Der Hafenspaziergang in Dortmund wird immer größer: An 42 Nordstadt-Orten gibt es insgesamt 70 Veranstaltungen

Veranstalter und Sponsoren des Hafenspaziergangs freuen sich auf den 2. September. Foto: Joachim vom Brocke
Veranstalter und Sponsoren des Hafenspaziergangs freuen sich auf den 2. September. Foto: Joachim vom Brocke

Von Joachim vom Brocke

Einen Ausblick auf 2019, wenn der Dortmunder Hafen 120 Jahre alt wird, wagte schon jetzt Hafen-Vorstand Uwe Büscher bei der Programmvorstellung für den „Hafenspaziergang 2017“: „Dann müssen wir uns ganz was besonderes einfallen lassen“. Doch dieser Termin liegt noch in weiter Ferne. Dafür startet am Samstag, 2. September, im weiten Umfeld des historischen alten Hafenamtes (Büscher hält es „für das am meisten fotografierte Gebäude in Dortmund“) der siebente Hafenspaziergang. Ein Kultur-Event mit Strahlkraft in die gesamte Nordstadt und weit darüber hinaus. Geboten werden rings um den Hafen diesmal 70 Veranstaltungen an 42 verschiedenen Orten.

BesucherInnen müssen gut zu Fuß sein oder das Rad nehmen – Shuttle hilft auch weiter

Stadtgeschichtliche Führung durch das Hafenviertel mit Anette Plümpe beim Hafenspaziergang 2014
Stadtgeschichtliche Führung durch das Hafenviertel mit Anette Plümpe beim Hafenspaziergang 2014.

Die BesucherInnen müssen gut zu Fuß sein, wenn sie auch nur einen Teil der gebotenen Veranstaltungen erleben möchten. Auf sie wartet an diesem Tag viel Musikalisches, Kulturelles, Kreatives, Informatives oder Kulinarisches – der Eintritt ist frei.

Auf mehreren Bühnen zwischen Schützenstraße und Schmiedinghafen gibt es zum Beispiel bis in den späten Abend hinein Live-Musik nonstop. Das Halleluja-Festival in der Pauluskirche bietet acht Stunden musikalischen Genuss für unterschiedliche Geschmäcker. Das Repertoire reicht von Balkan Beats über Pop bis hin zu Indie und Punk. Klassische und chorale Kirchenmusik gibt es in der Christuskirche an der Feldherrnstraße zu hören.

Nicht weit davon entfernt lädt die Bühne „Songs & Stories, Live on Stage!“ zum Open Air mit mehreren Bands in den Blücherpark ein, wo dieses Jahr auch Klettern, Schminken, Basteln und vieles mehr für Kinder und Familien angeboten wird.

Oberbürgermeister Ullrich Sierau sieht großes Entwicklungspotenzial

Die Schwimmbrücke des THW zwischen Drehbrücken- und Speicherstraße wurde gern benutzt
Die Schwimmbrücke des THW zwischen Drehbrücken- und Speicherstraße wurde gern benutzt.

„Ich freue mich riesig auf den Tag“, versicherte Hafenchef Uwe Büscher, der Organisator Didi Stahlschmidt vom Quartiersmanagement Nordstadt für sein erneutes Engagement bei den Vorbereitungen für den Hafenspaziergang dankte und  ihm dafür ein „Riesenkompliment“ aussprach.

Für OB Ullrich Sierau ist der Hafen „ein ganz wichtiger Ort“ und überlegte, bereits bei künftigen Spaziergängen zwei Pontons in die Hafenbecken zu lassen und darauf Musiker spielen oder singen zu lassen. Doch der Hafen und seine Gebäude seien mehr. Sierau sieht hier für den westlichen Teil der Nordstadt ein Entwicklungspotenzial mit großem Freizeitwert.

„Wir haben im gesamten Bereich noch viel vor“, versprach der OB: „Die Besucher haben Gelegenheit, beim Hafenspaziergang erste Anzeichen kennen zu lernen“. Für die Unterstützung durch die Wohnungsgesellschaften, der Hafen AG und DEW21 dankte Didi Stahlschmidt, „ohne die ein solches Programm nicht möglich wäre“.

Street-Food-Festival mit 30 internationalen Essensständen

Ein ganz spezieller Veranstaltungspunkt ist das „Street Food Festival“ in der nördlichen Speicherstraße, das erstmals Kooperationspartner des Hafenspaziergangs ist. Über 30 internationale Essensstände werden am Samstag und Sonntag den ganzen Tag über die Gäste mit kulinarischen Besonderheiten überraschen.

Weiterer Höhepunkt wird die Live-Bühne „DEW21 meets DKH“ bei Herr Walter sein. In Kooperation mit dem Dietrich-Keuning-Haus werden dort nach der Eröffnung des Hafenspaziergangs internationale Tanz- und Musikgruppen auftreten. Ab 18 Uhr werden lokale Bands aus dem DEW21-Bandwettbewerb „Dortmund Calling“ bist in den Abend hinein rocken.

Liveauftritte und Mitmach-Aktionen für Groß und Klein – Altes Hafenamt wird mit Seifenblasen umhüllt

Die Agentur Der Kraken will das Alte Hafenamt mit Seifenblasen einhüllen.
Die Agentur Der Kraken will das Alte Hafenamt mit Seifenblasen einhüllen.

Weitere große und kleinere Akteure des Quartiers bieten Führungen, Kunst- oder Mitmachaktionen für Groß und Klein sowie Live-Auftritte an. Außerdem gibt es zahlreiche Angebote von sozialen Einrichtungen wie GrünBau, Halte Stelle e.V., dem Brückentreff, der AWo oder der Lebenshilfe in der Nettelbeckstraße.

Neben den Gastronomen wie dem sissikingkong, dem Subrosa, dem Tode oder dem neuen Umschlagplatz in der Speicherstraße sind viele Gewerbetreibende, die sich mit kulturellem Programm einbringen, dabei. So unter anderem Mausbrand, Leib Stahl, More Than Words oder auch die Agentur Der Kraken.

Die Agentur Der Kraken, die ihre Büros im Alten Hafenamt haben, werden das historische Gebäude in eine gigantische Unterwasserlandschaft verwandeln. Darüber hinaus werden Millionen von Seifenblasen das Hafenamt umhüllen. Zudem gibt es eine maritime Fotowand mit feststehenden und mobilen Teilen. Hier können sich die Besucher ihr eigenes Fotomotiv arrangieren. Zudem wird es im Rahmen einer Katastrophenschutzübung des THW wieder die beliebte Ponton-Brücke an der Drehbrückenstraße geben.

Mehr Informationen:

  • Detaillierte Programmpunkte mit Uhrzeiten etc. gibt es in einem Programmflyer, der unter anderem kostenlos beim Quartiersmanagement Nordstadt (Mallinckrodtstraße 56) zu haben ist. 
  • Ein Shuttle-Bus mit mehreren Haltepunkten der DSW21 hilft beim Erreichen der Veranstaltungsorte. Ideal lässt sich der Hafenspaziergang auch mit dem Fahrrad erkunden.
  • Erstmals dabei ist ab 15 Uhr die Firma Leib Stahl (Hartmannstraße 5). Eine 178 m lange, 20 m hohe wie breite Stahlproduktionshalle. Am Abend – gegen 19 Uhr – tritt zwischen sprühenden Funken und flimmernder Luft das A-Capella-Quartett „Quartettico“ auf.
  • Der Hafenspaziergang wird ermöglicht durch DOGEWO21, Julius Ewald Schmitt GbR, LEG Wohnen NRW GmbH, Spar- und Bauverein eG, Vivawest Wohnen GmbH, Entsorgung Dortmund GmbH, Dortmunder Hafen AG und DEW21.
  • Das Quartiersmanagement Nordstadt wird mit Mitteln des Landes NRW und der Stadt Dortmund über das Stadterneuerungsprogramm „Soziale Stadt NRW Dortmund Nordstadt“ finanziert. 

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Reaktionen

  1. Christuskirche

    Die Christuskirche (Feldherrnstr. 11) macht beim Hafenspaziergang mit

    Viele Menschen im Hafenviertel fragen oft was es mit dem Gebäude in der Feldherrnstraße auf sich hat. Lag das Haus bis Ende 2006 noch eher etwas versteckt auf dem Grundstück, ist es nach dem Umbau zu einer Landmarke im Dortmunder Hafenviertel geworden. Die Glasfronten machen Lust darauf, mehr zu erfahren, z.B. anlässlich des „Hafenspaziergangs“ am 02.09.2017 von 14:00-19:00h, oder bei einem Besuch der Gottesdienste, Gruppen und anderer Veranstaltungen.

    Lassen Sie sich mitnehmen auf eine Führung durch Teile der Kirchengeschichte der Christuskirche. Im Rahmen des Hafenspaziergangs wird gezeigt, wie die Menschen der Gemeinde ihren Glauben leben und verstehen. Erleben Sie darüber hinaus die verschiedenen Musikstile, von Orgel bis Band, die nebeneinander in einem Gottesdienst ihren Platz finden.

    Nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit und genießen die Atmosphäre mit einem frisch zubereitetem Flammkuchen, oder machen Sie eine Pause und stärken sich bei unserem Kaffee- und Kuchenangebot.

    Zum Hintergrund:
    Auch die Christuskirche steht für Veränderung im Hafenviertel. Vor gut 10 Jahren gab es hier nur wenige Familien mit kleinen Kindern. Heute werden fast fünfzig Babies, Kinder und Teenager gezählt. Die Christuskirche engagiert sich aber auch für die Menschen im Viertel. Es gibt Kinder-, Jugend- und junge Erwachsenen-Gruppen und eine Beratungsstelle „Lichtblick“, die für Gemeindemitglieder und Bewohner des Quartiers offen steht. Für ältere Generationen gibt es u.A. das Nachmittagskaffee am Montag, Ausflüge und andere Aktivitäten im Rahmen eines Diakonie-Konzeptes. Auch die Flüchtlingsarbeit „livinghope“ ist ein Teil der Zusammenarbeit mit anderen Einrichtungen und Partnern im Viertel.

    Die Gemeinde ist heute ausgesprochen jung und zählt rd. 400 Mitglieder, sowie viele Menschen, die als „Freunde der Gemeinde“ regelmäßig kommen. Die Christuskirche finanziert sich dabei vollständig aus privaten Mitteln und Spenden. Die Christuskirche Dortmund in der Feldherrnstraße gibt es schon seit 1926; sie gehört zum Bund der Evangelisch- Freikirchlichen Gemeinden (Baptisten) in Deutschland K.d.ö.R.
    Dabei steht Evangelisch dafür, dass das Evangelium von Jesus Christus die Grundlage des Glaubens und Lebens (in) der Gemeinde ist.

    Freikirchlich bedeutet, dass nach dem Verständnis der Christuskirche Glaube, Mitgliedschaft, Mitarbeit und Finanzen in einer christlichen Gemeinde nur freiwillig und persönlich sein können („Freiwilligkeitskirche“). Von der Geschichte her tritt die Christuskirche für Gewissens- und Religionsfreiheit sowie für die Trennung von Kirche und Staat ein („Freikirche“).

    Als Gemeinde gestaltet und lebt sie das Christsein in Gemeinschaft mit anderen Christen.
    Als Baptisten tauft sie gemäß dem Prinzip der Freiwilligkeit solche Menschen, die dies aufgrund ihres Glaubens bewusst für sich entscheiden.

    Neben der Mitgliedschaft in der großen konfessionellen Gemeinschaft der Baptisten ist die Christuskirche über die Evangelische Allianz und die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) mit vielen anderen christlichen Kirchen in Dortmund eng verbunden.

  2. Grünbau

    GrünBau gGmbH öffnet im Standort am Hafen die Türen beim Hafenspaziergang

    Am 2.September 2017 öffnet die GrünBau gGmbH zum Hafenspaziergang 2017 die Türen des Standortes am Hafen in der Arnoldstr. 4 von 11.00 – 18.00 Uhr. Auf ihrem Spaziergang durch das Hafenquartier haben die Menschen die Möglichkeit, sich über die Angebote des Standortes Arnoldstr. zu informieren.

    Wir bieten an diesem Standort Hilfen für junge Menschen zur Integration in das Berufsleben (Förderzentrum U25), Hilfen für Menschen, die aus Südosteuropa in die BRD zugewandert sind (Projekt LOGIN), Hilfen für junge Geflüchtete auf der Suche nach Ausbildung (Ausbildungscoaching für junge Geflüchtete und Neuzugewanderte) sowie Jugendhilfe für minderjährige Geflüchtete, die alleine in die BRD geflohen sind (Jugendhilfestation am Hafen).

    Profi-Kochworkshop mit ehemals Geflüchteten aus Guinea und Bangladesch

    Jeweils von 11.30 bis ca. 13.30 Uhr (Anmeldung ab 11.00 Uhr in der Arnoldstr. 4) und von 14.00 bis ca. 16.00 (Anmeldung ab 13.30 Uhr in der Arnoldstr. 4) haben wir zwei Profi-Köche aus den Restaurants Palmgarden/Sternerestaurant in der Spielbank Hohensyburg sowie Schürmanns im Park/westfälische Cross-Over-Küche im Westfalenpark zu Gast.

    Das Besondere: Beide Köche kamen vor einigen Jahren als Geflüchtete aus Guinea bzw. Bangladesch nach Dortmund, wurden durch unser Angebot „Ausbildungscoaching für junge Geflüchtete und Neuzugewanderte“ in Ausbildung vermittelt und während der gesamten Ausbildungsdauer begleitet. Vor wenigen Wochen haben sie erfolgreich ihre Gesellenprüfungen als Köche abgeschlossen.

    In den zwei Workshops bieten die beiden Jung-Köche jeweils 10 TeilnehmerInnen Einblick in ihre Kochkunst und bereiten vegetarische 2-Gänge-Menüs zu, die am Ende der Workshops gemeinsam am Tisch bei Gesprächen probiert werden. Achtung: Anmeldung erforderlich!

    Fotoausstellung „Zeitreise Hansa“

    Im Jahr 2016 haben sich 18 Jugendliche im Alter zwischen 14 und 18 Jahren künstlerisch mit der Frage auseinandergesetzt, wie sie sich ihre Zukunft vorstellen. Von April bis November 2016 leiteten die Fotografin und Filmemacherin Ulrike Korbach und die Designerin Annette Naudiet das Fotoprojekt auf der Kokerei Hansa in Dortmund Huckarde.

    Im Herbst wurden die Werke im Außenbereich der Kokerei ausgestellt. Zum Hafenspaziergang zeigen wir im Standort an der Arnoldstr. 4 einige der großformatigen Werke sowie viele kleinformatige. Die Leiterinnen des Projektes Ulrike Korbach und Annette Naudiet werden ebenso anwesend sein wie einige der Jugendlichen, die an dem Kunstprojekt teilgenommen haben.

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