Die Messe „FAIR FRIENDS 2017“ in den Westfalenhallen Dortmund präsentiert alles zum Thema Nachhaltigkeit

Dr. Peter Schaumberger, Sabine Loos, Marie-Lucie Linde und Anna Hörling (v.li.) stellten das umfangreiche Programm der „FAIR FRIENDS 2017“ vor.
Dr. Peter Schaumberger, Sabine Loos, Marie-Lucie Linde und Anna Hörling (v.li.) stellten das Programm vor.

Von Ole Steen

Vier Tage lang lockt ab Donnerstag die Messe „FAIR FRIENDS 2017“ in die Dortmunder Westfalenhallen. Vom 7. bis 10. September 2017 gibt es dort ein umfangreiches Angebot an Vorträgen, Produkten und Experten zum Thema Nachhaltigkeit. Dabei stehen die drei Themenfelder „Fairer Handel“, „Nachhaltige Lebensstile“ und „Gesellschaftliche Verantwortung“ im Mittelpunkt.

Ausführliches Programm für Wirtschaft, Schulen und Verbraucher

Vier Tage lang lockt die „FAIR FRIENDS“ in die Dortmunder Westfalenhallen

Auch einige Gäste aus der Politik besuchen die Messe: So stellt sich Bundesumweltministerin Barbara Hendricks – als Schirmherrin der Messe – den Fragen von SchülerInnen. Außerdem gibt es eine Talk-Runde mit PolitikerInnen, die am 24. September 2017 für den Bundestag kandidieren.

Die „FAIR FRIENDS“ ist nicht nur eine Fach-, sondern auch eine Publikumsmesse. Dabei ist der Donnerstag als erster Veranstaltungstag vor allem an WirtschaftsvertreterInnen gerichtet. Der Freitag ist der „Tag der Schulen“. Am Samstag und Sonntag gibt es ein umfangreiches Programm für EndverbraucherInnen. Insgesamt präsentieren sich dabei über 200 AusstellerInnen aus 19 Ländern auf der Messe.

Am Donnerstag, 07. September 2017, findet die zweite „CSR-Fachtagung“ statt. CSR steht für „Corporate Social Responsibility“. Es werden also Themen wie „Nachhaltigkeit“ und „gesellschaftliche Verantwortung“ in Bezug auf die Wirtschaft behandelt. Es gibt eine Podiumsdiskussion mit VertreterInnen der Finanzwirtschaft, des Profi-Fußballs sowie der Kleidungs- und Textil-Industrie. Zudem werden zehn Jungunternehmen vorgestellt, die besonders nachhaltigen Geschäftsmodellen nachgehen.

Als „Tag der Schulen“ wartet der Messefreitag auf. Es gibt etliche Workshops und Aktionen für SchülerInnen sowie Messeführungen für Schulklassen. Zudem stellt sich Bundesumweltministerin Barbara Hendricks am Freitag um 10.40 Uhr den Fragen von SchülerInnen. ErzieherInnen und KITA-Leitungen können sich auf der „FAIR FRIENDS“ informieren, wie „Globales Lernen“ für Kinder im Elementarbereich umgesetzt werden kann.

Am Sonntag findet eine Talkrunde mit BundestagskandidatInnen statt

Auf der „FAIR FRIENDS“ gibt es eine große Auswahl fair gehandelter Produkte.
Auf der „FAIR FRIENDS“ gibt es eine große Auswahl fair gehandelter Produkte zu Kaufen.

Die letzten beiden Messetage haben ein umfangreiches Programm und Stände für EndverbraucherInnen vorzuweisen. Es gibt Upcycling-Workshops, Modenschauen, Yoga zum Mitmachen und Stände zu vielfältigen Themen wie nachhaltigem Tourismus und ethischen Investments.

Zur anstehenden Bundestagswahl gibt es am Sonntag um 13 Uhr eine Talkrunde mit Abgeordneten und Kandidaten mehrerer Parteien. Sabine Leidig, MdB Die Linke, Frithjof Schmidt, MdB Bündnis 90/Die Grünen, Frank Schwabe, MdB SPD, Steffen Kanitz, MdB CDU und der FDP-Bundestagskandidat Max Zombek stellen sich den Fragen der Moderatorin Ulla Burchardt. Sie ist Mitglied im Rat für Nachhaltige Entwicklung.

Im Rahmen der Messe findet auch die vierte Ausgabe des Food-Festivals „Delinale“ statt. Dort finden Veranstaltungen wie ein „Kochbuchwichteln“ oder eine Saatgut-Tauschbörse statt. Zudem berichtet der Fernsehkoch Ole Plogstedt – Tournee-Caterer der Bands „Die Toten Hosen“ und „Fettes Brot“ – über Bananenplantagen in Ecuador, und die Probleme der Landarbeiter dort.

Fair gehandelte Nahrungsmittel und Handwerksgegenstände werden präsentiert

Dr. Peter Schaumberger stellt vor, was die GEPA auf der Messe zu bieten hat.
Dr. Peter Schaumberger stellt vor, was die GEPA auf der Messe zu bieten hat.

Einer der größten Aussteller auf der Messe ist GEPA, „die Gesellschaft zur Förderung der Partnerschaft mit der Dritten Welt“. Als „Speerspitze des Fairen Handels“ bezeichnet GEPA-Geschäftsführer Dr. Peter Schaumberger sein Unternehmen.

Das „Schwerpunkt-Thema Afrika“ sei auf der Messe besonders wichtig, da meistens faire Produkte aus Südamerika stammen, eine Förderung Afrikas aber aufgrund der komplizierten politischen Lage in vielen afrikanischen Ländern noch wichtiger sei, so Schaumberger.

GEPA bietet auf der Messe fair gehandelte Produkte wie Kaffe, Schokolade und Handwerksgegenstände an, sowie den Programmpunkt „Wie Schüler sich für den Fairen Handel einsetzen können“. Der Bildungsauftrag sei wichtig für die GEPA, obwohl sie eine GmbH ist, erklärt Schaumberger.

Faire Kleidung als Herausforderung: „Das Hauptproblem ist moderner Sklavenhandel“

Anna Hörling fordert mehr Nachhaltigkeit in der Mode-Industrie.
Anna Hörling fordert mehr Nachhaltigkeit in der Mode-Industrie. Fotos: Ole Steen

Ein weiteres bedeutendes Thema auf der „FAIR FRIENDS“ ist die Kleidungs- und Textil-Industrie. Größere Modefirmen bieten zwar mittlerweile auch ökologische Produktlinien, doch die Lage der ArbeiterInnen ist weiterhin schlecht, erklärt die Mode-Designerin Anna Hörling.

Sie bemängelt das „Hauptproblem moderner Sklavenhandel“ der Mode-Industrie und betont, dass ein fairer Lebensstandard für ArbeiterInnen in Ländern wie Bangladesh eingehalten werden könnte, wenn „der Verbraucher pro Kleidungsstück nur 1,87 Euro mehr bezahlt“.

Auf der Messe will sie Aufklärungsarbeit über die Mode-Industrie leisten. Zudem gibt es eine Modenschau mit fair gehandelter Kleidung.

Informationen zur Messe im Überblick:

  • Westfalenhallen 2, 3A und 3B
  • Öffnungszeiten:
  • Donnerstag und Sonntag: 10 bis 18 Uhr
  • Freitag und Samstag: 10 bis 20 Uhr
  • Ticketpreise:
  • Tageskarte Erwachsene: 7,50 Euro
  • Tageskarte ermäßigt: 4,50 Euro
  • Kinder bis 13 Jahre: frei
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  1. Weltbaustellen NRW

    Weltbaustellen NRW

    Die Kampagne Weltbaustellen NRW wird in Kooperation mit dem Informationszentrum 3. Welt (iz3w), dem Amt für Mission, Ökumene und kirchliche Weltverantwortung der ev. Kirche von Westfalen (MÖWE), dem Agenda-Büro der Stadt Dortmund, der OpenGlobe-Gruppe Dortmund, der Messe Westfalenhallen Dortmund GmbH und der Hörder Stadtteilagentur veranstaltet. Die Künstler für die Kampagne sind ein Duo aus Deutschland und Namibia: Oliver Mark aus Dortmund, sowie Joseph Madisia aus Namibia. Schirmherr ist Oberbürgermeister Ullrich Sierau.

    Die Weltbaustelle in Dortmund befindet sich in der Piepenstockstraße 36 bei Familie Happe in Dortmund-Hörde und bietet vielfältige Möglichkeiten zu Gesprächen und Aktivitäten – und zugleich die Chance für Engagierte aus unterschiedlichen Themenfeldern, sich aktiv einzubringen.

    Thematisch bezieht sich die Weltbaustelle auf die UN-Ziele für Umwelt und Entwicklung (Sustainable Development Goals – SDGs) und richtet sich hier insbesondere auf das Ziel 17 „Partnerschaft mit den Ländern des globalen Südens“.

    Startschuss und Auftakt der Veranstaltungen ist am Donnerstag, 07.09.2017 um 13:45 Uhr am Stand 2.C42 im Rahmen der Messe FAIR FRIENDS in der Messe Westfalenhallen.
    Seit dem 1. Januar 2016 sind sie in Kraft: Die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals) der Vereinten Nationen. Sie sind das Ergebnis einer globalen Debatte über die Nachhaltigkeit bisheriger Entwicklungs-Strategien. Das Eine Welt Netz NRW will die neuen Welt-Entwicklungsziele und die 2030-Agenda der Vereinten Nationen mit vielen Menschen in NRW diskutieren. Dazu dient die NRW-weite Kampagne „Weltbaustellen NRW“.

    Zentrales Element der Kampagne sind die großen Wandgemälde, die in allen 16 beteiligten Städten von einem Künstler*innen-Duo aus dem Globalen Norden und Süden entstehen werden. Thematisch docken diese Bilder an die Ziele für nachhaltige Entwicklung an und schaffen dadurch den Zugang zum Thema in der Gesellschaft. Direkt am Entstehungsort des Kunstwerks werden Infopunkte eingerichtet, an dem Menschen während des Malens die Möglichkeit haben, sich zu informieren, Gespräche mit den Künstler*innen zu führen oder sich in das Projekt mit einzubringen. Jede Mal-Phase wird dabei von einem vielfältigem Rahmenprogramm begleitet, das Diskussionsveranstaltungen, Filmabende oder Poetry Slams umfasst und dadurch die thematischen Inhalte näher beleuchtet und zu Diskussionen einlädt.
Möglichst viele Menschen sind aufgerufen, eine Leinwand mit den Künstlern zu gestalten, einen fairen Rucksack zu bedrucken oder eine Vision am Wunschbaum zu hinterlassen. Alle Beiträge der Messebesucher fließen in das Wandgemälde ein.

    Begonnen wird mit der Weltbaustelle auf der Messe Fair & Friends vom 07.09.-10.09. in den Westfalenhallen in Dortmund:
    Startschuss ist am Donnerstag, 07.09.2017, 13:45 Uhr, Messestand 2.C42.
    Nachhaltigkeit trifft auf Poetry Slam – ebenfalls auf der Messe „FAIR FRIENDS“ Der „Best of Poetry Slam meets Weltbaustellen…” startet am Freitag, 8. September 2017 um 18.00 Uhr, Halle 3B, Messe Westfalenhallen Dortmund GmbH. Dort werden verschiedene Poetry Slammer zu den globalen Zielen für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen auf der Bühne stehen. Die Künstler werden im lyrischen Wettstreit mal humorvoll, mal nachdenklich und kritisch oder mit Reimen voller Gefühl ihre Gedanken präsentieren.

    Vom 18.-22.09 findet eine Schulwoche an der Baustelle statt. Im Rahmen dieser
Woche gibt es zahlreiche Workshops zu sevengardens (Färberpflanzen),
Upcycling, Smartphoneproduktion und Gender. Diese Workshops laufen in
Kooperation mit dem Kindermuseum Mondo Mio, der Kontaktstelle Ev.Jugend im
Kirchenkreis Dortmund, der MöWe sowie Planet Upcyling aus Düsseldorf. Nähere
Informationen gibt es im IZ3W.
    Am 11.09. um 19 Uhr wird das Projekt im Rahmen der Weltgruppenkoordination
Dortmund im IZ3W vorgestellt.

  2. Verbraucherzentrale Dortmund

    „Superfoods“ gibt’s auch aus NRW: Heimisches Obst und Gemüse ist gesund und gut fürs Klima.
    Verbraucherzentrale gibt auf der Messe „Fair Friends“ Tipps rund um den regionalen Einkauf.

    Die Werbung schreibt ihnen wahre Superkräfte zu: Sogenannte Superfoods sollen viele gesundheitsfördernde Eigenschaften haben, die Fitness steigern oder beim Schlankwerden helfen. Meist handelt es sich um exotische pflanzliche Lebensmittel, die einen besonders hohen Gehalt an Vitaminen, sekundären Pflanzenstoffen oder Enzymen aufweisen. Verschiedene heimische Früchte, Gemüse, Nüsse und Getreide können hinsichtlich wertvoller Inhaltsstoffe aber durchaus mit Trend-Lebensmitteln wie Goji-Beeren, Chia-Samen oder Moringa-Blättern mithalten.

    Einige übertreffen sie sogar. Beispiel: 100 Gramm getrocknete Goji-Beeren liefern zwischen 29 und 148 Milligramm Vitamin C – 100 Gramm frische schwarzen Johannisbeeren etwa 177 Milligramm. „Zur Erntesaison in der Region gekauft, sind Obst und Gemüse zudem preisgünstiger und dank kurzer Transportwege auch klimafreundlicher als weit gereiste Ware“, sagt Volker Mahlich, Umweltberater der Verbraucherzentrale in Dortmund.

    Wer beim Einkauf bewusst auf regionale Produkte setzen möchte, hat dafür verschiedene Möglichkeiten. Das Projekt MehrWert NRW der Verbraucherzentrale gibt Tipps, worauf man achten sollte:
    • Erzeugernah einkaufen auf dem Markt: Obst und Gemüse aus der Umgebung gibt es vielerorts auf dem traditionellen Wochenmarkt. Allerdings wird von den Händlern auch Ware zur Ergänzung des Angebots zugekauft. Daher ist es ratsam, bei Zweifeln nach der Herkunft der Produkte zu fragen.
    • Regionale Produkte aus dem Supermarkt: Immer mehr Supermärkte haben Lebensmittel mit der Bezeichnung „regional“ im Angebot. Doch Vorsicht vor Etikettenschwindel: Manchmal sind die Produkte dennoch weit gereist. Eine gute Orientierung bietet das sogenannte Regionalfenster, eine Kennzeichnung auf dem Produkt.

    Es gibt Auskunft über die genaue Herkunftsregion, den Ort der Verarbeitung sowie die Kontrollstelle. Regionalinitiativen wiederum sind Zusammenschlüsse kleinerer Erzeuger, Verarbeitungsbetriebe oder Gastronomen in einer Region, die ihre Lebensmittel gemeinsam vermarkten. Die Anforderungen an die regionale Herkunft und besondere Qualitäten sowie die Kontrollregeln legen die einzelnen Regionalinitiativen selbst fest. Weitere Info im Internet unter http://www.verbraucherzentrale.nrw/regionale-lebensmittel
    • Direkt beim Landwirt einkaufen: Viele landwirtschaftliche Betriebe bieten ihre Erzeugnisse in eigenen Hofläden an. Je nach Saison gibt es täglich erntefrisches Obst, Gemüse und andere Lebensmittel. Ist der Weg zum nächsten Hofladen zu weit, kann ein Gemüsekisten-Abonnement eine gute und bequeme Lösung sein. Die Adressen von Hofläden und Abo-Anbietern finden sich im Internetportal Landservice.de der Landwirtschaftskammer NRW.
    • Solidarische Landwirtschaft: In einer Initiative der Solidarischen Landwirtschaft (kurz: SoLaWi) finanzieren die Mitglieder mit einem Monatsbetrag die Arbeit eines landwirtschaftlichen Betriebs. Dafür erhält jeder einen Anteil der Ernte oder der sonstigen Produkte des Hofes – und weiß ganz genau, wo die Lebensmittel herkommen und wie sie produziert wurden. Der Landwirt wiederum kann in einem sicheren finanziellen Rahmen arbeiten. Bei vielen Initiativen ist die Mithilfe auf dem Feld und bei der Verteilung der Lebensmittel möglich, aber keine Verpflichtung. Eine Übersicht über SoLaWis in NRW bietet die Internetplattform ernte-teilen.org.
    Weitere Informationen unter:
    http://www.mehrwert.nrw/SuperFoodsNRW oder auf der diesjährigen Messe „Fair Friends“ Halle 3B, Stand 3B.B34, die vom 07.-10. September stattfindet.

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