Das Internationale Bildungswerk trauert um Heiko Hamer – Engagement in Erinnerungsarbeit und Antifaschismus

Heiko Hamer starb kurz vor seinem 65. Geburtstag. Foto: IBB
Der engagierte Pädagoge Heiko Hamer starb kurz vor seinem 65. Geburtstag. Foto: IBB

Trauer um Heiko Hamer: Für Vorstand, Mitglieder und Team des Internationalen Bildungs- und Begegnungswerks in der Dortmunder Nordstadt ist Heiko Hamers Tod noch immer unfassbar.

Diplom-Pädagoge organisierte seit 25 Jahren für den IBB Exkursionen und Seminare

Der engagierte Diplom-Pädagoge arbeitete seit über 25 Jahren im IBB. Er war vielen Schülerinnen und Schülern sowie Erwachsenen in Dortmund und Nordrhein-Westfalen bekannt, denn er begleitete sie einfühlsam und kenntnisreich auf Exkursionen und Seminaren zu Lernorten in Europa.

Seine Begeisterungsfähigkeit und Präsenz zogen viele Menschen an. Etliche von ihnen begaben sich immer wieder mit ihm auf die Reise, denn sie schätzten seine Fähigkeit, auch komplexe Inhalte gleichzeitig informativ und locker zu vermitteln.

„Aus der Geschichte lernen“ war Heiko Hamer wichtigste Maxime

Jüdisches Leben, Geschichte und Gegenwart von Kirche und das Zusammenwachsen von Ost-und Westdeutschland waren seine Herzensthemen. „Aus der Geschichte lernen“ hieß für ihn insbesondere Jugendlichen den Dialog mit Zeitzeugen der NS-Vergangenheit und der DDR-Geschichte zu ermöglichen.

So gelang es Hamer ganz lebendig und spannend, die Teilnehmenden für das „Lernen aus der Geschichte“ und für zivilgesellschaftliches Engagement zu begeistern.

Das Projekt „Die Kinder von Westerbork“ und die Mitgestaltung der jährlichen Gedenkstunden zum 27. Januar sind nur zwei Beispiele seines Engagements in der Dortmunder Stadtgesellschaft. Für Hamers Projekt „20 Jahre Deutsche Einheit“ erhielt das IBB den „einheitspreis 2011 – Bürgerpreis der Deutschen Einheit“.

Ehrenamtliches Engagement in der Flüchtlingshilfe und im Antifaschismus

Auch privat war er stark engagiert. Hamer unterstützte aktiv die Flüchtlingshilfe, gab ehrenamtlich Deutsch-Unterricht für Zugewanderte und war immer da, wenn es galt, den Rechten in Dortmund die Stirn zu bieten.

Entspannung fand er in seinem Chor oder bei Treffen mit seinen zahlreichen Freunden. Für seine Kolleginnen und Kollegen im Büro war Heiko Hamer immer auch ein Tröster in schwierigen Zeiten. Dann zauberte er, mit seinen berühmten Worten „Schokolade hilft immer“, ein Täfelchen als Nervennahrung aus seiner Schublade.

Heiko Hamer wollte in einigen Tagen seinen 65. Geburtstag feiern und bald in Rente gehen. Doch er wollte weiterhin im IBB aktiv sein und sein ehrenamtliches Engagement fortführen. Seine Zukunftspläne bleiben nun unerfüllt. „Heiko Hamers Tod hinterlässt bei uns eine schmerzliche Lücke und wir werden ihn sehr vermissen. Unser tief empfundenes Mitgefühl gilt seiner Familie“, teilt der IBB mit.

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Reaktionen

  1. Martina Konstantinopoulos

    Vielen Dank für diesen wohl geschriebenen Artikel. Heiko Hamer war wirklich ein besonderer Mensch und er wird mir in liebevoller Erinnerung bleiben.

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