt. – Demokratie ist tolerant, weltoffen, bunt, gesprächig. Nur so kann sie existieren.

Kann „Demokratie“ als verinnerlichter „Wert“ dem Leben heutzutage einen Halt geben?

Kann das alles eine Haltung sein? Also so etwas wie: was mir wichtig ist und wonach ich lebe. Kann eine solche Haltung eine Orientierung geben, wenn sicher geglaubte Werte in Frage gestellt, Grenzen ausgereizt und Umgangsformen roher zu werden drohen?

Das fragen sich Elisabeth Kleinkes und Sigrid Pettrup. Sie möchten bei der kommenden Veranstaltung am Dienstag, den 30. Januar, mit dem Titel „Demokratie – alles eine Frage der Haltung?!“ – im Wechselspiel mit den BesucherInnen dieser Frage genauer nachgehen.

Ob es dabei zu befriedigenden Antworten kommen wird, oder vielleicht zu gar keiner, weil die Frage falsch war (nicht dumm!), ist natürlich nicht ganz klar. – Denn so ist Demokratie eben: immer ein Stückchen ergebnisoffen.

Sicher ist nur: Es ist wichtig für die Demokratie, sich mit ihr auseinanderzusetzen; über ihre Prinzipien, gesellschaftlichen Praktiken und ihre Bedeutung für einen jeden. Nicht nur, damit sie erhalten bleibt, sondern auch, um sie zu fördern – zu ermutigen, sie zu wagen, statt das nachzuplappern, was andere vorsingen.

Damit beschäftigen sich Elisabeth Kleinkes und Sigrid Pettrup seit längerem auch in dem AWO-Projekt „Zukunft mit Herz gestalten“ (Mehr dazu: hier).

Sicherlich wird die Veranstaltung nicht nur für Menschen interessant sein, die mehr über Demokratie wissen wollen, sondern auch für Leute, die schon viel drüber wissen, aber lernen wollen, wie sie dieses Wissen weitergeben können.

Weitere Informationen:

  • Wann: Dienstag, den 30. Januar 2018, 17:00 Uhr
  • Wo: Interkulturelles Zentrum der AWO UB Dortmund, Blücherstr. 27, 44147 Dortmund
  • Der Eintritt ist frei
  • Aus organisatorischen Gründen bitten die Veranstalter um Anmeldung bis zum 29. Januar unter: ikuz@awo-dortmund.de
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