Der NORDSTERN 2014 soll zeigen: Dortmund kann Heimat – Preisverleihung für Nordstadt-Unternehmen im Wichernhaus

Nordstadt 2014: Gruppenbild der Preisträger und Macher. Foto: Emelie Wendt
Nordstadt 2014: Gruppenbild der Preisträger und Macher. Foto: Emelie Wendt

Von Emelie Wendt

„Wir sind in der Nordstadt und wollen aufgehende Sterne bepreisen, aber nicht nur das.“ Thomas Westphal, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung, will den NORDSTERN 2014 auch als Leitgestirn der Reisenden verstanden wissen: „Die heutige Preisverleihung findet in einer Welt statt, in der Menschen sich auf den Weg machen, um anderswo ihr Glück zu suchen. Gründen ist eine gesteigerte Form, sein neues Glück – seine neue Heimat – zu finden.“

Wirtschaft, Banken und Verwaltung wählten im Bereich Existenzgründung drei Betriebe aus

Besonders habe ihn daher kürzlich gefreut, dass der Dortmunder Fotograf Peyman Azhari anlässlich der Eröffnung seiner Fotoausstellung in Berlin auf die Frage, was ihm als erstes zu Dortmund einfalle, geantwortet habe: „Dortmund kann Heimat.“ Dafür sei nicht nur der gebürtige Iraker ein leuchtendes Beispiel, sondern auch die Preisträger des NORDSTERN 2014.

Die Jury mit Vertretern aus Wirtschaft, Banken und Verwaltung wählte im Bereich Existenzgründung drei Betriebe aus, deren Geschäftsideen den größten Erfolg am Markt versprechen und am tragfähigsten und nachhaltigsten sind.

Erster Preis für die sprachtherapeutische Praxis „Uni-Komm“ von Olena Klier im GründerinnenZentrum

Das Gründerinnenzentrum in der Bornstraße.
Zwei der drei Preisträgerinnen sind im Gründerinnenzentrum in der Bornstraße ansässig.

Der mit 5.000 Euro dotierte erste Platz ging gestern im Stadtteilzentrum „Wichernhaus“ an die sprachtherapeutische Praxis „Uni-Komm“ von Olena Klier im GründerinnenZentrum an der Bornstraße.

Seit 2013 bietet Klier Deutschkurse an und hilft Ratsuchenden, dass im Ausland erworbene Zeugnisse in Deutschland anerkannt werden.

Sie übersetzt ins Russische, Deutsche und Ukrainische. Künftig wird sie ihr Angebot erweitern und ein spezialisiertes Sprachtraining für medizinische Fachkräfte, Deutschkurse für Berufstätige sowie schriftliche Bewerbungstrainings für Zuwanderer geben.

Die Ehrung machte sie allerdings erstmal sprachlos, dann stellte sie fest: „Ja, Dortmund kann Heimat.“

Platz 2 geht an Versicherungsvertreter Lokmann Isik

Der zweite Platz mit 2.000 Euro Preisgeld zeichnet die Konzeption von Lokmann Isik aus. Die Jury überzeugte, dass Isik seine bereits seit 2001 existierende Generalagentur der Württembergischen Versicherung um eine Filiale in der Nordstadt erweiterte und damit gleichzeitig einen Beitrag zur Stadtteilverschönerung geleistet hat.

Isik hatte eine Immobilie angekauft und den Innenbereich und die Außenfassade umfassend renoviert. Das Angebot besteht aus Privat- und Gewerbeversicherungen, Immobilienfinanzierungen und der Kreditvermittlung. „Am neuen Standort wollen wir alles jetzt noch besser machen“, versprach Isik.

Diplom-Psychologin kümmert sich um verkehrspsychologische Rehabilitation und Beratung

Susanne Schonschor ist die Drittplatzierte und kann sich über 1.000 Euro Preisgeld freuen. Ihr Einzelunternehmen befindet sich im GründerinnenZentrum. Sie ist Diplom-Psychologin und hat sich auf die verkehrspsychologische Rehabilitation und Beratung sowie die Vorbereitung auf die medizinisch- psychologische Untersuchung (MPU) spezialisiert.

Sie bietet rehabilitierende Maßnahmen für Kraftfahrer und Kraftfahrerinnen in Einzel- und Gruppensitzungen an, die sich auf eine MPU vorbereiten müssen.

Eine MPU wird häufig angeordnet bei Trunkenheitsfahrten, Verkehrsdelikten und Straftaten im Zusammenhang mit dem Straßenverkehr. Schonschor hält ferner auf die Zielgruppe zugeschnittene Weiterbildungen, Seminare und Vorträge: „Ich hoffe, Sie werden mich auch frequentieren, wenn sie mal mit Alkohol oder Drogen Probleme haben.

Nordstern-Kooperationspreis ehrt die „MASCHINERIE“

Der Kooperationspreis ehrt die „MASCHINERIE“, ein im Jahr 2013 gegründetes Kollektiv aus mehreren Künstlern und Musikern aus dem Ruhrgebiet. Die Maschinerie schafft Musik und Kunst im öffentlichen Raum sowie in temporär leerstehenden Räumen.

Das Kollektiv erhält den Preis für sein Engagement und seine Zusammenarbeit mit diversen Institutionen, Verbänden und Unternehmen für den zukünftigen Aufbau eines interdisziplinären Zentrums der Kunst- Kreativ- und Musikszene in der Nordstadt. Es sollen kleine Ateliers, Tonstudios und Werkstätten entstehen. Abgerundet werden soll das Angebot durch urbanen Gartenbau, nachhaltige Projekte sowie den Verkauf gesunder, biologischer Speisen in einem eigenen Café.

Wettbewerb Nordstern wird von der Wirtschaftsförderung veranstaltet

Die Wirtschaftsförderung Dortmund ist Veranstalterin des Wettbewerbs NORDSTERN, der in den zwei Kategorien „Existenzgründungen und bestehende Unternehmen“ sowie „Unternehmenskooperationen“ ausgetragen wird.

NORDSTERN 2014 ist der sechste Durchgang, an dem sich mehr als 180 Betriebe beteiligt haben. Laut der Wirtschaftsförderung Dortmund sind 75 Prozent der Betriebe, die an den ersten drei Durchgängen in den Jahren 2006, 2007 und 2008 teilgenommen haben, erfolgreich am Markt.

Zählte ein teilnehmender Betrieb der ersten drei NORDSTERN-Durchläufe durchschnittlich knapp drei Mitarbeiter, beschäftige dieser heute mehr als sechs Köpfe. Als Teil des Programms „Lokale Ökonomie und Beschäftigung in der Dortmunder Nordstadt“ wird der Wettbewerb im Zuge des NRW Ziel-2-Programms mit Mitteln des Landes Nordrhein-Westfalen und der Europäischen Union aus dem „Europäischen Fonds für regionale Entwicklung“ (EFRE) gefördert. Mit den drei Wettbewerben 2012, 2013 und 2014 ist die Förderphase abgeschlossen.

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