Bündnis 90/Grüne NRW auf #ZusammenhaltsTour: Der erste Stopp ist das „Gast-Haus statt Bank“ in Dortmund

Von links nach rechts: Ulrich Langhorst; Barbara Blotenberg; Katrin Lauterborn, Leiterin des Gast-Hauses in Dortmund, Werner Lauterborn; Felix Banaszak, Landesvorsitzender der Grünen in NRW, Wolfgang Gurowietz, Svenja Noltemeyer
Ulrich Langhorst, Barbara Blotenberg, Katrin und Werner Lauterborn (Gast-Haus), Felix Banaszak (Landesvorsitzender Grünen in NRW), Wolfgang Gurowietz und Svenja Noltemeyer. Fotos (2): Carmen Körner

Die Grünen NRW machen eine #ZusammenhaltsTour, um eine Reihe sozialer Projekte kennenzulernen und politisches Handlungswissen daraus abzuleiten. Ihr erster Halt war im „Gast-Haus statt Bank“ in Dortmund. An kritischen Worten zur Sozialpolitik in der Bundesrepublik mangelte es nicht.

Banaszak weist auf den Umgang mit Wohnungslosigkeit in anderen Staaten hin

Gast-Haus in Dortmund an der Rheinischen Straße.
Gast-Haus an der Rheinischen Straße.

Seit Januar dieses Jahres ist Felix Banaszak Vorsitzender der Grünen in NRW. Banaszaks wichtigster politischer Leitsatz ist die Achtung der Menschenrechte für jeden Menschen, unabhängig von Sexualität, Herkunft und Religion. Im Zuge seines neuen Amtes reist er mit den KollegInnen der Grünen in NRW im Rahmen der #ZusammenhaltsTour von Stadt zu Stadt und schaut sich direkt vor Ort Mehrgenerationenprojekte, Denkwerkstätten, Sucht- und Obdachlosenhilfen an.

Für die Grünen in NRW ist es wichtig, die sozialen Probleme zu thematisieren. Daher möchten sie von den ExpertInnen vor Ort lernen und schauen, wie man NRW gerechter machen kann. „Es ist grandios, welche Arbeit die Aktiven im ‚Gast-Haus‘ leisten. Sie ist auch deshalb so wertvoll, weil Staat und Stadt bei der Bekämpfung von Armut und Wohnungslosigkeit versagen“, so Banaszak.

Ob im Gast-Haus oder bei den Tafeln: Es könne nicht sein, dass Ehrenamtliche Reparaturbetrieb für den nicht funktionierenden Sozialstaat seien. In anderen Ländern setze der Sozialstaat auf innovative Konzepte, etwa in Finnland. Dort ging die Obdachlosigkeit massiv zurück, seit der Staat Obdachlosen unter dem Motto ‚Housing First‘ ein eigenes Dach über dem Kopf gibt. Wer keine Angst vor dem Erfrieren hat, kümmert sich vielfach um seine Suchtprobleme, sucht einen Job und stoppt die persönliche Abwärtsspirale. „Und ganz nebenbei sind dort die Ausgaben für Polizei und Ordnungsdienste gesunken“, so Banaszak.

Expertenwissen aus der Praxis zur Konzeptentwicklung für soziale Projekte

Symbolbild: Armut in Dortmund, Obdachlosigkeit, Wohnugslos
Obdachlosigkeit ist in Dortmund allgegenwärtig. Archivfoto: Klaus Hartmann

„Unser Antrag auf eine Überarbeitung des Dortmunder Konzepts der Wohnungslosenhilfe liegt seit über einem Jahr auf dem Tisch. Darin enthalten sind auch Vorschläge für einen Kälte- oder Mitternachtsbus sowie für  Alternativen zum herkömmlichen System von Notunterkünften und vorübergehender Unterbringung“, betont Ulrich Langhorst, Sprecher der Grünen-Ratsfraktion.

„Grundsätzlich sind wir der Auffassung, dass das Hilfesystem für wohnungs- und obdachlose Menschen in Dortmund an vielen Stellen gut funktioniert. Es gibt aber Lücken, die dringend gefüllt werden müssen. Das haben insbesondere auch die eiskalten letzten Wochen gezeigt“, so Langhorst.

Die Grünen vertreten die Ansicht, dass niemand besser wüsste, wie man einen Fortschritt im sozialen Bereich erreicht, als die Menschen, die seit Jahrzehnten diese Arbeit tun. Die besten Konzepte und Handlungsoptionen entstünden direkt vor Ort; dort wisse man, was gebraucht wird. Dieses Wissen möchten die Grünen NRW für ihre Politik nutzen können.

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