Der Salon Fink ist die gute Stube der Nordstadt: Zuhause, wo es am buntesten, vielfältigsten und verruchtesten ist

Mitarbeiter und Stammgäste des Salon Fink am Nordmarkt. Foto: Klaus Hartmann
Mitarbeiter und Stammgäste des Salon Fink am Nordmarkt. Foto: Klaus Hartmann

„Gastro war schon immer mein Ding“ sagt Kati Eilinghoff. Seit fünf Jahren bespielt sie die Gastronomie auf dem Nordmarkt. Im Herzen der Nordstadt, wo sie am buntesten, vielfältigsten und verruchtesten ist.

Salon Fink: Ein kleines Wohnzimmer zum Wohlfühlen mit Außenterrasse

Die nächste Stuntcat-Party im Salon Fink steigt am 4. Oktober. Foto: LJOE
Die nächste Stuntcat-Party im Salon Fink steigt am 4. Oktober. Foto: LJOE

Wieso eigentlich „Salon Fink“? „Ich wollte mich nicht festlegen – Kneipe, Bistro, Bar? Salon kann alles sein. Schick, verrucht, einfach alles“ lächelt sie verschmitzt. „Und Fink ist einfach schön. Das Wort kann man nicht böse aussprechen.“

Gegen die meisten Anglizismen hat sie ohnehin eine Abneigung. Daher stehen auf ihren Infozetteln auch Schlagworte wie Blumenkohl-Auflauf, „Dekogetöse“ und Tatort.

Kati ist gegen Schubladendenken und möchte weder auf ihren Laden noch auf eines ihrer Angebote ein Etikett pappen. Wenn sie es dann doch – gezwungener Maßen – tun muss,würde sie ihren Laden mit „hübsch, nett, bunt, ehrlich und herzlich“ etikettieren. „Ein kleines Wohnzimmer zum Wohlfühlen mit Außenterrasse.“

 Abendschiene statt Mittagstisch: Aus dem Rasthaus wurde der Salon Fink

Betreiberin Kati Eilinghoff. Foto: LJOE
Fink-Betreiberin Kati Eilinghoff. Foto: LJOE

Den „Salon Fink“ gibt es seit zwei Jahren. Davor war das Fink noch „Rasthaus“: „Wir haben es drei Jahren versucht“, berichtet sie von ihrem Kraftakt, ein Café in der Nordstadt zu etablieren, wo es auch einen Mittagstisch gibt. Doch es wurde nicht in dem Maß angenommen, wie es zum Überleben nötig gewesen wäre – auch wenn der Bedarf eindeutig da sei.

„Daher der Konzeptwechsel – ich fühle mich auf der Abendschiene wohler“ gesteht sie. „Ständig neue, wie auch altbewährte Aktionen wie Konzerte, Lesungen, Karaoke, Tatort-Rudelgucken oder die Kassettendeck-Partys sind es, die das Fink immer wieder erlebens- und liebenswert machen.“

Eilinghoff wohnt und arbeitet gerne in der Nordstadt, auch wenn sie sich viel zu häufig über die Probleme auf dem Nordmarkt aufregen muss. Die Flügel strecken will sie auf keinen Fall: „Ein Stadtteil ist nur so gut wie seine Angebote“, sagt Kati. „Wir bräuchten hier mehr Menschen, die Verantwortung übernehmen.“

Ihr Team – Anna Marienfeld, Linda Rosenkranz, Katharina Neumann, Kerstin Klemm und Andreas Schulte – stärken ihr den Rücken.

 Stammgäste lieben den Salon auf dem Nordmarkt – „Platz 1 der coolen Orte“

Die nächste Stuntcat-Party im Salon Fink steigt am 4. Oktober. Foto: LJOE
Die Stammgäste stärken der Betreiberin den Rücken und lassen sie weitermachen. Foto: LJOE

„Das Fink liegt fussläufig von meiner Wohnung. Wenn ich abends nach Hause komme, freu ich mich auf das Feierabendbier, eine kleine Mahlzeit und das Gefühl bei einer Familienfeier den Abend ausklingen zu lassen“, sagt Stammgast Sascha Bisley. „Das Fink ist für mich Kneipe, Küche, Wohnzimmer und Disco in einem.“

„In einem Blog ist der Salon auf Platz 1 der ,coolen Orte‘, die das Leben in Dortmund lebenswert machen“, weiß Magnus Schulte. „Googlet man ihn, erscheint ein Link zu einer früheren Veranstaltung mit dem Titel ,Die durch die Hölle gehen’. Diese Ambivalenz erkennt sogar der Unwissende beim ersten Besuch“, erklärt der Stammgast.

„Für uns Andere, Eingeweihte, ist es der Ort, der uns aufgenommen hat, der uns zusammengebracht hat, der gute Zeiten großartig gemacht hat und uns lächelnd in die Zukunft blicken lässt“, sagt Magnus Schulte. „Niemand von uns würde jemals seine Finkzeit eintauschen wollen.“

„Ich will nicht ins Kreuzviertel – da könnte ich Pickel kriegen“

Am kommenden Samstag findet die nächste „Sitzparty mit Stuntcat“ statt. Special guest ist Alex Gasulla aus Spanien. Es sind eben die interessanten Events und die angenehme Atmosphäre, die die Leute immer wieder kommen lassen. Egal, ob sie ansonsten die Nordstadt mögen oder nicht. Der/die/das Fink lebt vor allem von den regelmäßig kommenden Gästen.

Sie sind es, die die Betreiberin Kati Eilinghoff weiter machen lassen, auch wenn es manchmal schwer fällt: „Ich will nicht ins Kreuzviertel – da könnte ich Pickel kriegen“ sagt Kati Eilinghoff. „Hier ist es ehrlicher und direkter, das mag ich. Die Nordstadt ist eben hart aber vor allem auch herzlich.“

KONTAKT: 

Salon Fink, Nordmarkt 8, 44145 Dortmund, Tel: 0231/999 876 25, www.salon-fink.de

HINWEIS:

Die Party-Fotos haben wir mit freundlicher Genehmigung des ebenfalls nicht-kommerziellen Internet-Szene-Blogs „Last Junkies on Earth“ (LJOE) erhalten. Er ist in New York, Los Angeles und Dortmund (!) zu Hause. Die Nordtstadtblogger empfehlen, auch dieser Seite einen Besuch abzustatten. http://lastjunkiesonearth.blogspot.de

Der Salon Fink befindet sich direkt auf dem Nordmarkt. Foto: SF
Der Salon Fink befindet sich direkt auf dem Nordmarkt. Foto: SF
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