Die evangelische Stadtkirche St. Petri in Dortmund hat mit Christel Schürmann endlich eine neue Pfarrerin

Pfarrerin Christel Schürmann ist in ihr neues Amt in St. Petri eingeführt worden.  Foto: Stephan Schuetze/KKDO

Die Dortmunder Stadtkirche St. Petri hat eine neue Pfarrerin. Christel Schürmann hat die seit längerem vakante Stelle im Stadtkirchenpfarramt am Westenhellweg übernommen. Sie wurde in einem feierlichen Gottesdienst in ihr neues Amt eingeführt. Die neue Stadtkirchenpfarrerin will in das vielfältige Programm der Stadtkirche St. Petri Akzente der Erwachsenenbildung einbringen. Ihr Dienstauftrag umfasst neben der Geschäftsführung an St. Petri weiterhin Bildungsaufgaben im Evangelischen Bildungswerk Dortmund, dessen Teammitglied sie seit 2014 ist.

Nach Vikariat in der Nordstadt und Gemeindearbeit in Hörde Hinwendung zur Bildungsarbeit

Studiert hat die 50jährige Theologin, die in einem kleinen Ort in Ostwestfalen groß geworden ist, unter anderem in Bethel, Erlangen und Bochum. Direkt nach dem Theologiestudium hängte sie ein Aufbaustudium der Erwachsenenpädagogik an der Hochschule des Jesuitenordens in München an. Da, so sagt sie heute, seien die Wurzeln ihrer Spiritualität, aber auch ihrer Begeisterung für Bildungsarbeit gelegt worden.

Zurück in Westfalen suchte sich Christel Schürmann Dortmund als Wirkungsort. Es folgten zunächst das Vikariat in der Dortmunder Nordstadt, bevor sie acht Jahre lang als Gemeindepfarrerin in Dortmund-Hörde arbeitete. Nach weiteren Aufgaben im landes- und kreiskirchlichen Dienst führte ihre Hinwendung zur Erwachsenenbildung sie schließlich ins Evangelische Bildungswerk, wo sie sich insbesondere für frauenbezogene Bildungsthemen engagierte.

So führte Christel Schürmann bis zu ihrer Berufung an St. Petri unter anderem die Geschäfte des Synodalverbands Dortmund der Evangelischen Frauenhilfe. Diese Aufgabe musste sie in der neuen Funktion schweren Herzens abgeben. Die Frauen im Vorstand der Frauenhilfe legen aber Wert darauf, dass die Pfarrerin ihnen weiterhin beratend zur Seite steht.

Die neue Aufgabe ist für sie eine ideale Kombination von Stadtkirchenarbeit und Bildung 

Pfarrerin Christel Schürmann. Foto: Sundermeier
Pfarrerin Christel Schürmann. Foto: Sundermeier

Die neue Aufgabe in der Kombination von Stadtkirchenarbeit und Bildung empfindet Christel Schürmann als ideal. St. Petri, sagt die Pfarrerin, sei für sie ein besonderer Ort der Spiritualität. Dabei liegt ihr das Prinzip der offenen Kirche besonders am Herzen. „Viele Menschen, die hier hereinschauen, sind auf der Suche“, sagt sie. Oft setzt sich die Stadtkirchenpfarrerin in ihre neue Kirche und lässt die Ruhe des Raumes auf sich wirken.

Dann beobachtet sie, wie ganz unterschiedliche Menschen die Stadtkirche ebenfalls für sich entdecken. Einige machen mit schwerem Koffer Station auf dem Weg vom oder zum nahegelegenen Bahnhof, andere tragen volle Einkaufstüten aus der benachbarten Thiergalerie mit sich. Junge Frauen und Männer schauen herein und ältere, geübte Kirchgänger und Spontanbesucher, Christen und Muslime. „Jeder ist willkommen“, sagt Christel Schürmann. „Hier kann man Ruhe finden und hier darf jeder seine Spiritualität ausprobieren.“

Dafür bietet sich der hohe, lichte Kirchraum an. Er vermittelt Offenheit und ist zugleich Rückzugsort in der Geschäftigkeit der Innenstadt. Darüber hinaus behergt St. Petri mit dem einzigartigen Antwerpener Flügelaltar, dem sogenannten ‚Goldenen Wunder‘, einen außergewöhnlichen Kunstschatz. Und auch eine orthodoxe Ikone ist im Seitenschiff zu sehen. „Ein weiteres Zeichen dafür, dass hier Glauben und Frömmigkeit in unterschiedlichen Ausrichtungen ihren Platz haben“, sagt die neue Stadtkirchenpfarrerin.

Am liebsten wäre es Christel Schürmann, wenn es ihr und ihrem Team in St. Petri gelänge, die Wege der Spiritualität mit Bildungsveranstaltungen zu unterfüttern und zu erläutern. Dazu hat sie schon ein paar Ideen, wie auch zu einem weiteren Projekt, das von St. Petri ausgehen könnte: ein Stadtpilgerweg, der Besucherinnen und Besucher zu besonders inspirierenden Orten der Stadt führt. Auch davon hat Dortmund sicher einige zu bieten.

 

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