Bewirtschaftung des Zentralen Busbahnhofs wird Klarheit über die Verkehrsbelastung für die Nordstadt bringen

Zentraler Busbahnhof - ZOB
Die Fernlinienbus-Anbieter müssen seit 8. Januar für die Nutzung des Dortmunder ZOB zahlen. Foto: Alex Völkel

Die Nordstadt-Politiker erwarten künftig regelmäßig Zahlen über die Nutzung des Zentralen Omnibusbahnhofs (ZOB) an der Nordseite des Hauptbahnhofs. Sie wollen dadurch unter anderem abschätzen können, wie sich die Verkehrsbelastung durch Fernbusse entwickelt. Seit März 2012 ist der ZOB auf der Nordseite in Betrieb. Vorher war die Einrichtung auf der Südseite des Bahnhofs – musste dann aber der Baustelle für das DFB-Fußballmuseum weichen.

Schrankenanlage seit Januar in Betrieb

Der Parkplatz wird seit dem vergangenen Jahr durch die Firma SBB bewirtschaftet. Seit dem 8. Januar 2014 ist eine Schrankenanlage installiert, so dass die Busse für die Nutzung bezahlen müssen. Hintergrund der Verpachtung: Die Kommunalpolitik vertritt den Standpunkt, dass mit Blick auf den liberalisierten Fernreisebusmarkt eine Infrastruktur für Gewerbetreibende nicht kostenlos zur Verfügung gestellt werden kann.

Der neue Standort auf der Nordseite des Hauptbahnhofs ist als Provisorium gedacht

Bahnhofsumfeld

Der Zentrale Busbahnhof in der Nordstadt wurde im März 2012 eröffnet. Foto: Klaus Hartmann

Der neue Standort gilt allerdings als Provisorium. Mit dem Umbau des Hauptbahnhofs soll ein endgültiger Standort gefunden werden. Dies wird aber noch einige Jahre dauern. Der Busbahnhof wurde – wie schon auf der Südseite – mit insgesamt 13 Busstellflächen ausgebaut. An den Haltebereichen und um die Anlage herum sind ausreichend Wartebereiche für die Reisenden vorgesehen.

Neubau der Anlagen kostete 850.000 Euro

Im Zuge des Neubaus des Busbahnhofes wurde auch der vorhandene Parkplatz an der Steinstraße umgebaut. Hier sind 53 Stellplätze entstanden, davon fünf Behindertenparkplätze und zwei für Familien mit Kinderwagen. Die Kosten für den Neubau des Busbahnhofs und der Busbuchten am Königswall inklusive Entwässerung und Ausstattung betragen 850.000 Euro. Zu der zusätzlichen Infrastruktur am provisorischen ZOB gehören ein Warteraum mit Kiosk und eine Toilettenanlage sowie ein Informationssystem für Fahrgäste. Der Konzessionsnehmer (Deutsche Touring) darf weitere Räume vermieten oder verpachten, z.B. an die am alten ZOB ansässigen Reisebüros.

Durchschnittlich 94,3 Busse kommen jeden Tag auf der Nordseite des Hauptbahnhofs an

Der ZOB wird durchschnittlich von 94,3 Bussen täglich angefahren (Zählung September 2013). Das ist eine Steigerung von 4,3 Prozent gegenüber einer Erhebung von 2010. Das hat mit der Liberalisierung zu tun. Neuere Zahlen gibt es bislang nicht. Eine drastische Zunahme ist allerdings nach Einschätzung der Stadt auch künftig nicht zu verzeichnen

Allerdings kann die Zahl der Fernbuslinien weiter steigen: Interessierte Unternehmen müssen bei der Bezirksregierung die Fragen genehmigen lassen. Zwar gibt es an verschiedenen Bussteigen Hinweisschilder – die Stadt vergibt die Plätze an die Unternehmen. „Allerdings sind diese Vergaben unverbindlich“, verdeutlicht SBB-Geschäftsführer Simon Kinz. „Das war aber schon immer so.“

Keine Stellplatzgarantie für die Busunternehmen

Zentraler Busbahnhof - ZOB
Der Zentrale Busbahnhof (ZOB) wird seit 8. Januar mit einer Schrankenanlage bewirtschaftet. Foto: Alex Völkel

Denn Garantien gibt es nicht: Wenn der Busparkplatz voll ist, ist er voll. „Allerdings ist mir kein Fall bekannt, wo er voll war“, betont Kinz im Gespräch mit den Nordstadtbloggern. Maximal zehn Minuten stünden die Linienbusse dort. Durchschnittlich vier Busse pro Stunde seien da.

Nur Busse im Gelegenheitsverkehr stehen  mitunter länger dort – zum Beispiel Urlaubsreiseanbieter. Wenn Dutzende Fahrgäste mit ihren Koffern dort auf eine Auslandsreise gingen, gebe es natürlich auch längere Wartezeiten. „Aber die Gesamtkapazität ist ausreichend“, so Kinz. Die erste genaue Abrechnung liegt allerdings noch nicht vor – eine aktuelle Nutzerzahl des ZOB wird erst in Kürze erstellt.

Die Parkpreise für die neue Anlage:

  • Nutzung ZOB pro Fahrzeug bis 30 Minuten: 6,00 € brutto
  • Jede weiteren angefangenen 15 Minuten: 1,50 € brutto
  • Tageshöchstsatz für die ersten 24 Stunden: 23,00 € brutto
  • Für jede weitere angefangene 24 Stunden: 15,00 € brutto
  • Die großen Fernbusanbieter haben Verträge mit der SBB gemacht und Parkkarten gebucht. Dadurch entfällt die Barzahlung. Die Parkgebühren werden abgebucht.

Die einzelnen Anbieter und ihre Ziele:

Unternehmen

Startort​ – Zielort

Ziele ab/nach Dortmund

 

 

 

National Express Germany GmbH

Frankfurt am Main

Duisburg

Frankfurt am Main

MFB MeinFernbus GmbH

Dresden

Düsseldorf

Dresden, Leipzig, Halle, Kassel

Frölich-Reisen GmbH – Flixbus GmbH

Köln

Dresden

Köln, Kassel, Göttingen, Leipzig, Dresden

MFB MeinFernbus GmbH

Berlin

Koblenz

Berlin, Barsinghausen, Mönchengladbach,
Jülich, Koblenz

Univers Busservice GmbH

Bonn

Berlin

Bonn, Köln, Bielefeld, Hannover, Magdeburg,
Berlin

Univers Busservice GmbH

Bonn

Hamburg

Bonn, Köln, Osnabrück, Bremen , Hamburg

MFB MeinFernbus GmbH

Stuttgart

Münster

Stuttgart, Karlsruhe, Darmstadt,
Frankfurt am Main, Siegen

FlixBus GmbH

München

Münster

München, Nürnberg, Frankfurt am Main,
Gießen, Siegen

MFB MeinFernbus GmbH

Norden

Köln

Norden, Dornum, Esens, Wittmund, Wangerland,
Wilhelmshaven, Oldenburg, Köln

Maass Reisen GmbH

Cuxhaven

Duisburg

Cuxhaven, Bremen, Osnabrück

MFB MeinFernbus GmbH

Lörrach

Essen

Lörrach, Freiburg, Karlsruhe, Mannheim,
Frankfurt am Main, Siegen

CS Reisen GmbH

Köln

Berlin

Köln, Magdeburg, Berlin

National Express Germany GmbH

Köln

Hamburg

Köln, Hannover, Hamburg

Flixbus GmbH

Berlin

Bonn

Berlin, Braunschweig, Hannover, Bonn

Unternehmen Startort -​ Zielort Ziele ab/nach Dortmund
Deutsche Post Mobility GmbH Berlin Duisburg Berlin, Magdeburg. Braunschweig, Hannover,
Bielefeld
Deutsche Post Mobility GmbH Bonn Berlin Bonn, Köln, Bielefeld, Hannover, Braunschweig,
Magdeburg, Berlin
Deutsche Post Mobility GmbH München Dortmund Köln, Frankfurt am Main, Nürnberg, München
Deutsche Post Mobility GmbH München Dortmund Köln, Bonn, Frankfurt am Main, Nürnberg,
München
Deutsche Post Mobility GmbH Frankfurt am Main Dortmund Frankfurt am Main, Köln
Deutsche Post Mobility GmbH Düsseldorf Berlin Bielefeld, Hannover, Braunschweig, Magdeburg,
Berlin
DeinBus.de Marketing GmbH Marburg Münster Marburg, Gießen, Siegen
Deutsche Touring GmbH Dortmund Dresden Bremen, Hamburg, Berlin, Dessau-Roßlau,
Leipzig, Dresden
MFB MeinFernbus GmbH Berlin Dortmund Berlin, Braunschweig, Wolfenbüttel, Hannover,Bad Oeynhausen, Bünde, Melle, Osnabrück
FlixBus GmbH Hamburg Duisburg Hamburg, Bremen
Deutsche Post Mobility GmbH Dortmund München Köln, Frankfurt am Main, Mannheim, Stuttgart,
München
Deutsche Post Mobility GmbH Bonn Hamburg Bonn, Köln, Osnabrück, Bremen, Hamburg
Deutsche Post Mobility GmbH Essen Berlin Bielefeld, Hannover, Braunschweig, Magdeburg,
Berlin
Deutsche Post Mobility GmbH Düsseldorf Hamburg Osnabrück, Bremen, Hamburg

 

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Reaktionen

  1. nordstadtblogger

    MeinFernbus startet zwei neue Linien von und nach Dortmund

    Am 3. April 2014 startet die MFB MeinFernbus GmbH eine weitere Linie über Dortmund. Dann geht es täglich mit der neuen Linie 037 direkt und umsteigefrei nach Gießen, Aschaffenburg, Würzburg, Nürnberg und München. Mit dem Start der neuen Linie wird die Taktung auf der Verbindung von Dortmund nach Siegen auf bis zu 5 tägliche Abfahrten erhöht.

    Außerdem startet am 1. Mai 2014 die Nachtlinie N30, auf der es jede Nacht von Dortmund nach Berlin und Dresden geht. In die Gegenrichtung besteht zudem eine frühmorgendliche Fahrt von Dortmund nach Köln. Mit der neuen Nachtverbindung haben Fahrgäste die Möglichkeit, ihre Reisezeit optimal zu nutzen. Betrieben wird die Linie in Zusammenarbeit mit Rombs-Touristik GmbH &Co. KG aus Weißenburg, Hunau-Reisen Ferd. Knipschild GmbH & Co. KG aus Schmallenberg-Bödefeld und der Groeger Reisen GmbH aus Hattingen.

    Der Netzausbau in Dortmund ist Teil des bisher größten Angebotssprungs von MeinFernbus und des deutschen Fernbusmarktes überhaupt. Deutschlandweit bringt der Berliner Marktführer bis Ende April dieses Jahres 72 zusätzliche grüne Fernbusse auf 17 neuen Linien auf die Straße. Auf die Fahrzeugflotte bezogen ist dies ein Zuwachs von rund 47 Prozent auf dann 223 Fernreisebusse. Der Ausbau des MeinFernbus-Netzes umfasst zudem ab April auch den Aufbau eines Fernlinien-Nachtnetzes.

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