Demonstration der GEW in Dortmund zur Tarifrunde 2017: „Einkommenslücken an Schulen und Hochschulen schließen!“

GEW Dortmund mobilisiert für Aktionen zum 1.Februar Tarifrunde 2017: Einkommenslücken an Schulen und Hochschulen schließen
Die GEW Dortmund mobilisiert ihre Mitglieder, um Einkommenslücken an Schulen und Hochschulen zu schließen.

Einkommensverbesserungen im Umfang von insgesamt sechs Prozent fordern die Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes in der aktuellen Länder-Tarifrunde. Anlässlich der zweiten Verhandlungsrunde in Potsdam brachte auch die GEW Dortmund ihre Mitglieder auf die Straße.

Maibaum: „Wir wollen ein Auseinanderdriften der Gehälter im öffentlichen Dienst verhindern“

GEW Dortmund mobilisiert für Aktionen zum 1.Februar Tarifrunde 2017: Einkommenslücken an Schulen und Hochschulen schließen. Volker Maibaum, GEW
Der GEW-Vorsitzende Volker Maibaum.

„Eine ordentliche Gehaltserhöhung für die Landesbeschäftigten ist notwendig und sie ist auch bezahlbar. Die günstige wirtschaftliche Lage lässt das zu“, erklärte der GEW Vorsitzende Volker Maibaum.

„Wir wollen ein Auseinanderdriften der Gehälter im öffentlichen Dienst verhindern, im Tarifvertrag Bund und Kommunen sind die Entgelte mittlerweile im Schnitt vier Prozent höher. Diese Lücke müssen wir schließen.“ Für den öffentlichen Dienst besteht auch gegenüber der Privatwirtschaft weiterhin Nachholbedarf.

Zu den gewerkschaftlichen Kernforderungen gehöre neben einer sozialen Komponente in Form eines Mindestbetrages die Einführung einer weiteren, sechsten Erfahrungsstufe in den Entgeltgruppen 9 bis 15 des Ländertarifvertrages TV-L.

Diese Entgeltgruppen seien vor allem für Lehrkräfte und sozialpädagogische Fachkräfte im Landesdienst relevant.

Aufwertung der sozialpädagogischen Berufe und Eindämmung des „Befristungsunwesens“

GEW Dortmund mobilisiert für Aktionen zum 1.Februar Tarifrunde 2017: Einkommenslücken an Schulen und Hochschulen schließen
Einkommensverbesserungen im Umfang von insgesamt sechs Prozent fordert die GEW. Fotos: Klaus Hartmann

„Das bringt für tarifbeschäftigte Lehrkräfte an den Schulen echtes Geld“, bekräftigt Volker Maibaum, selber tarifbeschäftigte Lehrkraft an einer Dortmunder Hauptschule. „In Zeiten des Lehrkräftemangels müssen wir eine attraktive Perspektive für die Bezahlung bieten.“

Neben der Aufwertung der sozialpädagogischen Berufe gehört auch die Eindämmung des „Befristungsunwesens“ insbesondere im Bereich Wissenschaft und Hochschulen zum Verhandlungskatalog.

„Wenn an unserer Hochschule 80 bis 90 Prozent der jungen WissenschaftlerInnen auf Fristverträgen eingestellt werden und sie damit langfristig keine berufliche Perspektive haben, muss etwas geschehen“, verlangte der GEW-Vorsitzende.

Die GEW Dortmund erwartet intensive Tarifauseinandersetzungen mit den öffentlichen Arbeitgebern und schließt Warnstreiks nicht aus. „Die Tarifgemeinschaft deutscher Länder wird uns in den Verhandlungen nichts schenken. Mit unseren gewerkschaftlichen Aktionen zeigen wir, dass wir es ernst meinen, notfalls auch mit Warnstreiks der Beschäftigten.“

Demonstration und Kundgebung von der Nordstadt in die Dortmunder City

Das machte die  GEW Dortmund auch am Mittwoch (1. Februar 2017) deutlich. „Wir hatten Tarifbeschäftigte der Schulen aus der gesamten Region Arnsberg hier in Dortmund“, berichtet Martin Roth vom Arbeitskreis Tarifpolitik der GEW Dortmund zum Stand der Vorbereitung.

Treffpunkt war ab 8.30 das Dietrich-Keuning-Haus in der Dortmunder Nordstadt. Anschließend gab es eine Demonstration mit einer Abschlusskundgebung in der Innenstadt, auf der der stellv. Landesvorsitzende der GEW NRW, Sebastian Krebs, Hauptredner war.

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Reaktionen

  1. GEW Dortmund

    Streikaktionen an Dortmunder Schulen und Hochschulen geht weiter:
    GEW Dortmund mobilisiert nach Düsseldorf

    Nach ergebnislosem Verlauf der zweiten Verhandlungsrunde mit der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) ruft die GEW ihre tarifbeschäftigten Mitglieder für den kommenden Donnerstag zu einem ganztägigen Warnstreik mit Protestaktionen in Düsseldorf auf. Die Dortmunder GEW hat für den Donnerstagmorgen ein Streiklokal im ver.di-Haus am Königwall vorbereitet. Dort können sich die Beschäftigten in die Streiklisten eintragen und erhalten die Fahrkarten für die Fahrt nach Düsseldorf zur Demonstration und Kundgebung.

    „Am vergangenen Mittwoch haben über 400 Beschäftigte in Dortmund an dem Streik- und Aktionstag teilgenommen, dies war ein guter Auftakt,“ erklärt Martin Roth für den Arbeitskreis Tarif der GEW Dortmund. „Nun geht es auf nach Düsseldorf!“

    Die Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes und die TdL liegen vor der dritten Verhandlungsrunde mit ihren Positionen noch weit auseinander. Das Forderungspaket im Umfang von sechs Prozent Gesamtvolumen ist bislang auf schroffe Ablehnung der Arbeitgeber gestoßen.

    „Die Arbeitgeber müssen sich bewegen. Wir meinen es ernst mit unseren berechtigten Forderungen. Der öffentliche Dienst muss attraktiv bleiben, das ist nur mit einer guten Bezahlung und fairen Arbeitsbedingungen machbar. Schon jetzt fehlt es vielerorts an ausgebildeten Lehrkräften“, erklärte der Dortmunder GEW Vorsitzende Volker Maibaum.

    In der Ländertarifrunde geht es auch um den Gleichklang der Gehälter im öffentlichen Dienst. „Im Schnitt verdienen die Beschäftigten des Bundes und der Kommunen ab dem 1. Februar ca. vier Prozent mehr als Landesbeschäftigten.

    Außerdem gibt es im TVöD Bund und Kommunen bereits in allen Entgeltgruppen eine sechste Erfahrungsstufe, die wir im TV-L in den höheren Entgeltgruppen nicht haben. Für die Beschäftigten beim Land hört bislang die Gehaltsentwicklung auf der Basis von Erfahrungsstufen schon nach zehn Jahren auf. Das muss sich ändern“, verlangt GEW- Vorsitzende Volker Maibaum.

    Zum Ablauf am Donnerstag:

    Das Streiklokal ist am Donnerstag ab 8.00 Uhr im ver.di-Haus Königswall 36 geöffnet. Zwischen 9 Uhr und 10.00 Uhr fahren die Züge nach Düsseldorf. Dort sammelt man sich ab 11.00 auf den Rheinwiesen für die Demonstration. Um 11.30 Uhr findet dort eine Auftaktkundgebung mit der GEW Landesvorsitzenden Dorothea Schäfer statt. Von dort geht es ab 12.30 Uhr zum Landtag, wo auf der Abschlusskundgebung ab 13.15 Uhr der ver.di-Vorsitzende Frank Bsirske sprechen wird.

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