3,1 Millionen Euro für „Begegnungszentrum Zeche Dorstfeld“ – Hof- und Fassadenprogramm für die Werkssiedlung

So sah die Zeche Dorstfeld II/III vor dem Zweiten Weltkrieg aus. Bild: Sammlung Klaus Winter
So sah die Zeche Dorstfeld II/III vor dem Zweiten Weltkrieg aus. Bild: Sammlung Klaus Winter

Dorstfelds BewohnerInnen beschäftigen sich seit Juni 2012 intensiv mit aktuellen Entwicklungen und der Zukunft ihres Stadtteils. Ideen und Perspektiven aus den Bürgerdialogen sind in den Entwicklungsbericht eingeflossen, den der Rat der Stadt beschlossen hat und der jetzt durch ein Integriertes Handlungskonzept Dorstfeld weiterentwickelt werden soll. Dessen Herzstück sind das geplante „Begegnungszentrum Zeche Dorstfeld“ und die Werkssiedlung Oberdorstfeld.

Im ungenutzten Kauengebäude soll das „Begegnungszentrum Zeche Dorstfeld“ entstehen

Aus dem Dornröschenschlaf geweckt werden soll das Kauengebäude (rechts).
Aus dem Dornröschenschlaf geweckt werden soll das Kauengebäude (rechts). Foto: Alex Völkel

Mit Unterstützung von Land und Bund soll das Begegnungszentrum im denkmalgeschützten ungenutzten Kauengebäude auf dem Gelände der ehemaligen Schachtanlage 2/3 der Zeche Dorstfeld entstehen.

Die vorläufig geschätzten Kosten für den Gebäudeumbau, die Gestaltung der Außenanlagen sowie die Ausstattung des Begegnungszentrums betragen 3.090.000 Euro.

Die Interessensgemeinschaft Dorstfelder Vereine e. V. plant, eine gemeinnützige Genossenschaft zu gründen, die das Begegnungszentrum betreibt. Beitreten können Vereine und Privatleute.

Das Bürger- und Vereinshaus wird Räume für kulturelle, sportliche und integrative Aktivitäten bieten und als Kinder- und Jugendtreff genutzt werden.

Der Kinder- und Jugendtreff wird das Ersatzangebot für die Jugendeinrichtung im Hannibal, die überwiegend von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund besucht wurde.

Angebote für für Senioren, Familien und Jugendliche und bürgerschaftliches Engagement

Die Zeche gehört zu den markantesten Gebäuden in Dorstfeld. Das Begegnungszentrum wird auf der Rückseite entstehen.
Der Zecheneingang an der Oberbank. Das Begegnungszentrum soll auf der Rückseite entstehen. Foto: Völkel

Es ist eine Begegnungsstätte für Senioren, Familien und Jugendliche, für bürgerschaftliches Engagement, Vereinsarbeit, kulturelle Aktivitäten und Beratungs- und Bildungsangebote.

Als ein Ort des friedlichen Miteinanders, an dem sich Menschen mit Respekt und Toleranz begegnen, wird es positiv in den Stadtteil ausstrahlen, die Stadtteilqualität fördern und einen Beitrag zur Stadtteilidentität leisten.

Geplant sind ein Veranstaltungssaal für 200 Personen,  kleinere Räume für ca. 25 Personen sowie Räume für den Kinder- und Jugendtreff. Die Kombination von Stadtteilarbeit, Jugendarbeit, Vereinsleben und ehrenamtliches Engagement in zivilgesellschaftlicher Trägerschaft stellt eine neue Form von bürgerschaftlich organisierter sozialer Infrastruktur dar.

Das Vorhaben wird durch das Landesprogramm „Initiative ergreifen“ unterstützt, da es bürgerschaftliches Engagement und Stadterneuerung wirksam miteinander verknüpft.

Neues Hof- und Fassadenprogramm für die Werkssiedlung Oberdorstfeld

Ein Hof- und Fassadenprogramm wird für die Zechensiedlung Oberdorstfeld aufgelegt. Das Bild zeigt die Lange Fuhr Straße um 1960. Foto: Stadtarchiv Dortmund
Die Zechensiedlung Oberdorstfeld – das Bild zeigt die Lange Fuhr Straße um 1960. Foto: Stadtarchiv Dortmund

Außerdem sollen über das Integrierte Handlungskonzept Fördermittel von Land und Bund sollen auch für die Werkssiedlung Oberdorstfeld akquiriert werden. Im Jahr 1993 hat der Rat der Stadt Dortmund die ab 1913 errichtete Werkssiedlung Oberdorstfeld als Denkmalbereich ausgewiesen.

Zusammen mit den benachbarten Bauten des Schachtes 2/3 der ehemaligen Zeche Dorstfeld veranschaulicht die Siedlung die ökonomische Bedeutung des Bergbaus zur damaligen Zeit. Viele Gebäude und Grundstücke der Werkssiedlung Oberdorstfeld sind renovierungs- und pflegebedürftig.

Wichtige Schutzgegenstände müssen erneuert werden. Die gestalterischen Missstände werten den Standort ab. Die Eigentümer sollen bei den erforderlichen Instandsetzungen und Aufwertungen an Gebäudefassaden, Schlagläden, Vorgärten, Natursteinmauern und dergleichen finanziell unterstützt werden.

Mit einem Volumen von 309.000 Euro soll hierzu das bereits in anderen Stadterneuerungsgebieten erfolgreiche Hof- und Fassadenprogramm der Stadt Dortmund mit seinen Zuschussmöglichkeiten beitragen.

Demographische Entwicklung und bürgerschaftliches Engagement

Der Hannibal in Dorstfeld ist der größte Gebäudekomplex. Foto: Alex Völkel
Der Hannibal in Dorstfeld ist der größte Gebäudekomplex – dort war auch der Jugendtreff. Foto: Alex Völkel

Handlungsbedarf für den Stadtteil resultiert u. a. aus der demographischen Entwicklung, den für ein sozialverträgliches und friedliches Miteinander im Stadtteil zu erbringenden Integrationsleistungen, aus dem Fehlen von Räumen für ein sich weiterentwickelndes Vereinsleben und für Aktivitäten zur Stärkung von bürgerschaftlichem Engagement.

Zahlreiche Maßnahmen werden durch die Stadt Dortmund, durch aktive Dritte oder in Kooperation umgesetzt.

Gemeinsam mit den Projekten „Begegnungszentrum Zeche Dorstfeld“ und Hof- und Fassadenprogramm Werkssiedlung Oberdorstfeld, die zum Stadterneuerungsprogramm 2016 des Landes NRW angemeldet wurden, tragen sie dazu bei, die demokratischen Grundlagen im Stadtteil zu stärken, die Infrastruktur weiterzuentwickeln sowie die Lebensqualität zu verbessern und integrierte Stadtentwicklung nachhaltig zu sichern.

Das Integrierte Handlungskonzept Dorstfeld betrachtet den statistischen Bezirk Dorstfeld. Innerhalb des Stadtumbaugebietes Dorstfeld sind die Projekte verortet, die zur Förderung angemeldet sind und umgesetzt werden sollen.

Mehr zur Gestaltungsfibel zur Werkssiedlung Oberdorstfeld:

http://www.dortmund.de/de/leben_in_dortmund/planen_bauen_wohnen/denkmalbehoerde/werkssiedlung_oberdorstfeld/index.html

Ziemlich versteckt liegt das Kauengebäude - Der Zugang ist von der Wittener Straße aus. Grafik: www.mapz.com
Ziemlich versteckt liegt das Kauengebäude (Symbol) – Der Zugang ist an der Wittener Straße. Grafik: www.mapz.com
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Reaktionen

  1. SPD-Fraktion BV I-West

    Pressemitteilung SPD-Fraktion Bezirksvertretung Dortmund Innenstadt-West: Bürgerzentrum Dorstfeld wird endlich wahr

    In der letzten Sitzung der Bezirksvertretung Innenstadt-West am 18. Mai wurden erstmals das seit den 90er-Jahren geforderte Bürgerzentrum in Dorstfeld und die Stärkung der Siedlung Dorstfeld abgesichert. Die Pläne für ein Bürgerhaus im Kauengebäude der ehemaligen Schachtanlage 2/3 der Zeche Dorstfeld zwischen Wittener Straße, Oberbank und Vogelpothsweg wurden entscheidend von drei Dorstfeldern vorangetrieben. Im sogenannten Integrierten Handlungskonzept für Dorstfeld sind erstmalig die Mittel und die Ziele des Projektes verbindlich beschrieben.

    Erste Ideen dazu kamen von Ulrich Krüger, dem langjährigen Bezirksvorsteher der BV Innenstadt-West in den 90er Jahren. Wegen der hohen Kostenschätzungen von 4.5 Millionen und dem hohen Eigenanteil ruhte das Projekt viele Jahre. Vor ca. fünf Jahren haben dann Peter Balzer, SPD-Ratsvertreter aus Dorstfeld und Olaf Meyer, der Vorsitzende der Interessengemeinschaft Dorstfelder Vereine, IDV, durch eine konkrete Planung mit und für die Bürger den Kämmerer Jörg Stüdemann überzeugen können, sich für das Haus einzusetzen. Und auch die Kosten für das geplante Begegnungszentrum mit rund 1.000 qm Nutzfläche und ca. 5.000 qm Außenfläche haben sich durch die gemeinsame Planung auf 3,09 Millionen reduziert.

    Dazu Olaf Meyer, Vorsitzender der Interessengemeinschaft Dorstfelder Vereine, IDV: „Endlich wird das umgesetzt, was die Bürger seit Jahren fordern: Ein eigenes Haus für die Begegnung und gemeinsame Arbeit in Vereinen, Gruppen und Nachbarschaften. Vom Kinder- und Jugendzentrum, Seniorentreff über Veranstaltungszentrum bis zum Nachbarschaftsfest fördert das Haus das Zusammenleben und die Toleranz unter den Nutzern.“

    Die Idee für ein Bürgerhaus im Stadtteil Dorstfeld wurde erstmalig auf einer Bürgerversammlung vorgestellt, dem ersten Dorstfelder Bürgerdialog der Stadt Dortmund. Hier wurde deutlich der Bau eines Bürgerhauses als Treffpunkt mit Veranstaltungs- und Begegnungsräumen für Feiern, kulturelle Veranstaltungen sowie für nachbarschaftliche Aktivitäten zur nachhaltigen Entwicklung im Stadtteil Dorstfeld gefordert. Leider gibt es immer weniger geeignete Räume für private Feiern und für Vereine und ihre Kultur- und Freizeit- Aktivitäten. Gleichzeitig meldet das Jugendamt Bedarf an für einen neuen Kinder- und Jugendtreff.

    Die neuesten Planungen sehen Veranstaltungsräume von ca. 40 bis 200 qm in zwei Etagen vor sowie eine Begegnungshalle mit der vollen Raumhöhe. Der größte Raum hat danach ca. 200 Sitzplätze. Für noch größere Veranstaltungen steht das geplante Mehrzweckforum der Martin-Luther-King Gesamtschule zur Verfügung. Damit wäre für alle Eventualitäten gesorgt.

    Wichtig ist von Anfang an die Selbstorganisation und gemeinnützige Trägerschaft des Projektes. Ratsmitglied Peter Balzer: „Wir planen und organisieren seit Jahren den Bau des Bürgerzentrums im Gespräch mit den möglichen Nutzern. Und auch der Betrieb soll natürlich gemeinsam erfolgen.“
    Geplant ist, eine gemeinnützige Genossenschaft zu gründen. Die Anteile können von Vereinen und Bürgern erworben werden. Damit soll ein erheblicher Teil der Finanzierung gedeckt werden. Der Rest des Eigenanteils von 10 Prozent soll über Eigenleistung (Muskelhypothek) der Vereine und Spenden erbracht werden.

    Demnächst erfolgt die genaue Planung durch einen Architekten. Die Eröffnung des Bürgerzentrums ist für 2019 geplant.

    • Gartenzwerg80

      Wieder mal sinnlose Verschwendung von Steuergelder. Da wird sich dann die Elite aus dem Hanniball treffen und da rum lungern. Man kann sich schon mal einen großen Umweg suchen um im Lidl ein zu kaufen.

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